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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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Sendestationen bemühten sich sehr um unparteiliche Berichterstattung, doch da in jedem Studio ein Plagmann saß, erhielt Dod viel feindliche Publizität. Sie hatte indessen keinen Einfluß auf seine Popularitätskurve. Die meisten wollten noch immer Wetten auf ihn abschließen, und viele sagten öffentlich, daß die Nachrichten entstellt seien.
    In den Spielen wurde soviel Geld verwettet, daß man damit die Ausnutzung der Bodenschätze auf Pluto hätte finanzieren können und noch genug übrig gehabt hätte, um selbst die schwierigen Wetterverhältnisse auf der Venus wirksam unter Kontrolle zu bringen. Und die meisten hatten auf Dod gesetzt.
    Er trainierte hart und arbeitete jeden Tag eine Reihe von Standard-Schlachtsituationen durch; aber er wich nie von den Routinetaktiken ab. Er sparte sich seine Taktiken für die Spiele auf.
    Wie die Kampfabteilung verlauten ließ, verließen sich die Plag-Champions darauf, daß ihnen ihre Standardtaktiken und ihre haarscharfen Reaktionen zum Vorteil gereichen würden. Sie waren von Plag mit größter Sorgfalt ausgewählt worden, und natürlich war auch der gefürchtete van Gulik unter ihnen. Ein anderer war, wie man herausgefunden hatte, der Nachkomme eines Champions aus der Zeit der Free Spacers, und um ihn hatte man einen Kult entwickelt.
    Irrsinnige Dinge passierten. Auf dem Uranus kam es zu einer Selbstmordepidemie; eine Menge von Charismatikern auf dem Jupiter wählte Dod zu ihrem Führer; und auf der Venus selbst, auf der lauten, weit offenen, unabhängig denkenden Venus, wurden Plagmänner von den Siedlern mißhandelt.
    Dod hatte Psych gestattet, die Tests seiner Denkprozesse fortzusetzen, aber ein paar Tage vor dem festgesetzten Spielbeginn gaben es die Psychmänner auf. Sie hatten ihre Zuversicht verloren. Die elektrische Atmosphäre auf der Venus war zuviel für sie, und sie fuhren eilends nach Terra zurück.
    Dod war von unterdrückter Erregung erfüllt. Er hatte ursprünglich vorgehabt, sich mit Scrimgouer in Verbindung zu setzen – jetzt, wo er nicht mehr in der Hand von Plag war, sondern der Kampfabteilung unterstand, konnte er tun, was ihm beliebte –, aber jeder Gedanke an den dicken Psychmann war ihm nun entfallen. Wie jeder Mensch auf den neun Planeten wollte Dod den Kampf.
    Die beiden Kampfschiffe standen nebeneinander und davor die beiden Gegner. Wie Comp angedeutet hatte, gab es gewisse rituelle Formalitäten.
    Sie wurden von Angestellten der Kampfabteilung inspiziert – Männer mit harten Augen, die zu ihrer Zeit Champions der Spiele gewesen waren und die entschlossen waren, daß diese Serie einwandfrei ausgetragen werden würde.
    »Sie kennen die Kampfbedingungen?« fragte Marschall Maes jeden Teilnehmer.
    »Keine Gnade, sobald es angefangen hat«, sagte Dod. Der Plagmann sagte es ihm nach, und Dod spürte die blinde Arglist in seiner Stimme.
    »Kein Haß, Groll oder Ärger in Ihren Herzen?«
    Der Plagmann lachte. Er war kurz und breitschultrig und hatte den stumpfen Blick eines Totschlägers. Er beantwortete die übrigen Fragen ruhig, voller Zuversicht.
    Maes verlas die Kampfregeln. »Kampfschiff wird von der Kampfabteilung dirigiert, bis es seine Position eingenommen hat, und nach Erhalt des ›Fertig‹-Signals wird jeder Kampfteilnehmer …«
    Etwas drängte sich in Dods Kopf; ärgerlich schob er es beiseite. Jetzt war nicht die Zeit für irgendwelche Nebensächlichkeiten.
    »… und sollte einer der Kampfteilnehmer irgendwelche Hilfe von außen in Anspruch nehmen oder irgendeine tückische und einem Mitglied der Company unwürdige Waffe benutzen, so wird dieser Missetäter vom Marschall der Spiele mit dem Ruf ›Gemeiner Verräter‹ vernichtet werden!«
    Ein kleiner, schneller, schwerbewaffneter Kreuzer stand unter dem Kommando des Marschalls an der Peripherie der Arena bereit und würde das Kampfschiff, das die Regeln verletzte, in Sekundenschnelle zerstören. Während er sich die Regeln anhörte, meinte Dod die vernünftige, anständige und zivilisierte Stimme der Free Spacers zu hören: das war echter Kampf, unparteiisch, gewissenhaft und wohlerwogen.
    »Sieg den Tapferen!« donnerte der Marschall, »… den Tapferen!« donnerten die wilden Stimmen der anwesenden Männer der Kampfabteilung zurück.
    Das Schauspiel war übertrieben, dachte Dod, doch es war trotzdem eindrucksvoll.
    Das System wartete voller Spannung. Häuserblöcke wurden durch Feuer niedergebrannt; Ehefrauen vergaßen ihr Jammern; Trunkenbolde wurden nüchtern; Kinder rannten

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