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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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die Theorie. In Wirklichkeit könnte es sich sehr wohl als etwas viel Scharfsinnigeres erweisen, wenn die von Großmutter aufgestellte These, an der die Kinsellas gearbeitet hatten, richtig war.
    Er hörte aufmerksam auf die Stimme des jungen Mannes, der er einmal gewesen war. »… keine Möglichkeit, das Potential dieses metaphysischen Organs freizusetzen ohne irgendeinen Hinweis, wie man seine zufällige, ziellose Struktur koordinieren könnte …«
    Seine Eltern hatten es zu steuern versucht. Er erinnerte sich an die ausgetrockneten, blasenbedeckten Wände des Raumes im Schloß, wo die riesige Maschine, die seine Eltern konstruiert hatten, verdampft war. Und es war alles so unnötig gewesen! Es gab eine viel einfachere Methode.
    Seine Eltern hatten versucht, dem WAHRNEHMER ihre Steuerung aufzuzwingen, als dieser seine Freiheit haben wollte. Psych hatte ihm ebenfalls eine grobe Art von Steuerung aufgezwungen und hatte die Kindet-Tests entwickelt. Dod schauderte, als er an die entstellte Gestalt auf der Mondbasis dachte, die Scrimgouer ihm gezeigt hatte.
    Alles, was der WAHRNEHMER wollte, war, freigesetzt zu werden. Und erst dann Führung, eine Art von Wegweiser durch die Gedanken-Assoziation. Eine Methode, um die Eindrücke, die er empfing, festzuhalten, würde man auch benötigen …
    »Fahrzeug mit Kurs auf Süd-Ost! Sofort identifizieren!« Die harte Stimme schrillte durch die kleine Kabine, riß Dod aus seinen Überlegungen und machte ihn sofort aktionsbereit.
    »Ich wiederhole: identifizieren Sie sich!« schrie die Stimme erneut.
    Ausgerechnet jetzt kontrolliert zu werden! Dod fühlte, wie ihm der Schweiß vom Gesicht rann.
    »Ich habe ein dreistufiges Sonnengeschütz auf Sie gerichtet, Fahrzeug mit Kurs auf Süd-Ost! Sie haben fünf Sekunden, um zu antworten, oder ich feure!«
    Es war ein Kreuzer. Nur ein Kreuzer konnte ein dreistufiges Sonnengeschütz an Bord haben, dachte Dod schnell.
    »Ingenieur Tarbin, Gebietsingenieur auf Routineinspektion«, schrie er mit entsetzter Stimme zurück. »Mein Empfänger ist nicht sehr gut. Ich kriege sehr viel Interferenz. Ich glaube, die metatonische Röhre ist …«
    »Schlagen Sie einen neuen Kurs ein. Halten Sie sich auf zwei-eins-sieben Grad, ich wiederhole zwei-eins-sieben Grad und in einer Höhe von zwei Meilen«, unterbrach ihn die Stimme unsanft. »Alle Fahrzeuge in diesem Gebiet werden kontrolliert.«
    »Aber ich bin doch nur auf einem Routine …«
    »Sofort! Oder Sie werden verbrannt!«
    »Sofort!« erwiderte Dod. Er zwängte sich in den Anzug des Notdüsen-Fallschirms, hoffend, daß er gut gewartet worden war, dann setzte er das Fahrzeug auf seinen neuen Kurs und sprang ab. Jetzt springen wir also mal wieder, dachte er. Und junge Burschen taten das zum Spaß.
    Am nächtlichen Himmel begann jetzt schnell eine schöne Morgendämmerung heraufzuziehen, als die Düse des kleinen Fahrzeugs jaulend in Richtung auf den Kreuzer davonfuhr, wobei der Zwillingsauspuff kirschrot glühte. Würde seine Geschichte lange genug wirken, damit er entkommen konnte? Oder würde der Kreuzer einen Fühler ausstrecken und ihn wie einen Fisch angeln?
    Er glitt einen langen, ebenen Pfad entlang, während die winzigen Düsen abwechselnd wie ein Paar wütende Katzen pfiffen und heulten. Plötzlich fluchte er, als ihn ein Luftloch herumwirbelte; seine Düsen kreischten, als er zu steuern versuchte. In Sekundenschnelle war er tausend Fuß höher.
    Dann spürte er den heimtückischen Griff eines Fühlers. Meilenweit entfernt übernahm ein geschickter Operator die Steuer der winzigen Düsen, die seinen Fallschirm antrieben.
    Dod versuchte verzweifelt, zu steuern, doch er wußte, daß er geschlagen war. Den stetigen Pulsen eines Fühlers konnte man sich nicht widersetzen. Seine einzige Hoffnung war, den Fallschirm zu zertrümmern und dann im Gleitflug zu landen.
    Schnell fand er die Energieeinheit des Fallschirms. Er hob die Schutzplatte hoch und griff nach seinem Messer.
    Er schaffte es nicht. Ein wilder, seltsamer, wirbelnder Strom riß ihn nach unten, und er verlor das schlanke Messer, den sich drehenden, heller werdenden Horizont, und das dunkle Grün der Maisfelder darunter aus den Augen. All dies vermischte sich zu einem hellroten Fleck, als er merkte, wie er das Bewußtsein verlor.
    Er bemerkte ein seltsames weißes Rechteck in der Dunkelheit, und er lachte, während er abstürzte.
     
    Vögel weckten ihn.
    Sie schwärmten in Dutzenden um seinen ausgestreckten Körper. Hungrig, voller

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