Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blockade

Blockade

Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
Vom Netzwerk:
Ihrer Unterstützung können wir gewinnen.«
    Hier stand er und schwätzte philosophisches Zeug mit Gompertz, dachte Dod plötzlich, während das System in allen Fugen krachte! So stark war die Wirkung dieses alten Mannes, daß man gar nicht merkte, wie die Zeit verstrich. Zu viel Zeit war schon verstrichen.
    Er stand auf, doch Gompertz hielt ihn zurück.
    »Schnell! Welches ist die stärkste einzelne Kampfeinheit bei der jetzigen strategischen Situation?«
    »Der Sternenbrecher«, antwortete Dod sofort. Man brauchte nicht die Raumschule besucht zu haben, um das zu wissen. Das Super-Kampfschiff war die stärkste Waffe.
    »Richtig. Ich wußte, daß wir darin einer Meinung sein würden. Meinen Sie, daß Sie mit dem Sternenbrecher …«
    Dods Mund blieb vor Überraschung offen.
    »Meinen Sie das im Ernst? Können Sie ihn beschaffen?«
    Das veränderte die ganze Struktur der Machtverteilung. Mit dem Sternenbrecher als Stoßkeil und den Venusiern dahinter hatte die Revolte eine Chance, die ersten entscheidenden Tage zu überdauern, bis sie sich im ganzen System ausbreitete.
    »Mutatis mutandis«, sagte der alte Mann, indem er sich brüstete. – »Was, um … !«
    Gompertz übersetzte es schnell. »Ein archaischer Ausdruck – verzeihen Sie einem alten Mann sein harmloses Hobby. Nachdem sie die notwendigen Änderungen vorgenommen hatten, beging Plag den Fehler, eine Reserveeinheit von der Venus einzusetzen, um die Soll-Kriegsstärke zu erreichen. Einer Ihrer Freunde befindet sich an Bord.«
    Gompertz verstand den Trick, ungeheure Kräfte zu seinem Vorteil in Bewegung zu setzen. Dod sah die Abhilfe. Er hatte sich gefragt, ob der alte Mann zusammenbrechen würde wie die müde alte Company, wenn er unter Druck stand; doch er hielt stand.
    »Ein Freund?«
    »Der Khan.«
    Gompertz verpaßte niemals eine Chance. Unter seiner Oberfläche aus weltmännischem Intellektualismus verbarg er das vorausschauende Talent eines Strategen und das Talent eines Taktikers, jede günstige Gelegenheit beim Schopf zu fassen.
    »Er ist ein nützlicher Mann«, stimmte Dod zu. »Und was geschieht jetzt?« Er hatte sich verpflichtet, Gompertz zu dienen. Diesem Manne konnte man nur folgen.
    »Sie begeben sich zum Fort. Geben Sie dem Kapitän der Kampfabteilung den Befehl, meine Weisungen zu befolgen, und setzen Sie sich zu diesem Zweck in Trab – schnell!«
    »Und der Sternenbrecher?«
    »Den überlassen Sie mir.« Er blieb stehen vor dem falschen Dach, hinter dem sich eine Halle für mehrere kleine, schnelle Schiffe verbarg. »Es wird heftige Kämpfe geben – und viele Tote. Doch wir sind es der Menschheit schuldig, daß wir einen Kampf an allen Fronten zu vermeiden suchen, so wie er sich viele Jahre lang zwischen den Companies und den Free Spacers hingezogen hat, bis sie sich die Spiele ausdachten. Wir müssen versuchen, die Kämpfe auf Aktionen im Raum zu beschränken. Und wir haben überhaupt keine Chance, wenn Sie nicht etwas finden, um Plag und Salkind zu Fall zu bringen. Tun Sie das, und wir werden sie fertigmachen, während sie noch schwanken.«
    Rückblickend war dies alles unvermeidlich gewesen, dachte Dod: die Spiele und seine Herausforderung, die zu Plags Reaktion geführt hatte. Daß die wichtigsten Einheiten der Flotte nicht einsatzbereit waren und der Einsatz von Reservisten. Die kleinen Revolten, die sich zu einer riesigen Rebellion ausweiten konnten.
    Und doch hatte Gompertz das alles schon vor Monaten kommen sehen. Rückblickend war es ebenso unvermeidlich wie der Sonnenuntergang, ebenso unausweichlich wie die Schwerkraft. Aber Gompertz hatte es vorausgesehen.
    »Wären Sie im Fort nicht sicherer?« fragte Dod plötzlich.
    »Nein. Dieser Ort ist sicher genug, und ich habe hier, was ich brauche.« Er wies mit der Hand auf das Gebäude, in dem sich die riesige Kommunikationsanlage befand, die er vorher erwähnt hatte. »Nett von Ihnen, daran zu denken, aber unnötig. Bleiben Sie in Verbindung mit mir. Und viel Glück!«
    Im Schutz der ionischen Interferenz, die Gompertz’ riesige Empfänger verursachten, startete Dod das kleine Fahrzeug senkrecht nach oben, stellte das Triebwerk ab und glitt dann in der verrückten Flugweise einer Heuschrecke dahin. Doch er erhielt keine kurzen Befehle, die ihn zum Halten aufforderten. Die ungewöhnlich heftigen Gewitter, die über den Feldern tobten, waren ein weiterer Schutz für ihn.
    Jetzt war die Zeit der Prüfung gekommen – für ihn selbst, für Scrimgouer und für Großmama Detweiler. Und

Weitere Kostenlose Bücher