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Blockade

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Titel: Blockade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. N. Ball
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durchgehen.«
    »Sie werden, wenn der Impulsgeber in Ihren Schädel eingesetzt worden ist, eine Stunde unter Vollnarkose stehen. Dadurch wird ein möglicher Schock nach der Operation vermieden.«
    »Und dann?«
    »Leichte Hypnose, ehe Sie wieder zu sich kommen.«
    »Und?«
    »Ich aktiviere den Impulsgeber.«
    »Wie?«
    »Ich halte eine Trigger-Pulsanordnung bereit.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Ich beobachte die Diagramme Ihres Gesichtsausdrucks und Ihrer Wortmuster. Dann kommt der knifflige Teil.«
    Dod fragte Scrimgouer nicht, ob er zuversichtlich war oder nicht. Was menschenmöglich war, würde der dicke Psychmann bestimmt tun.
    »Wenn ich sehe, daß das Gehirn keinen Schock oder Schaden erleidet, überwache ich direkt durch den Impulsgeber.«
    Der Psychmann mußte entscheiden, wann es ungefährlich war, die Mikrovorrichtung, die in Dods Hirnschale eingepflanzt würde, zu aktivieren, so daß er feststellen konnte, wann der PURUSA , der WAHRNEHMER , Dods Bewußtsein in seiner Gewalt hatte.
    Und alles, woran er sich bei seiner Entscheidung, wann er den Katalysator des Impulsgebers auslösen sollte, halten konnte, waren die wenigen halb zusammenhanglosen Bemerkungen, die in das Bewußtsein eindringen würden, während Dod in tiefer Bewußtlosigkeit lag, und eine Analyse seiner Emotionen anhand seines Gesichtsausdrucks und seiner Körperbewegungen. Aus diesen wenigen Anzeichen mußte Scrimgouer herausfinden, was in Dods Gehirn vor sich ging – und erst, wenn sich der WAHRNEHMER bemerkbar machte, konnte er den Impulsgeber aktivieren.
    Das war der gefährliche Augenblick. Würde der Impulsgeber zu früh eingeschaltet, würde er zu schwer auf das noch nicht einsatzfähige Gehirn drücken, würde es aus zu großer Nähe erforschen und es zu stark befragen. Das Gehirn würde heftig reagieren, und Tod oder ein bleibender Gehirnschaden wäre die Folge.
    Und dann gab es die unbekannten Faktoren, solche, über die Großmama nur Vermutungen anstellen konnte. Sie waren die Falltüren auf dem Schachbrett.
    Konnte das Mikrogerät den WAHRNEHMER , wenn er sich frei durch den Raum bewegte, wirksam überwachen? Und wenn ja, könnte die Stärke der Emissionen den WAHRNEHMER nicht fernhalten?
    Das wäre der Weg zum Wahnsinn, dachte Dod, als er sah, daß Scrimgouer ihn besorgt beobachtete. Zu viel Arbeit war schon geleistet, zu viele Menschenleben waren vernichtet worden, um sich jetzt noch zurückzuziehen. Er blickte auf den glitzernden, skelettförmigen chirurgischen Apparat. Dem hatte man sich zu stellen, genauso wie man sich der nächsten Frage stellte. Er mußte sicher sein, daß Scrimgouer genau wußte, was er zu tun hatte, und obwohl er zu den Fähigkeiten des Psychmannes vollstes Vertrauen hatte, mußte er ihn dennoch fragen.
    »Und wenn die Monitoren zufriedenstellend arbeiten?«
    »Dann deute ich durch den Impulsgeber an, daß die Fremden Verbindung aufnehmen wollen und führe die Gedanken entsprechend dem vorbereiteten semantischen Muster ein.« Er zeigte auf die entsprechende Seite. »Ihre Großmutter hat mir aufgetragen, Ihnen zu sagen, daß Sie nichts daran ändern sollen – sie sagte, Sie hätten es zusammen ausgearbeitet.«
    Das stimmte. Aber der Plan insgesamt stammte von Großmama.
    »Ich bin bereit«, sagte Dod. Es gab nichts, worauf man noch warten mußte.
    Der Psychmann wurde geschäftig. Maschinen heulten auf.
    Als ein schlangenartiger Metallarm auf ihn zukam, sah Dod seinen Halo auf der glänzenden Oberfläche der Anästhesie-Apparatur reflektiert.
    Scrimgouers Gesicht verschwamm, und plötzlich hatte Dod Angst, größere Angst, als er seiner Erinnerung nach je gehabt hatte. Der Raum um ihn herum weitete sich. Ein schwarzer Raum tat sich vor ihm auf, und er stürzte los, um ihn zu füllen. Nur ein einziger Stern, der sich von ihm wegbewegte, bot einen Fingerzeig des Verstehens. Er versuchte, ihm zu folgen.
    Eine Milliarde Meilen weit von Pluto, dem entferntesten Planeten des Systems, regte sich eine Intelligenz. Ihre Zellen summten vor Erregung, kaum hörbar zunächst, doch dann zu einer riesigen Woge des Gefühls anschwellend; sie kommunizierte mit ihren abhängigen Zellen, die in riesigen Intervallen um die alte Sonne und ihre neun willkürlich um sie kreisenden Planeten hingen, aus denen einen Augenblick lang ein Funken Leben hervorgeschossen war – nicht identifizierbares Leben, unvorstellbar seltsam und sonderbar einheitlich zwar, doch unzweifelhaft war es Leben.
    Es spricht? Nein. Drängt? Nein. Hat

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