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Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Titel: Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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die ihre wahre Identität
     nicht preisgibt. Wenn Susan Walker Millie also genug reizte, dass diese sie verklagte, dann hätte sie zumindest ihr Ziel erreicht,
     Millie zu demaskieren.
    Damit stellte sich die nächste Frage: War Susan Walker selbst auf diese Idee gekommen, oder steckte John Hunter hinter diesem
     Plan? Wie gut kannten die beiden sich, abgesehen davon, dass sie gemeinsam zu Mittag aßen. Waren sie ein Paar? Oder Kampfesgenossen?
     Oder waren sie im Gegenteil jeder selbst und jeweils ganz für sich allein darauf erpicht, das Rätsel um Millies wahres Ich
     zu lösen?
    Mir schwirrte der Kopf. Solange ich den Plan, der hinter diesem Interview steckte, nicht durchschaute, wusste ich nicht, wie
     ich reagieren sollte.
     
    Ich musste mit jemandem über dieses Problem sprechen, und da kam nur Jasmin infrage. Sie hatte vier Tage frei, war Freitag
     angekommen, musste also noch da sein. Ich probierte es auf ihrem Handy.
    »Wir sind am Rhein, komm doch zu uns. Wir grillen.«
    »Wer?«, fragte ich mit düsterer Vorahnung.
    »Jake und ein paar von seinen Freunden.«
    »Und Thomas?«, fragte ich vorsichtig.
    »Nein, seine Mutter hat Geburtstag.«
    Ich atmete auf. Keine Ahnung, warum ich überhaupt gefragt hatte. Glaubte ich ihm etwa nicht? Warum hätte er mich anlügen sollen?
     Er war schließlich auch heuteMorgen zärtlich gewesen, hatte eindeutig verliebt gewirkt. Aber nach meinen nicht besonders zahlreichen und eher unerfreulichen
     Erfahrungen war ich einfach misstrauisch, obwohl ich nichts so sehr verabscheue wie misstrauische, zänkische Weiber. Frauen
     mit Klasse stehen über so etwas.
    Trotzdem war die Information nicht das, was ich erwartet oder erhofft hätte. Jasmin war praktisch nur noch mit Jake anzutreffen.
     Und auf den Typen hatte ich nun leider überhaupt keinen Bock. Der Kerl war mir zuwider. Seine direkte, immer ein wenig spöttische
     Art war extrem aufdringlich und unhöflich. Er stellte indiskrete Fragen, machte anzügliche Bemerkungen und drängte mich damit
     jedes Mal in die Defensive. Ich hatte den Eindruck, dass er ständig Informationen über andere Leute sammelte, aber über sich
     selbst so gut wie nichts preisgab. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Ich hatte Sorge, dass Jasmin eines Tages aus ihrem rosaroten
     Traum aufwachen und feststellen würde, dass ihr toller Jake ein ganz anderer war, als sie gedacht hatte.
    Vielleicht war er sogar verheiratet.
    Ich seufzte. »Sag mir, wo ich euch finde.«
     
    Die Truppe war schon von Weitem zu sehen. Es waren zehn Leute, und sie sahen aus wie die Typen in der Bacardi-Werbung. Langbeinige
     Mädels in flatternden Röcken und Bikini-Oberteilen, coole Typen in abgeschnittenen Jeans und mit bloßem Oberkörper. Okay,
     beim Näherkommen sah man, dass die Mädels nicht ganz die Klasse der Werbe-Models und die Typen ein paar Pfund zu viel auf
     den Rippen hatten, aber im Großen und Ganzen stimmte das
    Bild. Außerdem lieferte die Hintergrundmusik aus dem Ghettoblaster den Soundtrack zu der Salsa-Strand-Fete.
    Jasmin hatte uns als Erste entdeckt, lief auf SergeantPepper zu und raufte mit ihm im Sand. Sie hörte erst auf zu lachen, als sie eine Ladung Sand in den Mund bekam, spuckte ein
     paarmal und lachte dann sogar noch breiter.
    »Dreck reinigt den Magen«, rief sie mir zu.
    Ich musste grinsen. Ihre gute Laune ist einfach ansteckend, dagegen ist selbst eine Susan-Walker-Depression machtlos.
    Jasmin spülte sich den Mund und das Gesicht mit lauwarmem Mineralwasser ab, drückte mir eine Flasche warmes Bier in die Hand,
     hakte mich unter und zog mich von den anderen weg.
    »Also, was ist passiert?«
    Ich erzählte ihr von dem gefälschten Interview.
    Jasmin seufzte. »Und ich dachte, du wolltest mit mir über Thomas reden.«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte ich.
    »Weil du eben nach ihm gefragt hast.«
    »Was sollte ich über ihn reden wollen?«
    Jasmin zuckte die Schultern. »Fragen, wie du ihn endlich ins Bett kriegst.«
    Ich wurde rot.
    Jasmin sah mir in die Augen, grinste dann plötzlich erleuchtet und klatschte begeistert in die Hände. »Und? Wie war’s?«
    »Danke, gut«, sagte ich mit schiefem Grinsen. Im Gegensatz zu Jasmin bin ich es nicht gewöhnt, über sexuelle Abenteuer zu
     reden.
    »Wann seht ihr euch wieder?«, fragte sie.
    »Er ruft mich an.«
    »Ich bin sicher, dass er das tut.«
    Ich grinste. »Ich auch.«
    Jasmin blieb stehen, warf die Arme um meinen Hals und drückte mich. »Ich freue mich für dich.«
    Ich

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