Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
Vom Netzwerk:
als würden sie eine SM-Version von Twister spielen.
    »Machen Sie schon, Miss, öffnen Sie die Tür, nur für eine Minute? Ich würde mich um einiges besser fühlen, und wir könnten alle wieder schlafen gehen.«
    »Sir, verstehen Sie das nicht falsch …«
    Endlich ließ Kelly Jacks Hoden los. Er versuchte erneut sich zusammenzurollen, doch sie hockte sich auf seinen Brustkorb, bevor er Gelegenheit dazu hatte. Sie richtete den Zeigefinger auf Jack und bewegte ihn hin und her.
    »… aber warum verpissen Sie sich nicht einfach und lassen zwei erwachsene Menschen in Ruhe?«
    Jack merkte plötzlich, dass er nicht atmen konnte, zum einen wegen der Schmerzen in der Leistengegend,
zum anderen wegen des Gewichts auf seinem Brustkorb. Also beschloss er in diesem Moment, sich über eine jener Anstandsregeln hinwegzusetzen, die seit seiner Kindheit tief in seinem Bewusstsein verankert war.
    Er schlug ihr in den Magen, so fest er konnte.
    So fest, dass sie für einen kurzen Moment über seinen Körper gehoben und nach hinten geschleudert wurde, weit fort von ihm. Wenn sie nicht an ihn gekettet gewesen wäre, wäre sie quer durchs Hotelzimmer geflogen. Stattdessen straffte sich die Verbindungskette zwischen den Ringen mit einem Ruck, und Kelly fiel zu Boden.
    Jack drehte sich um und benutzte seine freie Hand, um sich in den Teppich zu krallen, dann zog er sich und seine Entführerin Richtung Tür. Er hörte, wie sie nach Luft rang, aber das war nicht sein Problem. Die Ereignisse der letzten Minuten hatten ihn von einer Sache überzeugt: Sie war definitiv verrückt. Ihre abgedrehten Geschichten, die Entführung, ihre Drohungen, der entschlossene Griff an seine Eier... Wer zum Teufel brachte so was fertig – außer einer Verrückten?
    »Ach, macht, was ihr wollt. Ich geh jetzt zurück auf mein Zimmer und rufe den Sicherheitsdienst. Dann könnt ihr das denen erklären.«
    »Herr im Himmel, halleluja. Endlich.«
    Aber Kelly gab sich noch nicht geschlagen. Sie hatte sich von dem Haken in den Magen genug erholt, um Jack ins Kreuz zu springen. Allerdings hörte und fühlte er sie kommen und rollte genau im richtigen
Moment zur Seite. Nach einer weiteren Rolle saß Jack auf ihr.
    Auf einer hübschen Blondine, mit der er durch Handschellen verbunden war, in einem schicken Hotelzimmer in einer fremden Stadt.
    Oh, das gäbe ein hübsches Bild für seine Frau.
    Und wenn er schon mal auf ihr saß, warum das Bild nicht vervollständigen?
    Und dieser Frau beweisen, dass sie wirklich vollkommen verrückt war. »Hey.«
    Sie atmete schwer; ihre Oberlippe zitterte. Jack umklammerte mit der freien Hand ihren Nacken, zog sie dicht zu sich heran und presste seine Lippen auf ihre. Er zwängte seine Zunge in ihren Mund, genau wie sie es mit dem Typ am Flughafen gemacht hatte.
    Wahrscheinlich hatte sie gedacht, er hätte das vergessen.
    Mary Kates, von wegen.
    Wenn sie wirklich mit den Dingern infiziert war, hätte der Kuss den Typen umgebracht.
    Sie wehrte sich, aber er packte ihren Hals und hörte nicht auf, bis sie mit ihren Zähnen auf seine Zunge biss.
    Jack stieß einen Schrei aus, ließ sie los und rollte von ihr herunter. Aber zur falschen Seite. Ihr Arm mit der Handschelle hing über ihm. Sie mussten aussehen wie zwei Pantomimen, die es heftig miteinander getrieben hatten und jetzt ein unsichtbares Kopfkissen umklammert hielten.
    »Jack. Du weißt ja nicht, was du getan hast. Du hast wirklich keine Ahnung.«

Sie war einundzwanzig Jahre alt und blond, eine Polackin aus Chicago, mit einem Gesicht und einer Figur, dass sie unmöglich in so eine Sache verwickelt sein konnte.
    - Newton Thornburg

1:56 Uhr
    Little Pete’s
    K owalskis Handy klingelte. Jemand gab ihm eine Nummer, und er kritzelte sie auf eine von Little Pete’s Servietten. Dann addierte er seine PN, nahm seine Telefonkarte, suchte eine Telefonzelle auf und rief seine Verbindungsoffizierin an. Sie sprach schnell und hektisch. Langsam kam offenbar Bewegung in die Sache.
    So viel zum Vorgeplänkel.
    Jedenfalls: Auf Grund früherer Beweise von Professor Manchettes Kopf – der CI-6 hielt es für besser, ihn von jemandem aus der Nähe holen zu lassen, erklärte die Verbindungsoffizierin; ob Kowalski vielleicht irgendwas dagegen hätte? – war es nun oberste Priorität, Kelly White aufzuspüren und festzusetzen.
    »Ich arbeite dran.«
    Für diesen Fall hatte er bereits vorgesorgt. Er hatte die Nummer des Taxis, das sie am Flughafen genommen hatte; und er kannte das Taxiunternehmen. Er

Weitere Kostenlose Bücher