Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO
zurück.
»Es ist okay«, lache ich. »Tatsächlich komme ich gerade vom Abendessen.«
»Willst du Dance Revolution spielen?«, fragt Stormy hoffnungsvoll.
»Vergiss es, aber schnell«, wirft Crystal ein. »Ich sehe hier fern.«
Stormy wirkt enttäuscht. Das ist der Moment, in dem ich mich daran erinnere, was ich sie fragen wollte. »Aber ich könnte ein bisschen Hilfe bei meinen Computerhausaufgaben brauchen«, sage ich. »Ich habe da ein Problem und...«
Stormy ist bereits vom Sofa aufgesprungen und kommt auf mich zu. »Ich kann dir helfen!«, quiekt sie. »Komm mit in mein Zimmer. Mein Computer ist mit Abstand der beste im Haus. Ich habe ihn mit einem Spezialprozessor und zwei Terabyte RAM aufgerüstet.«
Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet - genau deshalb brauche ich vermutlich auch ihre Hilfe. Es wird Zeit, das kleine Einmaleins des Hackens von dem Wunderkind, das ich meine Schwester nenne, zu erlernen.
Ich folge ihr. Im Gegensatz zum Rest des Appartements mit seiner glatten ganz weißen modernen Einrichtung ist ihr Zimmer eine Flut von Farben, als sei überall ein Regenbogen explodiert und als habe sich niemand die Mühe gemacht, das Chaos zu bereinigen. Ihre Wände sind zugekleistert mit Manga aller erdenklichen Arten und ihr Bett ist so übersät mit Büchern, dass ich mich frage, wo sie schläft. Aber das Zentrum ihres Zimmers, der Schrein, ist offensichtlich ihr Computer, der neben dem Fenster steht und mit Glitzerstickern bedeckt ist.
»Also, wobei brauchst du Hilfe?«, fragt sie, zieht zwei Stühle vor den Computer und setzt sich auf den Kommandositz.
»Ich will an Informationen kommen, die auf dem Computer eines Mannes gespeichert sind«, erkläre ich. »Eine Adresse aus seinem Adressbuch.«
»Hm.« Stormy denkt darüber nach und ich drücke die Daumen, dass dies keine verrückte, unmögliche Bitte ist. Dann rufe ich mir ins Gedächtnis, dass dieses kleine Mädchen, Glitzersticker hin, Glitzersticker her, in ihrer Freizeit in echte Casinos einbrechen kann. Natürlich kann sie eine winzig kleine Adresse finden. »Hast du zufällig seine E-Mail-Adresse?«
Das ist der Moment, in dem ich mich auf das Theaterprogramm besinne, dass ich von dem Bühnenarbeiter im Theater bekommen habe. Ich greife in meine Tasche, ziehe es heraus und reiche es ihr. »Es ist der Mann ganz oben«, erkläre ich. »Cornelius.«
Stormy nickt und legt das Papier auf den Schreibtisch. »Okay«, sagt sie, »die einfachste Art und Weise, über das Netz in irgendjemandes Computer herumzuschnüffeln, ohne dass er es bemerkt, ist ein Trojaner.«
»Ein Trojaner?« War das nicht irgendein altes griechisches Pferd? Oder ein Kondomhersteller?
»Es ist so, als installiere man eine geheime Hintertür im Computer des Betreffenden. Auf diese Weise können wir rein und raus und haben auf seinem Computer Zugang zu allem, was wir wollen.«
»Und das kannst du? Was ist mit... Firewalls?« Ich muss wirklich anfangen, im Computerkurs aufzupassen.
»Nun, wenn wir ihn dazu bringen können, einen bestimmten E-Mail-Anhang selbst zu öffnen, installiert sich der Trojaner auf dem Computer und umgeht alle Firewalls, weil das System davon ausgeht, dass es sich um eine autorisierte Installation handelt.«
»Aber wer öffnet heutzutage noch Anhänge?«, frage ich und lehne mich auf meinem Stuhl zurück. »Ich meine, vor solchen Dingen hat man uns seit der Geburt gewarnt.«
»Das ist richtig, aber ältere Leute sind nicht immer so klug im Umgang mit Computern wie wir«, erinnert Stormy mich. »Ist dieser Mann älter?«
Gutes Argument. Wenn ich daran denke, dass Cornelius Kleidung aus dem alten Westen bevorzugt, würde ich schätzen, dass er mindestens einige Hundert Jahre alt ist. Definitiv vor dem Google-Zeitalter geboren. Vielleicht könnte es funktionieren.
»Der Schlüssel liegt darin, an jemandes Neugier und Eitelkeit zu appellieren«, erklärt Stormy. »Man könnte zum Beispiel eine E-Mail schicken, die besagt: ›Schau dir dieses Video von dir und mir an.‹ Das war vor einiger Zeit ein Facebook-Virus und sooo viele Leute sind infiziert worden.« Sie schüttelt den Kopf. »Tatsächlich hat Crystal den Virus viermal bekommen, bevor ich ihr schließlich die Downloadberechtigung nehmen musste.«
Ich lache anerkennend. »Okay. Also, lass uns Cornelius eine E-Mail schreiben, der er nicht widerstehen kann.«
Stormy grinst. »Cool. Was weißt du über diesen Typ?«
Er ist ein böser Vampir und wahrscheinlich auf die Zerstörung des
Weitere Kostenlose Bücher