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Blood Empire - Magierblut

Blood Empire - Magierblut

Titel: Blood Empire - Magierblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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schon der legendäre Simón de Cartagena die Ankläger des Inquisitionsgerichtes zum Schweigen brachte, die ihn eigentlich auf den Scheiterhaufen hatten bringen wollen. Auch bei dem Taxi Driver verfehlte der Zauber seine Wirkung nicht.
    "Ich möchte zum Hotel Ambassador am Central Park West", erklärte Arquanteur. "Und ich möchte dabei nicht mehr durch unnützes Gerede gestört werden. Haben Sie mich verstanden?"
    "Ja", murmelte der Taxi Driver etwas eintönig.
    "Gut. Fahren Sie nicht auf direktem Weg dorthin, sondern machen Sie einen kleinen Umweg. Sagen wir durch Chinatown."
    "Ja."
    "Ich möchte sicher gehen, dass niemand uns folgt. Wenn Sie bitte darauf achten würden."
    "Ich werde darauf achten", wiederholte der Taxi Driver. Arquanteur atmete tief durch, blickte hinaus in das Lichtermeer des nächtlichen Big Apple.
    Er dachte noch einmal an die Bestrafung zurück, die er mit Gabriel durchgeführt hatte. Arquanteur hatte dem ehemaligen Engel ziemlich zugesetzt.
    Hoffentlich nicht so sehr, dass Gabriels Kräfte darunter gelitten haben!, meldete sich eine warnende Stimme im Bewusstsein des Magiers. Diese Sorge hatte ihren Grund. Arquanteur brauchte Gabriels Kräfte, die er regelmäßig mit Hilfe gewisser Rituale auf sich transferieren ließ. Ohne diese Kräfte wäre es ihm - einem Sterblichen! - niemals möglich gewesen, den Willen von Vampiren zu brechen und sie zu Werkzeugen seiner Machtentfaltung zu machen. So wie es mit einer ganzen Reihe von Gefolgsleuten des Fürsten von Radvanyi inzwischen geschehen war. Schleichend begann Arquanteur die Organisation des Vampirfürsten zu übernehmen. In dem Moment, in dem der uralte Franz von Kradic wirklich begriff, was hinter den Kulissen vor sich ging, würde es vielleicht sogar schon zu spät für ihn sein.
    Allerdings musste er vorsichtig bleiben.
    Radvanyi besaß eine geradezu legendäre Machtaura.
    Er war nicht so leicht zu bezwingen, wie die niederen Helfershelfer, die er bislang in seine Reihen eingegliedert hatte. Manche waren nur zu blindwütigen Kämpfern geworden, die berserkerhaft auf ihre bisherigen Komplizen und Vorgesetzte in der Organisation eindroschen und diese zu töten versuchten. Andere wirkten völlig unauffällig, benutzten ihre Intelligenz, um Arquanteurs Zielen zu dienen. Manchem von ihnen war das überhaupt nicht richtig bewusst. Man hätte ihnen ein Foto von Arquanteur vorlegen können, sie wären möglicherweise gar nicht in der Lage gewesen, den Mann aus Haiti zu identifizieren.
    Er lächelte still in sich hinein.
    Er nahm ein leichtes mentales Beben war. Ganz leicht nur. Arquanteur musste sich sehr darauf konzentrieren. Während der Folter, die er an Gabriel vollzogen hatte, hatte er so etwas schon einmal gespürt. Aber Arquanteur murmelte jetzt keine jener Konzentrationsformeln, die es ihm vielleicht ermöglicht hätten, seine Wahrnehmung zu präzisieren. Ich habe schon so viele Diener im Nachtvolk New Yorks, dass ich sie unmöglich noch alle mental kontrollieren kann!, dachte er. Aber das war auch gar nicht notwendig. Das, was er wahrgenommen hatte, bedeutete vermutlich, dass irgendwo in Manhattan oder in der näheren Umgebung erneut ein Vampir zu Staub zerfiel. Ein Vampir der oberen Hierarchieebene, wie Arquanteur annahm. Denn er hatte seine Diener mental dergestalt instruiert, dass sie die Führungsebene ihrer eigenen Organisation nach und nach liquidieren würden.
    Den Fürst werde ich ganz zum Schluss zur Strecke bringen, ging es dem Magier durch den Kopf. Er hatte inzwischen herausbekommen, dass von Radvanyi im Empire State Building residierte. Aber noch scheute er vor einem Angriff zurück. Je höher er in der Hierarchie der New Yorker Vampire mit seiner 'Säuberungsaktion' kam, mit desto mächtigeren Bestien hatte er zu rechnen.
    Schon Chase Blood machte ihm genug Schwierigkeiten. Ein eigenartiger Glanz trat in seine Augen. Vielleicht hatten sich diese Probleme ja gerade in nichts aufgelöst, überlegte er. Der Taxi Driver setzte ihn schließlich am Central Park West ab. Er hatte wegen Arquanteurs etwas aus der Reihe fallenden Sonderwünschen nicht ein einziges Mal nachgefragt. Er vergaß sogar, eine Bezahlung einzufordern. Arquanteur steckte im grinsend einen hundert Dollar-Schein zu. Schließlich war er seit seiner Teilnahme an einer gewissen Spielrunde finanziell fürs erste saniert.
    "Sie werden sich nicht an mich erinnern!" Es war eine Feststellung, die über Arquanteurs Lippen kam, nicht mehr und nicht weniger.
    "So ist es",

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