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Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Titel: Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hatte man mit Hochdruck daran gearbeitet. Der Friedhof war für den Besucherverkehr vorübergehend geschlossen worden.
    Jetzt in der Nacht war hier niemand mehr.
    Fast niemand.
    Gabriel nahm einen Gedankenimpuls wahr. Er verfügte über eine leichte telepathische Gabe. Ruckartig bewegte er den Kopf.
    "Ptygia!", stieß er hervor. Suchend sah er sich um.
    "Nun zeig dich schon! Was soll das Versteckspiel?"
    In der Nähe einer Hecke wurden Ptygias Umrisse sichtbar. Zunächst wirkte sie wie eine undeutliche Projektion. Wirklich unsichtbar machen konnte sie sich das Monstrum mit den Lederschwingen nicht. Wenn man genau auf sie achtete, konnte man sie auch dann sehen.
    Ptygia materialisierte vollends. Der zwei Meter fünfzig große Koloss bewegte sich mit plumpen Bewegungen auf Gabriel zu.
    Die weiblichen Attribute, die das Monstrum auszeichneten, machten sie leider um keinen Deut hübscher. Das Gesicht trug tierhafte Züge. Sie entblößte zwei Reihen von Raubtierzähnen und faltete ihre Lederschwingen sorgfältig zusammen.
    "Kompliment!", meinte sie an Gabriel gewandt. "Dein Plan war bislang äußerst erfolgreich!"
    "Noch steht er erst am Anfang."
    "Willst du mich nicht über die nächsten Schritte informieren? Schließlich sind wir doch Partner!"
    "Ptygia, du gehst mir auf die Nerven!"
    Das Monstrum mit den Lederschwingen stieß einen grollenden Knurrlaut aus. An Kraft war sie Gabriel um ein Vielfaches überlegen. Also zog er es in der Regel vor, seine Partnerin nicht über Gebühr zu reizen. Dort wo sie hinschlug, wuchs nämlich buchstäblich kein Gras mehr. Und Ptygia neigte nun einmal zu gewissen Stimmungsschwankungen. In diesen Fällen war man dann besser nicht in ihrer Nähe.
    Gabriel machte eine weit ausholende Geste. Seine Hand begann dabei zu leuchten, so als bestünde sie aus fluoreszierendem Gewebe. Die Knochen waren sichtbar wie auf einem Röntgenschirm. "Dies ist ein besonderer Ort, Ptygia."
    "Ja, ich weiß, es vergeht kein Tag, an dem du es nicht erwähnst!"
    "Es ist die Wahrheit! Kraftlinien von ungeheurer Intensität treffen sich hier. Wusstest du, dass sich hier schon seit Jahrhunderten immer wieder Friedhöfe befanden? Bevor die Holländer an dieser Stelle New Amsterdam gründeten, gab es genau an dieser Stelle eine indianische Begräbnisstelle." Gabriel deutete auf den Boden zu seinen Füßen. "Wer hier gräbt wird sehr tief graben müssen, um auf eine Schicht zu stoßen, in der es keine Gebeine gibt... So ein Ort ist wie geschaffen für die Durchführung schwarzmagischer Rituale!" Er atmete tief durch. "Wir werden bald die Vampire in dieser Gegend vernichtet haben... Und dann gehört mir die Macht! Ich werde das Imperium dieses komischen Fürsten einfach übernehmen..." Gabriel kicherte in sich hinein.
    "Ich hoffe, du hast dabei auch an mich gedacht!", meldete sich Ptygia zu Wort.
    "Natürlich!"
    "Wir sind schließlich Partner!"
    "Niemals würde ich dass auch nur einen einzigen Augenblick lang vergessen, Ptygia!"
    "Hoffentlich!"
    "Keine Sorge!"
    Ptygia scharrte mit dem Fuß in der Friedhofserde.
    "Du hast mich hier her bestellt, um ein Ritual durchzuführen...", sagte sie dann.
    Gabriel nickte. "Es ist schon alles fertig! Ich habe ein paar gehäutete Ratten zu einem Hexagon angeordnet.
    Pass ein bisschen auf. Trampel nicht darauf herum... In der verfluchten Dunkelheit kann man sie schon mal übersehen..."
    Ptygia drehte den Kopf und entdeckte schließlich eine der Ratten. Gabriel hatte sie auf einem Holzpflock gesteckt. Das Monstrum verzog angewidert das Gesicht.
    "Und was ist mein Part bei der Sache?"
    "Pass auf, dass die Ratten genau noch mindestens sechs Stunden so angeordnet bleiben, egal was auch passiert. Es hängt viel davon ab. Dieses Ritual dient nämlich dazu, die Komori unter meiner geistigen Kontrolle zu halten. Bislang setzt diese Kontrolle nämlich immer komplett aus, sobald sie einen Vampir wahrnehmen."
    "Liegt an ihrer Gier, was?"
    "Vermutlich."
    "Hast du keine Angst, dass dir die Komori mal völlig außer Kontrolle geraten?"
    "Notfalls habe ich ja die Möglichkeit, sie in den Limbus zurückzuschicken, Ptygia! Also mach dir mal keine Sorgen und überlass das Denken mir! Pass hier schön auf. Und solltest du einen ungebetenen Besucher zerfleischen müssen, dann zertrampel dabei bitte nicht das, was ich so mühsam aufgebaut habe!"
    Eine tiefe Furche bildete sich auf Ptygias hoher Stirn. Gurgelnd grollte es aus ihrer Kehle heraus. Ein Laut, der Missfallen ausdrückte.
    Wenn sie etwas auf

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