Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)
Lippen bewegten sich kaum dabei.
"Bist du nicht neugierig, wie er darauf reagiert?"
"Meine Gier ist stärker, Dad!"
Chase feuerte die Shotgun ab. Die Ladung sorgte dafür, dass von Madeleines Kopf kaum etwas übrig blieb.
Nur der Unterkiefer und ein Stück des Mundes. An einer Seite noch ein wenig vom Wangenknochen. Ein paar Hautfetzen hingen daran. Der Rest war zerplatzt wie eine Melone, die jemand aus dem zweiten Stock geworfen hatte. Die Hirnmasse klebte überall. An den in der Nähe parkenden Fahrzeugen, am Beton der Decke und an den Rundpfeilern.
Sie wankte weiter auf Chase zu.
Einen Kopf schien der Madeleine-Komori nicht zu benötigen. Aber der Verlust an Körpersubstanz schien dieser Kreatur zu schaffen zu machen.
Zu einem weiteren Angriff schien sie im Moment nicht in der Lage zu sein. Ihre Tentakelarme ruderten aufgeregt.
Jetzt griff Malloy wieder ein.
Mit einer Schnelligkeit, die der Vampir seinem Gegner gar nicht mehr zugetraut hatte, nachdem Chase ihm ja bereits ziemlich übel mitgespielt hatte, war Malloy in seiner Nähe. Er stürmte auf Chase zu.
Etwas überhastet feuerte Chase die zweite Ladung seiner Shotgun ab. Aber sein Gegner duckte sich. Die Ladung ging in den nächsten Betonpfeiler.
Chase warf die Waffe zur Seite, holte die Machete aus dem Wagen. Damit hieb er auf den Komori ein. Ein Arm flog zu Boden. Eine Masse aus Blut und grünem Schleim spritzte. Der Komori veränderte seine Körperform. Neue Tentakel entstanden. Die Kleidung zerriss an einem halben Dutzend Stellen, an denen nun peitschenartige Fangarme herausschossen. Ein halbes Dutzend davon hieb Chase mit seiner Machete ab. Dann hatte eines dieser Tentakel seinen Fuß erwischt, sich um die Fessel geschlungen und mit einem Ruck verlor der Vampir das Gleichgewicht. Schwer stürzte er zu Boden. Er war benommen, als er mit dem Hinterkopf auf dem Beton aufkam.
Verzweifelt umklammerte er den Griff der Machete, versuchte gleichzeitig, bei Bewusstsein zu bleiben.
Schwindel erfasste ihn. Und ein brummender, bohrender Schmerz.
Er spürte, wie Malloy ihn am Fuß zu sich heranzog.
Seine Kraft war ungeheuerlich. Chase schauderte bei dem Gedanken an die überaus schnelle Regenerationsfähigkeit dieser Wesen. Das machte sie zu äußerst gefährlichen Gegnern. Wenn man sie töten wollte, gab es vermutlich nur die Möglichkeit, sie innerhalb sehr kurzer Zeit so zu zerfleischen, dass sie sich davon nicht wieder erholen konnten.
Chase stieß die Machete in den inzwischen wieder völlig aus der Form geratenen Körper seines Gegners.
Ein gurgelnder Laut ertönte, der sich langsam in eine Art schmerzerfülltes Stöhnen wandelte. Blut spritzte bis zur Decke - aber auch eine grünliche, undefinierbare Flüssigkeit. Er hackte den Greifarm ab, der sich um sein Fußgelenk gelegt hatte, rappelte sich auf und hieb erneut zu. Diesmal mit so ungestümer Wucht, dass er den Komori in der Mitte beinahe durchteilte. Die Machete blieb in der Körpersubstanz stecken. Der brutale Schlag eines anderen Arms, an dessen Ende plötzlich eine knochige Verdickung gebildet wurde, ließ Chase benommen zurücktaumeln. Wie eine Keule wirkte diese Verdickung.
Chase wurde gegen einen Mercedes geschleudert.
Er war jetzt waffenlos.
Ächzend kam er wieder auf die Beine, erwartete den nächsten Angriff seines Gegners.
Aber der Komori gab nur ein gurgelndes Geräusch von sich.
Offenbar hatte Chase seinen Gegner sehr schwer getroffen. Die Regeneration schien diesem Wesen jetzt doch einiges an Problemen zu bereiten. Die keulenartige Verdickung am Ende des Tentakels zog sich zurück, löste sich schließlich auf.
Chase näherte sich.
Der Komori rührte sich nicht mehr. Er zerfloss zu einer breiigen Masse, hatte jetzt jegliche Struktur verloren. Chase nahm den Griff der Machete, zog sie aus der Substanz heraus.
Ein Zischlaut ertönte.
Die Substanz schrumpfte. Von der Kleidung, die der Malloy-Komori getragen hatte, war jetzt nichts mehr übrig. Beißende Dämpfe stiegen auf, so als würde sich der Komori durch eine in seiner Körpersubstanz enthaltenen Säure selbst zersetzen. Nur Augenblicke später war nichts von ihm übrig, außer einem dunklen Fleck auf dem Boden.
Chase wandte sich dem Madeleine-Komori zu.
Die Kreatur war noch immer kaum fähig, etwas zu tun.
Sie hatte ihre Form inzwischen ebenfalls vollkommen verloren, zerfloss zu einem gallertartigen Klumpen.
Lediglich der Rest von Madeleines Kopf wuchs noch deutlich erkennbar aus diesem amorphen Körper
Weitere Kostenlose Bücher