Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)
ihn traf und Dutzende von kleinen Projektilen durch seine Kleidung hindurchfetzten.
"Vielleicht fällt es dir ja jetzt wieder ein!", meinte Chase.
Im nächsten Moment hörte er hinter sich schwere Schritte.
Er wandte den Blick.
Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte Chase eine hoch aufgeschossene Gestalt. Ein wahrer Riese, der den Kopf neigen musste, um nicht mit der Stirn gegen den Türsturz zu prallen.
Butcher!
"Scheiße!", entfuhr es Chase. Der hatte ihm jetzt gerade noch gefehlt.
Chase riss das Hiebmesser heraus. Mit einem wuchtigen Schnitt durchtrennte er Danilov die Kehle. Die ohnehin angeknacksten Halswirbel knackten. Der Kopf sackte vornüber.
Blut spritzte. Wahrscheinlich würde Danilov minutenlang vor sich hin rotten, ehe er zu Staub wurde. Schließlich war er wohl erst vor kurzem zum Vampir gemacht worden.
Chase erhob sich.
Leroque, dieser Feigling schickte also mal wieder seine Laufburschen.
Butcher musste sich irgendwo in der Nähe befunden haben.
Vielleicht war sogar er es gewesen, der Danilov das ewige Leben geschenkt hatte.
Der Riese stieß einen Knurrlaut aus.
Auf einen Kampf war er nicht so gut vorbereitet wie bei ihrem letzten Zusammentreffen. Jedenfalls trug er weder eine Bazooka noch irgendeine andere Waffe mit Fernwirkung bei sich.
Ein langes Messer hing an seiner Seite.
"Mein Kind!", brüllte Butcher.
"Meinst du Danilov?"
"Ich habe ihm mein Blut gegeben!"
"Tut mir leid, dass ich deine Gefühle verletzt habe, Butcher. Aber da wir schon mal dabei sind, mache ich am Besten aus dir auch gleich Staub..."
Butcher brüllte auf.
Er griff wütend nach einem der Stühle, schleuderte ihn mit unglaublicher Wucht in Chase Richtung. Chase hob schützend die Arme, kreuzte sie. Der Stuhl zerschellte.
"Keine Wertarbeit, was?", rief Chase.
Er duckte sich, denn jetzt packte Butcher eine Kommode und warf sie durch die Luft. Für ihn schien sie kein nennenswertes Gewicht darzustellen.
Die Kommode durchschlug die Fensterscheibe und fiel auf die Straße.
Das Hupen mehrerer Fahrzeuge war zu hören.
Butcher machte einen Satz und sprang auf den Tisch. Das Holz ächzte unter seinen Füßen.
Butcher breitete die Arme aus.
In der Rechten hielt er seinen langen Dolch. Das Licht blitzte in der Blutrinne dieser Stichwaffe. Sein Gesicht war eine verzerrte Maske. "Ich mach dich fertig!", knurrte er zwischen den Zähnen hindurch.
"Sieh dir Danilov an, dann siehst du deine Zukunft, Butcher!"
Butcher stieß einen Kampfruf aus, stürzte sich auf Chase.
Für Chase gab es kaum eine Möglichkeit, seinem Gegner auszuweichen. Er blickte auf, sah die Klinge blitzen und mit ungeheurer Wucht auf sich zukommen.
Chase schnellte zur Seite.
Das Messer des Riesen erwischte Chase an der Hand.
Blut spritzte, rann ihm zwischen den Fingern hindurch.
Chase taumelte zu Boden.
Er rollte sich herum, konnte aber nicht verhindern, dass ihn ein brutaler Tritt des Riesen erwischte. Chase krümmte sich. Er war froh, dass er als Untoter seine Nieren nicht mehr brauchte. Aber der Schmerz war höllisch. Chase biss die Zähne zusammen.
Dieser Schlächter-Vampir ist verdammt stark!, durchzuckte es ihn. Er begann zu begreifen, dass dieses Zusammentreffen ziemlich uncool für ihn enden konnte.
"Ist mir schleierhaft, wie der Fürst einen so dämlichen Schwächling wie dich zu seinem Stellvertreter machen konnte!", meinte Butcher mit einem breiten Grinsen, bei dem er teilweise seine Vampirzähne entblößte. "300 Jahre setzen eben so manch verdammter Seele eben ganz schön zu!"
"Ach - sprichst du in Sachen Frühsenilität aus eigener Erfahrung?"
"Immer noch einen doofen Spruch auf Lager! Vielleicht ist es das, was der Fürst so an dir schätzt!"
Butcher holte zu einem weiteren Tritt aus.
Chase reagierte diesmal rechtzeitig. Er legte alle Kraft in seine Abwehrbewegung. Mit dem Fuß erwischte er die Kniekehle seines Gegners. Butcher kippte nach hinten, schlug auf, fluchte dabei lauthals.
Chase war sofort auf den Beinen.
Er setzte nach, stürzte sich mit dem Hiebmesser auf den am Boden liegenden Butcher.
Er blieb vorsichtig dabei. Zu nah durfte er an Butcher nicht heran. Dieser Kerl war brandgefährlich.
Chases Klinge sauste nieder.
Ein Knochen knackte.
Butcher hatte nur noch einen Fuß. Blut spritzte in hohem Bogen aus dem Stumpf heraus, während der abgetrennte Fuß binnen weniger Augenblicke zu einer unappetitlichen, fauligen Masse wurde, um schließlich zu Staub zu zerfallen. Butcher brüllte auf.
Aber selbst jetzt
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