Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)
nutzte Chase eiskalt aus.
Ein Hieb und der Kopf seines Gegners saß nicht mehr zwischen den Schultern.
Chase achtete nicht weiter auf den in sich zusammenfallenden Körper.
Er wandte sich dem letzten der Fledermaus-Vampire zu.
Der Wurf mit der Harley hatte ihn böse erwischt. Er kam langsam wieder zu sich.
Ein Abdruck seines Schädels war in das Blech des blauen Jaguars hineingedrückt worden.
Der Fledermaus-Vampir sah zu Chase auf.
"Und keiner denkt daran, wie ich die Maschine wieder blank kriege!", murmelte Chase und säbelte auch diesem Gegner den Kopf zwischen den Schultern weg.
*
"Die Lage ist wirklich ernst!", murmelte Franz Fürst von Radvanyi mit nachdenklichem Gesichtsausdruck, nachdem er sich Chase Bericht angehört hatte.
Chase hatte sofort nach dem Kampf in der Tiefgarage das Büro des Fürsten aufgesucht. Sein Äußeres war dementsprechend.
Der Fürst hatte allerdings über das mit Kampfspuren übersäte Outfit kein einziges Wort verloren.
Nur Petra Brunstein, die ebenfalls anwesend war, hatte die Nase gerümpft. Aber in Anwesenheit des Fürsten hütete sie sich, auch nur einen einzigen Ton dazu zu sagen.
Zumindest im Augenblick wollte sie sich auf keinen Fall in die Schusslinie bringen.
"Es ist ihr erklärtes Ziel, Sie aus dem Weg zu räumen, Fürst. Und sie werden Ihre Herrschaft weiter Stück für Stück untergraben, bis alles wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt..."
Der Fürst ging unruhig auf und ab.
Die linke Hand ruhte dabei auf dem Rücken. Mit der Rechten rieb er sich die Nasenflügel. Dann deutete er auf einen der Computerschirme, die zu dem ultramodernen Equipment gehörten, mit dem sein Büro ausgestattet war.
"Chase, ich sage es ungern, aber die Situation steht kurz davor, uns zu entgleiten! Rick McMasters, ein wichtiger Drogendealer in Lower Manhattan, der außerdem einen Teil der Bekleidungsindustrie im Garmont District unter seinen Fittichen hat, ist plötzlich nicht für mich zu sprechen!"
"Sie meinen, er ist übergelaufen!"
"Natürlich! Ein lukratives Angebot und sie gehen einem von der Fahne, wenn man nicht aufpasst! Im Grunde ist das nichts besonderes, aber in dieser Häufung bringt es uns an den Rand des Abgrunds. Ich könnte dir Dutzende von Fällen aufzählen, allein aus dieser Nacht. Jack Petronello, der Polizeichef von Brooklyn ist ermordet worden. So geschickt, dass selbst das FBI an einen natürlichen Tod glaubt, wie ich den Meldungen entnehmen muss, die bei mir eintreffen! Damit verlieren wir vielleicht kurzfristig die Kontrolle über einen erheblichen Teil der Polizei!"
Der Fürst hielt inne.
So nervös hatte Chase ihn noch nie erlebt.
Nicht in den letzten drei Jahren, in denen Chase sein Stellvertreter gewesen war und auch nicht davor.
Er machte eine ruckartige Bewegung "Du musst Leroque finden, Chase!"
"Ja, Herr."
"Er ist der Schlüssel zu allem. Er kennt New York wie seine Westentasche. Und nicht nur das! Er kennt auch meine Organisation bis in den letzten Winkel."
"Sie vergessen, dass Comte Leroque in den letzten drei Jahren nicht mehr in New York City weilte, Fürst!", mischte sich jetzt Petra Brunstein in das Gespräch ein.
Der Fürst wandte sich zu ihr herum, hob fragend die Augenbrauen.
"Glaubst du wirklich, Petra, dass er sich an mein Verbot, den Boden New Yorks zu betreten, gehalten hat?"
"Sie wüssten davon, wenn es anders wäre!", gab sie zu bedenken.
Der Fürst schüttelte den Kopf. "Es spielt keine Rolle!", war er überzeugt. "Nur ein verschwindend geringer Teil meines verzweigten Imperiums entstand nach seinem Weggang. Selbst wenn er diesen Teil nicht kennt, ist Leroque ein gut informierter Mann, der genau weiß, wo er ansetzen muss, um mir nachhaltig zu schaden."
Franz von Radvanyi musterte Petra einige Augenblicke lang nachdenklich.
"Ihr scheint euch immer noch dem Schicksal dieses französischen Grafen sehr nahe zu fühlen..."
"Ich..."
Eine Handbewegung des Fürsten brachte Petra zum schweigen.
Chase grinste.
Er genoss es, Petra Brunstein in einer derartig demütigen Haltung zu sehen.
Petra wiederum versuche ihre aufkeimenden Emotionen unter Kontrolle zu halten und ihren Geist so gut es ging abzuschirmen. Wenn Radvanyi es wollte, konnte er mental in ihr Bewusstsein eindringen. Es gab keine Geheimnisse für den Fürst. Aber das setzte voraus, dass Radvanyi einen Verdacht schöpfte. Niemand durchsucht einen Heuhaufen, wenn er nicht wenigstens einen Verdacht hat, dass sich dort die Stecknadel befinden könnte!, dachte
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