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Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Titel: Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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erlaubt entlangschoss. Ein paar Minuten später raste sie über eine rote Ampel, schleuderte auf einen Parkplatz und trat auf die Bremse. Dann drehte sie sich um und sah mich an.
    »Wow!«, sagte sie. »Ich glaube, den sind wir los.«
    »Ja.« Vorsichtshalber schaute ich noch einmal aus dem Rückfenster. Nichts. Rose hielt den Türgriff fest umklammert und starrte die Fahrerin unentwegt an.
    »Was für eine verrückte Art, sich kennenzulernen!«, grinste die junge Frau mit den pinkfarbenen Haaren. »Ich bin Kiera. Deine neue Partnerin.«

10
    »Partnerin?«, wiederholte ich. Okay, das hätte ich mir eigentlich gleich denken können. Beim Anblick von zwei Mädchen, die auf der Straße von einem gigantischen Dämon angegriffen wurden, hätten die meisten Leute der Rettungsdienste wohl zumindest mal kurz gezögert. Und auch wenn ein Mitarbeiter von Rettungsdiensten quasi verpflichtet ist, stehen zu bleiben und zu helfen, war es doch eher unwahrscheinlich, dass er auf dem Vordersitz seines verbeulten Pontiac ein kleines Waffenlager spazieren fuhr.
    Außerdem war ich nicht mehr die alte vertrauensselige Lily. Inzwischen war ich die nervöse Lily, die wachsame Lily, besonders jetzt, wo ich Rose beschützen musste.
    Misstrauisch musterte ich sie. »Wie hast du mich gefunden?«
    »Clarence«, entgegnete sie. Sie rutschte an die Fahrertür, lehnte sich dagegen und streckte ihre lederbekleideten Beine auf den zerschlissenen Vordersitzen aus. An ihrem Knöchel war ein Holster befestigt, in dem ein richtig fieses Messer steckte. »Er meinte, du wolltest mit irgend so einem Typen über ein Mädchen reden, das du bei dir behalten willst.« Sie reckte den Kopf nach oben, um über die Rückenlehne hinwegsehen zu können, und starrte Rose an. »Ist sie das?«
    »Ja.« Ich musste das Bedürfnis niederkämpfen, mich beschützend vor meine Schwester zu werfen. Im nächsten Moment fragte ich mich, warum zum Teufel ich dermaßen auf Krawall gebürstet war. Ich setzte mich neben Rose und nahm sie in die Arme.
    »Aha«, machte Kiera.
    Sofort sträubte sich alles in mir. Klar, sie hatte mir das Leben gerettet, aber ich hätte nicht unbedingt behaupten können, dass ich sie mochte. »Was meinst du mit: Aha?«, fragte ich gereizt.
    »Dämonengeruch«, erwiderte sie und sah mich an. Ohne den Blick abzuwenden, saß sie da und wartete auf eine Antwort.
    Tja, was hätte ich sagen sollen? Also fragte ich zurück: »Was ist los?«
    Kiera zog die Nase kraus. »Sie riecht danach.« Mit bebenden Nasenlöchern beugte sie sich über die Rücklehne. Rose sank noch tiefer in das Polster. »Hm. Ich kann es nicht genau einordnen.«
    Ich ließ sie einen Moment schnüffeln, dann packte ich sie an der Schulter und schubste sie zurück. »Sei doch bitte so nett!« Hoffentlich klang meine Stimme ruhig. »Die Schweine haben sie auf einer Tischplatte festgeschnallt und sich dann mit ihr vergnügt. Musst du sie wirklich unbedingt daran erinnern?«
    »Echt?« Kiera legte den Kopf auf die Seite. Ich sah sie ausdruckslos an. Unnachgiebig. Sie musste mir glauben. Falls sie das nicht tat - falls sie erkennen konnte, dass in Rose ein Dämon steckte -, dann würde ich Schock und Unwissen vortäuschen. Aber Rose ...
    Rose würde dann wirklich ganz tief in der Patsche stecken. Denn wenn Kiera eine Dämonenjägerin war - und sie sah ganz danach aus dann würde sie Rose umbringen.
    Zumindest würde sie es versuchen. Und auf solch einen Kampf hatte ich nun wirklich keine Lust.
    »Die Schweine haben sie markiert.« Kiera legte die Arme um die Rückenlehne und versuchte, mich niederzustarren.
    »Markiert?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Manchmal brauchen sie einfach nur ein Opfer, da ist ihnen dann jeder x-beliebige Körper recht. Männlich, weiblich, Jungfrau, Hure, egal. Aber manchmal ist der Dämon wählerisch, und dann markiert er seine Beute.« Wieder beugte sie sich vor und atmete tief ein. Dann sah sie hoch und richtete den Blick ihrer grünen Augen auf mich. »Oh ja! Wenn sie so riecht, nachdem man sie auf den Opfertisch geschnallt hat, dann ist sie markiert worden. Wer ist es? Wer will dieses Mädchen?«
    »Keine Ahnung«, log ich, ohne den Blick abzuwenden. »Ich weiß nur, dass man sie festgeschnallt hat und dass es grauenvoll war.«
    »Aha.«
    »Sollten wir uns nicht wieder in Bewegung setzen?« Ich wandte mich um und sah aus dem Fenster. Unser Kumpel, der Dämonenkrieger, war nirgendwo zu entdecken. »Vielleicht taucht er noch mal auf.«
    »Das tut er bestimmt«,

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