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Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Titel: Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Als Dickwanst auch seinen Spaß haben wollte und seinerseits mit dem Messer auf mich zukam, war ich schon wieder auf den Beinen. Scheiß drauf!
    Ich hatte mein eigenes Messer nicht zur Hand - es passte nicht zur Dienstkleidung -, aber das hieß ja nicht, dass ich keine andere Waffe finden konnte. Ich langte ins Regal und schlug einer Tequilaflasche den Boden ab. Eine von unseren Hausmarken, nicht das teure Spitzenzeug.
    »Dummes Mädchen!«, feixte Fettsack.
    »Genau!«, bestätigte Dickwanst.
    »Wir zerschnipseln dich«, drohte wiederum Fettsack und öffnete einen Matchbeutel, den sie unter den Tisch geschoben hatten. »Dich machen wir alle! Und dann schneiden wir dich in kleine Stücke.«
    Dickwanst kniff die Augen zusammen. »Wir kennen dein Geheimnis, Kleine! Wir sperren dich ein und halten dich gefangen, auf immer und ewig.«
    »Nein!« Ich schrie, obwohl ich wusste, dass ich Angst und Wut nicht die Oberhand gewinnen lassen durfte und lieber hinter dem Tresen in Deckung gehen sollte.
    All das wusste ich, und dennoch nahm ich Anlauf, sprang über den Tresen und verpasste Fettsack einen satten Tritt ins Gesicht, der ihn rückwärtstaumeln ließ. Sekunden später ging er schon wieder zum Angriff über. Trotz seines Leibesumfangs war er sehr beweglich. Er schlug und stieß und prügelte drauflos. Ich parierte jeden Hieb im Ansatz und versuchte, ihn so lange auszuschalten, dass ich in die Küche flitzen und aus der Jackentasche mein Messer holen konnte. Töten konnte ich mit jeder x-beliebigen Waffe, aber nur wenn ich mit meinem eigenen Messer Dämonen umbrachte, schmolzen sie zu einer Lache Schleim zusammen.
    Und nur dann konnte ich ihre Kraft erwerben und ihre Essenz absorbieren - und darauf kam es mir ja in erster Linie an.
    Die beiden gingen aus entgegengesetzten Richtungen auf mich los. Ich duckte mich weg und entdeckte direkt vor meiner Nase das Messer, das Fettsack als Erstes nach mir geworfen hatte. Ein Messer, an dem mein Blut klebte. Geil. Es war jetzt meins. Ich griff danach und strampelte gleichzeitig mit den Beinen, an denen mich die beiden Dämonen zurückziehen wollten. Meine Finger strichen über den Griff und dann, ja, dann hatte ich es gepackt.
    Ich wirbelte herum und stemmte mich, Messer voraus, hoch. Und keine Sekunde zu früh. Fettsack war nur noch wenige Zentimeter entfernt. Doch sein Messer fiel zu Boden, ohne Schaden anzurichten, weil ich ihm bereits den Hals durchtrennt hatte. Der Dämon löste sich in ekelerregenden schwarzen Schleim auf.
    Die Siegesfeier musste allerdings ausfallen, denn noch während ich mein Messer im Einsatz hatte, schlich sich Dickwanst von hinten an und hielt mir nun seinerseits die Klinge an die Kehle. »Kopflos«, zischte er. »Was gibt es denn Schöneres?«
    Zu meinem blanken Entsetzen hörte ich mich wimmern, dann schloss ich die Augen. Ich saß in der Falle und war verloren. Für die Erde, für mich selbst und für Rose.
    Ich wartete auf den Schmerz und darauf, wie es sich anfühlen würde, zerstückelt und doch am Leben zu sein.
    Doch der Schmerz kam nicht. Stattdessen wurde das Messer hochgerissen. Ich wurde verletzt, aber nicht getötet. Dann spürte ich, wie der Dämon hinter mir sich in Schleim verwandelte, der mir vom Rücken tropfte und auf dem Boden eine Pfütze bildete.
    Ich schnellte herum. In der Küchentür stand Deacon. Er hatte sein Messer geworfen. Und ins Schwarze getroffen.
    »Deacon!«, rief ich und flog zu ihm. Das Töten und die Angst ließen mich immer noch zittern, genau wie das Wissen, dass beinahe mein schlimmster Albtraum Wirklichkeit geworden wäre - und das intensive Verlangen, mich auf der Stelle dem Mann in die Arme zu werfen, der meine glühendsten Fantasien verkörperte.
    Auf halbem Weg kam er mir entgegen. Er wusste genau, wonach ich mich sehnte, was ich brauchte. Unsere Körper prallten aufeinander, seine Lippen senkten sich heiß auf meine, sein Mund eroberte meinen. Er bestand nur noch aus Hitze und Muskeln, Gefahr und Dunkelheit, und ich musste ihn haben. Mir blieb nur eins: mich ganz dem Dunklen hinzugeben. Ich musste mich von der Begierde leiten lassen. Ich drängte ihn zurück, immer weiter und weiter.
    »Mehr!«, seufzte ich voller Verlangen, und er verstärkte den Kuss, während seine Hände über meinen Körper flogen. Über meine Hüften, über meine Taille. Über meine Brüste.
    Das Tanktop war hauchdünn, er riss es weg, streifte den BH ab und enthüllte meine aufgerichteten Knospen. Stöhnend drückte ich den Rücken

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