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Blood Lily Chronicles 03 - Versuchung

Blood Lily Chronicles 03 - Versuchung

Titel: Blood Lily Chronicles 03 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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bereits zu einer schwarzen Schleimlache zusammen. Und ich spürte den Kick der dämonischen Essenz und der Kraft, die mich jedes Mal erfüllte, wenn ich einem Dämon das Licht ausblies. Ein hübscher kleiner Nebeneffekt, wenn man eine prophezeite Superbraut ist.
    Sofort wirbelte ich wieder herum und zog dabei das Springmesser aus meiner Gesäßtasche. Der größere der beiden zögerte, und ich trat lächelnd vor. »Ganz genau, Kumpel. Ihr habt euch die Falsche ausgesucht.«
    »Du bist seiner nicht würdig«, sagte der andere und grinste dabei höhnisch zum Oris Clef hin, der um meinen Hals hing. Da kam schon Rose angesaust und drückte mir mein Messer in die freie Hand.
    »Nein? Aber du schon, was?« Ich lächelte überaus selbstbewusst. Denn genau das hatte ich gewollt, schon seit meiner Begegnung mit Penemue. Der mochte für mich ja eine Nummer zu groß sein, aber die zwei Figuren da? Denen würde ich Herr werden. Die würde ich um die Ecke bringen. Und wenn die Essenz aus ihnen heraussickerte, würde ich sie in mich aufsaugen und in der Dunkelheit genießen.
    Zum Teufel, ja!
    »Versuch es doch«, sagte ich leise.
    Der eine Kerl hatte offenbar noch einen Hauch Intelligenz, denn er wich tatsächlich langsam zurück. Aber zwei Dämonen, die mich auf offener Straße belästigen, würde ich mir nie und nimmer durch die Lappen gehen lassen. Das kam definitiv nicht in die Tüte! Der Typ musste das gespürt haben, denn er blieb stehen und stürzte urplötzlich auf Rose zu, während der zweite mit einem Schwert in der Hand auf mich zulief, das er aus einer am Rücken verborgenen Scheide gezogen hatte. Er ging dermaßen schnell und ungestüm auf mich los, dass ich mit dem Messer kaum noch mitkam.
    »Lily!«
    »Hau ab!«, rief ich. Nummer zwei holte erneut aus. Ich konnte mich nicht umdrehen, um Rose zu unterstützen, ohne dass ich Gefahr lief, geköpft zu werden. Also beschloss ich, erst mal meinen Kampf zügig zu Ende zu bringen. Ein langsames Tänzchen mit dem Scheusal wäre vielleicht befriedigender gewesen - ganz bestimmt hätte das die dunkle Seite in mir erfreut -, aber ich musste meiner Schwester helfen. Schnell.
    Schon wieder griff er mit erhobenem Schwert an. Ich riss den Arm hoch und blockte die Klinge mit dem Messer ab. Versuchte es wenigstens. Der Dämon war verdammt stark, er schlug mir das Messer aus der Hand, das klappernd auf den Asphalt fiel. Schon schwirrte das Schwert wieder in meine Richtung, die metallene Klinge funkelte im Licht der Straßenlampen. Ich tat das Erste, was mir in den Sinn kam - statt auszuweichen, womit er sicherlich rechnete, rannte ich auf ihn zu, packte mit beiden Händen die Klinge und hielt sie fest. Meine Armmuskeln waren bis zum Zerreißen gespannt; schließlich versuchte er, mich mit seinem Schwert aufzuspießen.
    Dabei kam er mir näher, zu nahe. Ich holte aus und trat ihm mit voller Wucht in die verschrumpelten Dämoneneier. Die Anatomie der Dämonen mochte ja einige Unterschiede aufweisen, in seinem Fall hatte ich jedoch einen Volltreffer gelandet.
    Er heulte auf und lockerte dabei den Griff. Die Gelegenheit nutzte ich aus. Ich packte das Schwert und riss es ihm aus der Hand. Dann wirbelte ich um die eigene Achse und schlug zu. Das alles in einer einzigen flüssigen Bewegung, die meine dämonischen Trainer mit Stolz erfüllt hätte. Ich erwischte ihn am Hals, durchtrennte Haut, Muskeln, Knochen und Sehnen. Sein Kopf segelte auf die Fahrbahn.
    Er war jedoch nicht tot, jedenfalls nicht richtig. Um einen Dämon endgültig ins Jenseits zu befördern, sodass er nicht zurückkommen kann, muss man ihn mit einem Messer töten, das sich der Besitzer »zu eigen gemacht« hat - anders ausgedrückt: Das Messer muss das Blut des Besitzers vergossen haben. Das Schwert hatte mir nie eine Schnittwunde zugefügt, deshalb bückte ich mich nach meinem Messer und rammte es Dämon Nummer zwei in die breite Brust.
    Sofort floss der schwarze Schleim aus ihm heraus. Ich warf den Kopf in den Nacken und absorbierte seine Essenz. Ich muss schon sagen, das war ein finsterer Geselle. Ich zitterte vor der Macht, die er besessen hatte und die zähflüssig und kräftigend wie Ahornsirup war.
    »Schlampe!«, hörte ich den anderen hinter mir schimpfen. Allerdings war nicht ich gemeint. Rose behauptete sich tapfer. Kieras Geschwindigkeit und Stärke gereichten ihr zum Vorteil, allerdings fehlten Rose noch ihre Instinkte und das richtige Timing. Sehr viel länger würde sie den Kampf nicht überstehen.
    »Hey!

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