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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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und in Sayids Augen flackerte Panik auf. Genau das hatte Charlie bezweckt.
    »Wie können Sie es wagen, dieser Familie zu drohen!«, sagte Jackson aufgebracht. »Ich werde M r Ridgeway von Ihrem Verhalten berichten. Er hat mir Hilfe angeboten, keine Einschüchterung!«
    Die junge Frau blieb unbeeindruckt. »Sie können tun, was Sie wollen, M r Jackson, aber seit Sie meinen Chef kontaktiert haben, wird er von Regierungsleuten stark unter Druck gesetzt. Ihm wurde verboten, sich in die Sache einzumischen. Der Tod eines jungen Mannes in der Londoner U-Bahn hat für mächtig Wirbel gesorgt und wir haben keinen blassen Schimmer, weshalb. M r Ridgeway lässt sich nicht gern von gesichtslosen Bürokraten herumscheuchen. Schließlich erwartet man von uns, dass wir alles wissen. Also, ich brauche Informationen, und zwar schnell. Das hier hat mit Max Gordon genauso viel zu tun wie mit Danny Maguires Tod. Er weiß etwas Wichtiges, und wir wollen wissen, was das ist.«
    Sie sah Sayid an. »Du kannst deiner Mutter eine Menge Kummer ersparen, wenn du mit mir sprichst.«
    Lass sie wenigstens ein paar Stunden schmoren, ja? Dann kannst du ihn rausrücken. Die Erinnerung an Max’ Worte beruhigte Sayid ein wenig.
    »Ich habe seinen Laptop«, sagte er.
    Robert Ridgeway hörte seiner Agentin zu. Max Gordon hatte M r Jacksons Safe geknack t – wie hatte der Junge das bloß geschafft ? – und seinen Pass aus dem sogenannten Tresorraum geholt. Außerdem hatte er zahlreiche Internetseiten über Flüge nach Peru aufgerufen, dem Land, aus dem Quipus ursprünglich stammten. Das Problem war, dass er von verschiedenen Flughäfen auf dem europäischen Festland nach Peru gelangen konnte. Sie hatte keine Ahnung, wo er abfliegen wollte. Des Weiteren befand sich ein gefälschter Brief auf Max’ Laptop, der Bestandteile der Schul-Website enthielt, wozu auch Fergus Jacksons Unterschrift gehörte. Das Ganze las sich wie ein amtliches Schreiben, in dem bestätigt wurde, dass der minderjährige Max Gordon Reiseerlaubnis hatte. Ein zweiter Brief an den British Council in Lima forderte den Adressaten auf, dem Jungen jegliche Unterstützung bei seinen Forschungen im Rahmen eines Freiwilligenprogramms in den Anden zu gewähren. Max Gordon hatte an alles gedacht.
    »Vielleicht war er auch zu clever«, sagte Ridgeway. Er werde sämtliche Flugbuchungen checken. Früher oder später müsse Max Gordons Name irgendwo auftauchen. Dann hatten sie ihn.
    Charlie schloss ihren Bericht ab: Ein gewisser Universitätsprofessor in Oxford solle überprüft werden. Nämlich der, der an der Dartmoor High einen Vortrag über peruanische Quipus gehalten hatte. Wenn Max Gordon so ein Ding besitze, werde er den Mann vermutlich als Erstes aufsuchen. Von dort aus könne er die Flughäfen Luton oder Stansted leicht erreichen, um aufs europäische Festland zu gelangen. Das schien alles gut zusammenzupassen.
    »Ich werde die Kameraaufnahmen der Bahnhöfe auswerten, die der Schule am nächsten sind. Falls er den Zug genommen hat, werden wir ihn finden«, sagte sie. »Der Zug nach London hält in Reading, dort könnte er in den nach Oxford umsteigen.«
    »Oder er fährt gleich zu einem Londoner Flughafen«, wandte Ridgeway ein.
    »Auch möglich.«
    »Also gut. Wir alarmieren sämtliche Passkontrollstellen«, sagte Ridgeway. »Anscheinend ist der Junge im Besitz von Informationen oder im Begriff, an sie zu gelangen, die für andere Leute äußerst wichtig sind. Bis ich Genaueres weiß, soll nicht noch ein junger Mensch unter merkwürdigen Umständen ums Leben kommen.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass das passieren könnte, Chef?«
    »Als wir von Riga hörten, wollten wir Danny Maguires Todesursache noch einmal untersuchen lassen. Aber das geht nicht. Seine Leiche ist verschwunden. Wenn er keinen Selbstmord begangen hat, könnte Max Gordon das nächste Opfer sein.«

6
    M ax’ Gedanken überschlugen sich, als er um die Außenmauer von St . Christopher’s lief. Würden sie ihn finden? Er hatte eine falsche Spur gelegt, aber reichte das? Sayid würde sie eine Weile hinhalten und erst spät, wenn überhaupt, mit Informationen herausrücken. Baskins hingegen war eine Plaudertasche. Wie sehr würden sich die Behörden mit Max’ Flucht beschäftigen?
    Max hatte die Überwachungskameras im Bahnhof Exeter nicht aus den Augen gelassen. Überfüllte Züge machten es schwer, eine bestimmte Person zu verfolgen, und als die Massen mit Aktentaschen und Rucksäcken in den Zug nach London drängten,

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