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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Zivilisation verantwortlich. Ich bin bloß ein Schuljunge, der nach seiner Mutter sucht. Und soviel ich weiß, sind die meisten Maya gestorben, weil es nicht genug Nahrung für dieses große Volk gab. Stimmt das etwa nicht? Sie haben doch von Mais gelebt? Das Klima hat sich verändert und sie konnten sich nicht mehr ernähren. Nur die Völker, die Tiere gejagt und gegessen haben, konnten überleben.«
    Flint sah Max mit großen Augen an. »Du hast eine große Klappe, mein Junge. Genau wie deine Mutter. Vielleicht solltest du dir ab und zu mal auf die Zunge beißen. Gut, du bist also ein schlauer Junge. Und hältst dich auch für gebildet, was? Ich bin nicht in die Schule gegangen, aber ich bin der Einzige, der monatelang allein im Dschungel leben kann und denselben Weg wieder zurückfindet. Ich bin immer noch der König der Pflanzendiebe. Wer findet die Geisterorchidee? Ich.«
    »Und meine Mutter hat Sie gestoppt. Ich bin froh, dass sie das getan hat. Sie hat Menschen, die anderen wehtun, gehasst. Und Diebe auch.«
    »Ich tue niemandem weh. Ich bin ein Beschützer.« Er zog an seiner Zigarette und blickte auf die mit Schweißflecken beschmutzten Karten und Zeichnungen. »Dich habe ich doch auch gerettet, oder? Was glaubst du, warum ich am Fluss war? Ich habe nach einer ganz besonderen Orchidee gesucht. Du hast mich Zeit und Geld gekostet, Junge. Du hast ein verdammtes Glück, denn wenn ich kein Pflanzendieb wäre, wärst du Futter für die Krokodile geworden.«
    Es hatte keinen Sinn, Flint zu widersprechen. Max mäßigte seinen Ton. Er war schließlich auf diesen Mann angewiesen.
    »Ich bin Ihnen dankbar, M r Flint, aber ich möchte hier nicht länger bleiben, als ich muss.«
    »Junge, niemand redet mich mit Mister an. Sag einfach Flint zu mir. Ich will dich und diesen Drogenhändler auch schleunigst loswerden. Ihr könntet mich in große Schwierigkeiten bringen.«
    »Xavier hat versucht, da rauszukommen. Er wollte ein neues Leben beginnen.«
    »Du bist wohl begriffsstutzig. Hör zu, der Junge da drüben ist ein Drogenhändler. Er und seine Leute bringen unzählige Menschen mit ihrem Stoff um. Wer einmal einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, wird es wieder tun. Er wird dich ans Messer liefern, wenn er damit seine Haut retten kann. Vergiss das nicht!«
    Flint wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Karten auf dem Boden zu, sein Finger verfolgte eine Linie durch den Dschungel. Dann wies er auf einen großen dunklen Fleck, der für Max wie ein Gebirgszug aussah.
    »Du hast keine Ahnung, wie schlimm der Dschungel sein kann. Ich vermute, dass deine Mutter in ein verbotenes Gebiet eingedrungen ist. Zeig mir mal die Fotos von ihr.«
    Max zog die Bilder aus dem Umschlag, deren Farben durch das Wasser etwas verblichen waren. Flint nahm sie behutsam entgegen und legte sie in einer bestimmten Reihenfolge vor ihm hin.
    »Das hier«, sagte er und zeigte auf ein Foto, »ist Xunantunich. Die ganze Gegend war einst dicht bevölkert, eine riesige Stadt. Jetzt sind da nur noch Touristen. Aber was wollte deine Mutter dort?«
    »Ich weiß es nicht. Ich nehme an, sie hat ein paar Tage Urlaub gemacht.«
    »Aha.« Flint schob die anderen Fotos an die passenden Stellen auf den Landkarten und deutete auf eins davon. »Siehst du das Steinrelief, vor dem sie steht? Das ist ein alter Mayakönig. Und neben ihm is t – was?«
    Max betrachtete die Aufnahme genauer. Er hatte sich die Bilder so oft angeschaut, und obwohl ihm aufgefallen war, dass das Relief dieses Frieses denen ähnelte, die er im British Museum gesehen hatte, hatte er das darauf dargestellte Wesen nicht erkannt. Es war ein drachenähnliches Ungeheuer mit einem Krokodilschädel, hatte aber die Ohren eines Hirsches und statt der Klauen Hufe.
    »Ich weiß es nicht, es ist ziemlich seltsam«, sagte Max.
    »Das ist das Kosmische Monster.« Flint ließ den Zeigefinger auf dem Foto. »Es gibt an, wie die Planeten am Himmel verteilt sind. Diese Linie gilt als Verbindungsweg zwischen der natürlichen und übernatürlichen Welt. Und diese Gestalt da ist der Sonnengott Jaguar.«
    Max nahm das Foto und sah sich die feinen Details des Frieses an. »Das hat alles etwas zu bedeuten?«
    Auf den Landkarten lagen noch vier weitere Fotos, aber Flint wandte sich wieder dem ersten zu, das in Xunantunich aufgenommen worden war. »Hast du noch andere Bilder aus dem Dschungel?«
    »Nein, das sind alle, die ich von ihrer letzten Reise habe«, erwiderte Max.
    »Ich glaube, da hat sie sich nur als

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