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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Kupferpfanne, schnitt ein paar Scheiben Brot ab und toastete sie.
    Es dauerte lange, bis das Wasser kochte. Victor hatte doppelt so viel eingefüllt, wie er brauchte. Der Kessel fing in dem Moment an zu pfeifen, als Victor Coughlin das Rührei auf Toast vorsetzte. Dieser verlor keine Zeit und schob sich einen großen Bissen in den Mund.
    »Sehr gut«, sagte er.
    Victor goss den Kaffee auf und ließ ihn fünf Minuten ziehen, während er sich auch etwas zu essen machte. Er schenkte zwei Tassen ein und setzte sich diagonal gegenüber von Coughlin an den Tisch, den Rücken zum Herd und den Blick zur Außentür gewandt.
    »Ah, das tut gut«, sagte Coughlin nach dem ersten Schluck. »Viel besser als die grässliche Brühe, die Dietrich immer macht.«
    »Wo steckt er eigentlich?«, wollte Victor wissen.
    »Joggt wahrscheinlich.«
    »Und Jaeger?«
    Coughlin schüttelte den Kopf und zuckte die Achseln. »Ist immer nur in der Scheune.«
    »Was macht er da eigentlich?«
    »Woher soll ich das wissen?« Er trank noch einen Schluck Kaffee. »Du solltest Dietrich mal fragen, ob er dir Kaffee macht, bloß damit du siehst, wie schlecht er ist.« Er grinste spöttisch. »Der Vollpfosten könnte sogar ein Glas Wasser verhunzen.«
    Victor bog beide Mundwinkel nach oben. »Ich nehme an, bei der Arbeit ist er besser als in der Küche.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Nachschlag?«, sagte Victor und deutete auf die Kaffeekanne.
    Coughlin schaufelte die letzten Reste seines Frühstücks in den Mund und nickte. »Danke.«
    »Du bist schon eine ganze Weile hier, oder?«
    Coughlin nickte. »Ja.«
    »Was hast du in der Zeit gemacht?«
    Er blickte Victor an. »Wir sollen nicht über die Arbeit reden.«
    »Wir plaudern doch bloß. Ich habe keine Ahnung, was wir hier überhaupt sollen.«
    »Ich auch nicht.«
    »Also, was ist schon dabei, wenn du mir sagst, wie du die Zeit totgeschlagen hast?«
    Coughlin zuckte mit den Schultern. Schlürfte ein bisschen Kaffee. »Ich habe zusammen mit Dietrich einen Krankenwagen geklaut.«
    »Wozu denn das?«
    Coughlin zuckte erneut mit den Schultern. »Ich hab keinen blassen Schimmer.«
    »Wo ist er jetzt?«
    Bevor Coughlin antworten konnte, trat Jaeger ein und wusch sich an der Spüle die Hände. Er seifte sie gründlich mit einem Stück Karbolseife ein und rieb die Handflächen etliche Sekunden lang kräftig gegeneinander, sodass viel Schaum entstand. Dann schrubbte er jeden einzelnen Finger ab, anschließend den Handrücken und dann das Ganze noch einmal von vorn. Coughlin schenkte dem langen, gründlichen Vorgang keine Beachtung. Er hatte das Schauspiel schon so oft beobachtet, dass es mittlerweile zu seinem Alltag gehörte. Nachdem Jaeger sich die Hände abgetrocknet hatte, fragte er: »Wer hat Frühstück gemacht?«
    Coughlin zeigte auf Victor. »Kooi.«
    »Und, war’s gut?«
    Coughlin nickte. »Das beste, was ich hier bis jetzt gekriegt habe.«
    »Kaffee?«
    »Auch Kooi.«
    »Möchtest du eine Tasse?«, erkundigte sich Victor.
    »Ich trinke keinen Kaffee. Aber du kannst mir was zu essen machen, wenn du willst.«
    »Bin nicht scharf darauf.«
    »Du bist aber ganz schön egoistisch.«
    »Und du bist ganz schön faul. Dauert ja gerade mal fünf Minuten.«
    »Ich will gar nichts. Hab schon gegessen. Wollte nur sehen, ob du mir was machen würdest.«
    »Weshalb?«
    Jaeger zuckte mit den Schultern. »Nur so.«
    Er verließ die Küche. Einen Augenblick später knarrte die Treppe.
    »Gefährliche Kombination«, sagte Coughlin.
    »Was denn?«
    »So stark und gleichzeitig so sonderbar. Das kann nicht gut sein. Als würde man mit Napalm kochen.«
    Victor nickte. »War er schon vor dir da?«
    »Ja. Und ich habe mit dir an einem Tag mehr Worte gewechselt als mit ihm in fünf. Hast du gesehen, wie er sich die Hände wäscht?«
    Victor nickte erneut.
    »Und?«, fuhr Coughlin fort.
    »Vielleicht hat er ja einen Waschzwang.«
    »Oder?«, sagte Coughlin.
    »Oder er will sichergehen, dass von dem Zeug, das er an den Fingern hat, absolut nichts kleben bleibt.«
    »Ganz genau.«
    Sie hielten den Blickkontakt für einen Moment aufrecht, aber Coughlin sagte nichts mehr und Victor auch nicht, weil Dietrich die Außentür aufstieß. Er trug Kakishorts und ein schweißnasses Unterhemd. Sein Gesicht und der kahl geschorene Schädel glänzten, und sein Mund stand weit offen. Wie beim letzten Mal hing auch jetzt die Scheide mit dem Kampfmesser an seinem Gürtel.
    Er drehte das kalte Wasser auf und beugte sich über die Spüle. Dann

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