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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Leeson an, doch der erwiderte ihren Blick nicht. Er war ganz auf Victor konzentriert. Der Wind hatte ein paar Strähnen aus seinen Haaren, die er mit irgendeinem Gel oder Spray in Form gebracht hatte, gelöst, sodass sie nun träge in der Brise über seinem Kopf hin und her wehten. Er ließ sich nichts anmerken, aber er war ebenso verblüfft wie Francesca. Allerdings suchte er, im Gegensatz zu Francesca, nach Erklärungen und kam zu der von Victor erwarteten Schlussfolgerung.
    Der Jüngere lächelte schmallippig. »Seit wann wissen Sie das mit dem Team?«
    »Noch nicht lange.«
    »Vor oder nach Ihrer Ankunft in Italien?«
    »Ich hatte schon vorher einen Verdacht.«
    Leeson nickte. »Und hat Francesca irgendetwas getan oder gesagt, was diesen Verdacht bestätigt hat?«
    Sie verspannte sich. Zwar nur leicht, aber Victor sah es trotzdem. Leeson nicht.
    »Keineswegs«, sagte Victor.
    Er sah, dass Leeson gerne noch mehr erfahren hätte, aber gleichzeitig nicht wollte, dass Victor merkte, wie sehr es ihn interessierte. Darum versuchte er es mit einem indirekten Ansatz: »Was glauben Sie, aus wie vielen Mitgliedern das Team besteht?«
    »Gewinne ich etwas, wenn ich recht habe?«
    Leeson grinste.
    Victor schien kurz nachzudenken. »In den Minivan passen sechs Personen, dazu ein Fahrer und ein Beifahrer. Also maximal acht. Sie, Francesca und ich sind schon drei, also kommen höchstens noch fünf dazu.« Er musterte das Bauernhaus. »Vier Schlafzimmer. Eines für Sie. Eines für Francesca. Bleiben noch zwei. Zwei Betten pro Zimmer, ein Bett für mich, also bleiben noch drei.«
    Die vier Sitzplätze im Fiat ließ er außer Acht.
    »Also lautet Ihr Ergebnis drei?«, hakte Leeson nach.
    »Es ist eher eine Schlussfolgerung. Habe ich recht?«
    Leeson grinste erneut. »Gehen wir hinein?«
    Victor nickte. Leeson und Francesca gingen vor. Leeson legte ihr einen Arm um die Hüfte, zog sie an sich und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Nachdem er sie wieder losgelassen hatte, blickte sie ihn über die Schulter hinweg an.
    Victor zwinkerte ihr zu.
    Die Tür war niedrig und schmal. Das Haus stammte aus einer Zeit, in der die Menschen weniger und schlechter gegessen hatten und darum schlanker und kleiner gewesen waren. Victor beugte den Kopf und spürte, wie er mit den Haaren den oberen Türrahmen streifte. Er betrat eine Küche, die aussah, als sei sie in den Hunderten Jahren seit ihrer Erbauung unverändert geblieben. In der Mitte stand ein großer, robuster Tisch mit zahllosen Kratzern und Gebrauchsspuren. Von der Politur war so gut wie nichts mehr übrig. An den beiden langen Seiten standen zwei Bänke, die ähnlich alt und abgenutzt waren. Kupferpfannen hingen an Wandhaken herab, ebenso wie lange Zwiebel- und Knoblauchketten. Die Schränke waren aus demselben Holz wie der Tisch, allerdings ein bisschen besser erhalten. Die Messinggriffe waren zerkratzt und stumpf. Der ganze Raum war zwar alt, aber sauber und aufgeräumt. Keine einzige Spinnwebe war zwischen den mächtigen Deckenbalken zu erkennen, die sich über die niedrige Decke spannten. Es duftete nach Kräutern und Kaffee.
    »Malerisch, nicht wahr?«, sagte Leeson.
    Victor nickte. »Wunderbar rustikal.«
    Francesca schnaubte. »Es ist ein Loch. Praktisch wie im Mittelalter.«
    »Das ist das Mittelalter, meine Liebe«, wandte Leeson ein. »Bitte, beachten Sie sie nicht, Mr. Kooi. Sie ist ein Stadtmensch durch und durch. Anders als Sie und ich.«
    Victor reagierte mit einem Lächeln. Ob Leesons Bemerkung sich lediglich darauf bezog, dass er und Victor sich, im Gegensatz zu Francesca, positiv über das Haus geäußert hatten? Oder wusste Leeson vielleicht doch mehr über Kooi, als Muir annahm? Falls Letzteres der Fall war, dann hatte Leeson soeben auch etwas über seinen eigenen Hintergrund preisgegeben.
    »Ich kann keinen Kühlschrank entdecken«, sagte Victor.
    Leeson deutete lässig auf eine der beiden Türen, die von der Küche ins Haus führten. »Ja, richtig. Aber da links gibt es eine Speisekammer, von der man auch in den Keller kommt. Da unten ist es sehr viel kühler als hier oben, darum werden alle verderblichen Nahrungsmittel dort gelagert.«
    »Gefrierschrank gibt es auch keinen«, fügte Francesca hinzu. »Gar nichts. Wie im Mittelalter, sag ich doch.«
    »So etwas haben sie vor fünfhundert Jahren auch nicht gebraucht.« Leeson seufzte.
    »Aber wir leben jetzt im 21. Jahrhundert.«
    »Gibt es auch keinen Strom?«, wollte Victor wissen.
    »Da draußen steht ein

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