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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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Diesel-Generator«, erwiderte Leeson. »Er ist ausschließlich für die Beleuchtung bei Nacht gedacht. Weder Telefon noch Internet. Und auch der Handy-Empfang ist kaum der Rede wert. Gelegentlich kommt ein Anruf durch, aber wenn man selbst irgendwo anrufen will, hat man die allergrößte Mühe.«
    Victor nickte. »Ich bin beeindruckt.«
    Leeson lächelte. »Siehst du, Francesca? Mr. Kooi vermag die Annehmlichkeiten des einfachen Lebens zu schätzen.«
    »Dann ist er ein Barbar, genau wie du.«
    »Die Zivilisation macht Männer schwach, meine Liebe. Aber starke Männer sind dir doch letztendlich auch viel lieber, oder etwa nicht?«
    Francesca gab keine Antwort.
    Das schien Leeson zu gefallen. Er lächelte kurz und machte die zweite Tür auf. »Dann können wir unsere Führung jetzt fortsetzen, einverstanden?«
    Der Rest des Erdgeschosses war in etwa gleich alt wie die Küche. Es war in fünf Zimmer aufgeteilt, von denen lediglich drei bewohnt wirkten: das Wohnzimmer mit der Essecke, ein Schlafzimmer und ein Badezimmer.
    »Das ist der einzige Raum im ganzen Haus, der zumindest annähernd über so etwas wie eine moderne Ausstattung verfügt«, erläuterte Leeson.
    »Annähernd«, wiederholte Francesca.
    Eine enge Wendeltreppe führte hinauf in den ersten Stock. Sie knarrte und quietschte bei jedem Schritt.
    »Sie ist wirklich absolut stabil«, versicherte Leeson.
    Oben gab es vier Schlafzimmer, aber kein Badezimmer. In drei Zimmern standen jeweils ein Einzelbett, ein Nachttischchen, eine Kommode und ein Schrank. Abgewetzte Teppiche lagen auf den Dielenbrettern. Die ersten beiden Räume wirkten bewohnt – im einen war das Bett nicht gemacht, und auf dem Fußboden lagen ein paar Kleidungsstücke, im anderen hing noch der Duft nach Deo oder Rasierwasser in der Luft.
    »Das ist Ihr Zimmer«, sagte Leeson, nachdem er die dritte Tür aufgemacht hatte. »Da weder Francesca noch ich hier wohnen, muss ich leider sagen, dass Ihre Schlussfolgerung nicht korrekt war.«
    Victor trat ein, drehte sich einmal um die eigene Achse und musterte dabei jeden Einrichtungsgegenstand aufmerksam.
    »Sie werden feststellen, dass es einfach, aber funktional eingerichtet ist.«
    Victor nickte. »Was ist mit dem vierten Zimmer?«
    »Lagerraum.«
    »Willkommen im Zeitalter der Finsternis«, fügte Francesca hinzu, als ihre Blicke sich begegneten.
    Leeson seufzte. »Das Mittelalter, also die Zeit, in der dieses Haus erbaut worden ist, ist keineswegs das gleiche wie das sogenannte Zeitalter der Finsternis.«
    »Wie ich diese Geschichtsstunden liebe, Robert. Zeitalter der Finsternis, Mittelalter, wen interessiert denn das? Es ist jedenfalls ein Loch.«
    »Meine Liebe, du trägst nicht gerade dazu bei, dass unser neuer Freund die Vorzüge seines neuen Heims zu schätzen lernt.«
    »Das erledigt das neue Heim ganz von selbst«, sagte Victor.
    Da ertönte von unten eine Stimme: »Gute Antwort.«
    Die Treppe knarrte genau wie vorhin. Leeson und Francesca drehten sich um und sahen dem Neuankömmling entgegen. Victor auch, aber er wusste, wer da gleich auftauchen würde. Er hatte seine Stimme erkannt. Sie war tief und rau, und in jedem Wort schwangen unterschwellige Wut und Feindseligkeit und eine nur mühsam beherrschte Psychose mit.
    »Sie kennen sich ja bereits«, sagte Leeson, als der Mann durch die Tür trat. »Mr. Dietrich, darf ich vorstellen, Mr. Kooi. Er wird ab sofort mit uns zusammenarbeiten.«
    Die Bräune auf Dietrichs Gesicht und seiner Glatze war seit ihrer letzten Begegnung in Budapest intensiver geworden. Er stellte sich in die Türöffnung und lehnte sich mit seiner muskelbepackten Schulter an den Türrahmen. Er trug eine kakifarbene Cargohose und ein olivgrünes T-Shirt. Ein kleiner Bereich oberhalb seines Brustbeins war schweißnass und dunkler als der Rest. In einer rechts von seiner Gürtelschnalle befestigten Scheide steckte ein kleines Kampfmesser. Er starrte Victor an. Victor hielt seinem Blick stand.
    Keiner sagte ein Wort.
    »Mr. Dietrich residiert im Zimmer gegenüber«, durchbrach Leeson schließlich das Schweigen.
    »Ich kann bloß hoffen, dass du nicht schnarchst«, sagte Dietrich und fügte mit schiefem Grinsen hinzu: »Euer Majestät.«
    »Reißen Sie sich zusammen, Mr. Dietrich.«

Kapitel 30
    Leeson begleitete Victor nach draußen. Dietrich und Francesca blieben im Haus. Die Sonne brannte hell und heiß vom Himmel. Das Bauernhaus verfügte über einen kleinen Anbau, und dann gab es noch die neuere Scheune.
    »Der Generator

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