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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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dachte.
    Auf der Straße war es relativ ruhig. Gelegentlich fuhr ein Auto vorbei, und die wenigen Fußgänger waren in einigermaßen regelmäßigen Abständen unterwegs. Die Geschäfte in der Ladenzeile gegenüber dem Parkhaus hatten bereits geschlossen, darum gab es für niemanden einen Grund, hier länger zu verweilen. Bis auf den Mann an der nächsten Ecke. Er stand auf der anderen Straßenseite, außerhalb des Lichtkegels einer Straßenlaterne. Daher war er nur als Silhouette zu erkennen. Die Größe und der Körperbau entsprachen ungefähr Dietrichs Maßen.
    Victor blickte über die Schulter zurück, auf der Suche nach Coughlin oder Jaeger, sah aber nichts. Leeson zeigte keinerlei Reaktion, aber damit hatte Victor auch nicht gerechnet. Der Silhouettenmann war ungefähr dreißig Meter entfernt. Als sie näher kamen, drehte er sich um und ging durch den Lichtkegel. Victor sah, dass er eine Wollmütze auf dem Hinterkopf trug, dazu eine schwarze Lederjacke, eine ausgewaschene Jeans und dicksohlige Stiefel. Keine besonderen Kennzeichen. Als Victor nur noch zwanzig Meter entfernt war, war der Mann hinter der Ecke verschwunden.
    Leeson warf Victor einen Blick zu. »Ich freue mich sehr auf diesen Abend.«
    »Und ich erst«, erwiderte Victor.

Kapitel 34
    Leeson hatte recht behalten. Von der Stelle, wo Victor sich erkundigt hatte, wie weit es noch bis zum Haupteingang des japanischen Restaurants war, brauchten sie genau einhundertachtzehn Sekunden. Gegenüber von der Stelle, wo der Mann in der Lederjacke gestanden hatte, überquerten sie die Kreuzung und gingen noch zwanzig Meter geradeaus. Victor hielt Leeson die Tür auf, und dieser ging an ihm vorbei, ohne sich zu bedanken. Genau wie erwartet.
    Im Inneren zogen die Düfte aus der offenen Küche am hinteren Ende des Lokals in Victors Nase. Es war nur schwach beleuchtet, und zwischen den Tischen war eine Menge Platz. Über die Hälfte davon war besetzt, überwiegend mit Paaren. Nur an einem Tisch hatte sich eine Runde mit Geschäftsleuten versammelt, die einen erfolgreichen Vertragsabschluss feierten. Alles deutete darauf hin, dass hier exzellentes Essen zu horrend überteuerten Preisen serviert wurde – ein Restaurant, das Victor sich niemals selbst ausgesucht hätte, und sei es nur deshalb, weil die Portionen so klein waren, dass er entweder hungrig wieder gehen musste oder gezwungen war, die Hälfte der auf der Speisekarte angebotenen Gerichte zu bestellen.
    Eine makellos gekleidete Oberkellnerin glitt zwischen den Tischen umher und begrüßte sie formvollendet. Sie trug einen schwarzen Hosenanzug und war stark geschminkt.
    Leeson nannte ihr seinen Namen. »Ich habe eine Reservierung für 21.00 Uhr, für mich und meinen guten Freund hier.«
    Die Frau nahm zwei Speisekarten aus einem Ständer und brachte sie zu ihrem Tisch. Er lag in der Mitte des Raums.
    »Nicht da«, sagte Victor. Er hatte sich bereits für den besten freien Tisch entschieden und deutete mit dem Finger darauf. »Den da, bitte.«
    Die Frau nickte und schlug eine andere Richtung ein. Sie wurden an einem Tisch an der Wand platziert, auf halber Strecke zwischen der Tür und dem steinernen Tresen, der das Restaurant von der offenen Küche abtrennte. Alles andere als ein perfekter Platz, aber es würde gehen. Victor bot Leeson einen Stuhl an, sodass dieser in Richtung Küche blickte und den Restauranteingang im Rücken hatte. Während Leeson mit seinem Stuhl ein kleines Stückchen vorwärtsrutschte, sah er auf seine Armbanduhr.
    »Pünktlich?«, erkundigte sich Victor.
    »Auf die Sekunde«, erwiderte Leeson und lächelte.
    Victor blickte sich um. Keine Jugendlichen, keine Kinder. Der jüngste Gast war mindestens fünfundzwanzig, und alle bis auf ihn selbst hatten sich schick gemacht.
    »Machen Sie sich keinen Gedanken«, sagte Leeson. »Dann sind Sie eben ein bisschen legerer gekleidet. Die anderen werden denken, dass Sie so reich sind, dass Sie schon lange nicht mehr auf Ihr Äußeres achten müssen.«
    »Sehr beruhigend«, gab Victor zurück.
    »Zwei große Glenmorangie«, sagte Leeson. »Ohne Eis.«
    »Einen«, verbesserte ihn Victor. »Für mich ein San Pellegrino.«
    »Ach, ja, richtig«, sagte Leeson, als der Kellner weg war. »Sie fahren ja.«
    Victor nickte.
    Leeson bestellte eine Haifischflossensuppe und ein Katsu-Curry, Victor einen grünen Salat und gebratenes Teriyaki-Gemüse mit Reisnudeln.
    »Könnten Sie den Koch bitten, die Soße extra süß zu machen?«, bat er den Kellner.
    Leeson

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