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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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das Gewühl hindurch auf sie zubewegte. Die nächsten Minuten versprachen interessant zu werden.
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    »Zurück zu Holyfield«, sagte Donovan, das Rasiermesser dicht vor Franklins Augapfel haltend. »Du hast ihn also überrascht, wie er für Fisher und Schäfer neue Identitäten kreierte.«
    »Ja.«
    »Was geschah dann?«
    »Ich habe ihm klargemacht, dass ich es nicht auf Emma abgesehen habe, sondern nur die Akte zurückbekommen möchte. Da Holyfield nun dank Emma in diese Sache involviert war, ergaben sich natürlich weitere Optionen. Ich eröffnete ihm meinen Plan, und er erklärte sich bereit, mitzuspielen.«
    »Wie lautete dieser Plan?«
    »Holyfield sollte mit Hilfe von Schäfers Ausweis und Kreditkarte eine falsche Spur legen. Mir war klar, dass der SCS sofort darauf anspringt. Holyfield sollte über Frankfurt und München nach Wien und weiter in die Tschechei reisen. Von dort aus sollte er nach Berlin zurückkehren, dafür aber seine eigene Cashcard benutzen. Dadurch hätte sich für euch die Spur irgendwo in der Tschechei verloren.« Franklin sah ihn mit müden Augen an. »Was ist schiefgelaufen? Wie konntet ihr ihn erwischen? Er hatte mehr als genug Vorsprung.«
    »Ganz einfach. Holyfield schlief wie ein Murmeltier. Bei der Überprüfung seines Communicators ist uns aufgefallen, dass sein Blutzuckerspiegel extrem niedrig war. Wir vermuten, dadurch wurde er müde und ist eingeschlafen.« Donovan lächelte humorlos. »Holyfield war ein Loser. Für eine Mission wie diese nicht zu gebrauchen.«
    »Was habt ihr mit seiner Leiche gemacht?«
    »Eines der Zimmermädchen wird morgen früh die Leiche eines verzweifelten Selbstmörders in Zimmer 707 vorfinden, der sich mit einer nicht registrierten Waffe das Leben genommen hat.« Donovan kippte seinen Drink hinunter und knallte das Glas auf den Tisch. »Wo befinden sich Fisher und Schäfer?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Bullshit!« Mit geschmeidigem Schwung schlitzte Donovan einen langen Schnitt in die Brust des alten Mannes, und noch mehr Blut strömte heraus. Diesmal biss Franklin die Zähne zusammen. Anstatt zu schreien, wimmerte er nur, was Donovan ein klein wenig enttäuschte. »Du versuchst tatsächlich noch immer, mich für dumm zu verkaufen. Natürlich ist dir der Aufenthaltsort der beiden bekannt. Schließlich kennst du ihre neuen Identitäten, nicht wahr?«
    Franklin erwiderte nichts.
    »Und nicht nur das«, fuhr Donovan fort, »du höchstpersönlich hast dafür gesorgt, dass die neuen Ausweise und Kreditkarten Holyfields Wohnung erreichten, zusammen mit einem Brief von Holyfield an Emma Fisher. Das Ganze war natürlich nur eine Finte, damit Holyfield ungestört seine Reise antreten konnte. Du wolltest derweil in Holyfields Wohnung Kontakt mit Emma Fisher aufnehmen. Dank Holyfield wusstest du, wo du sie finden konntest.«
    Franklin atmete schwer. »Das ist blanker Unsinn.«
    »Tatsächlich? Ich glaube, ich habe bereits erwähnt, dass Holyfield uns gegenüber sehr gesprächig war, bevor wir ihn umgenietet haben.« Donovan drückte ihm die Klinge des Rasiermessers gegen den Adamsapfel. »Zum letzten Mal: Wo befinden sich die beiden? Haben sie die Akte noch bei sich, oder wurde diese irgendwo hinterlegt? Haben die beiden jemanden eingeweiht? Wer weiß noch Bescheid? Was haben die beiden vor?«
    »Ich weiß es wirklich nicht.« Franklin schluckte. »Es ist wahr. Ich wollte Emma in Holyfields Wohnung aufsuchen. Ich dachte, vielleicht würde es mir gelingen, sie von Angesicht zu Angesicht zu überzeugen, aber die beiden waren längst fort. Über alles Weitere kann ich nur Vermutungen anstellen. Mit Emma habe ich das letzte Mal an dem Tag gesprochen, als sie aus der Botschaft geflohen ist. Und was die neuen Identitäten betrifft … hat Holyfield die Namen denn nicht verraten?«
    »Selbstverständlich hat er das. Leider liegen Crypto City in Bezug auf den derzeitigen Aufenthaltsort von Meredith Angel und Matthew Cox noch keine verwertbaren Informationen vor. Ich rechne aber jede Minute damit.«
    »Dann verstehe ich nicht, was du von mir willst?«
    Donovan überlegte einen Augenblick und entfernte dann die Klinge von Franklins Hals. Er hätte ihm stattdessen genauso gut auch den Kopf von den Schultern schneiden können.
    »Nun, alter Freund , vielleicht habe ich deiner Person in diesem Spiel tatsächlich zu viel Bedeutung beigemessen.«
    »Endlich siehst du klar. Und jetzt binde mich verdammt noch mal los.« Franklin rüttelte an seinen Handfesseln, doch es war

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