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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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diese Sache ausgegangen wäre, hätte ich diesen Engländer tatsächlich als Waffe benutzt.«
    »Sie hätten keine Chance gehabt«, stellte Emma sachlich fest.
    Leuthard lachte kehlig auf. »Vermutlich nicht.«
    »Kommen Sie zum Punkt«, forderte Nick ihn auf. »Uns läuft die Zeit davon.«
    Leuthard bedachte ihn mit einem bösen Blick und sagte: »Das dachte ich damals auf der Independence auch, aber während ich im Sanatorium lag, verlor der Begriff Zeit seine Bedeutung für mich. Ich hatte mehr als genug davon zum Nachdenken. Und jetzt hören Sie mir gut zu …« Er machte eine bedeutungsschwere Pause. »Während einer meiner unzähligen schlaflosen Nächte wurde mir bewusst, dass Harris damals keine Handschuhe trug. Er berührte den Griff des Engländers mit den bloßen Händen. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?«
    Nick verzog das Gesicht. »Sie dachten daran, Donovan zu erpressen, nur weil womöglich ein paar Fingerabdrücke auf dem blutigen Griff sein konnten? Was für eine Schnapsidee.«
    »Für einen Journalisten besitzen Sie erstaunlich wenig Phantasie, junger Mann. Wenn Sie denken, es wäre mir um Fingerabdrücke gegangen, liegen Sie daneben. Der Regen hatte sowieso alles verwischt.«
    Nick öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber Emma stieß ihm den Ellbogen in die Rippen. Sie mochte Leuthard nicht, aber dennoch hegte sie für den vom Hals abwärts gelähmten Schweizer so etwas wie Mitgefühl. Außerdem hatte Leuthard recht. Donovans Fingerabdrücke wären nicht mehr verwertbar gewesen. Nein, Leuthard war auf etwas anderes aus.
    »Sie dachten an Donovans DNA «, riet sie. »Auf dem Schraubenschlüssel mussten sich DNA -Reste in Form winziger Hautpartikel befinden. Gemeinsam mit Chevalliers Blut ergäbe das in der Tat ein gutes Beweisstück.«
    Leuthard nickte kaum merklich. »Ich war drauf und dran, Harris anzurufen, aber dann kam Corinne zu Besuch, und ich konnte nur noch daran denken, was Harris ihr angedroht hatte für den Fall …« Er stockte, als kehrte mit der Erinnerung an diesen Moment auch die Angst um seine Tochter zurück.
    »Ihre Idee war gut«, sagte Emma. »Nur ob Sie damit vor einem Gericht hätten bestehen können, bezweifle ich.«
    Noch vor wenigen Augenblicken nachdenklich in sich gekehrt, verwandelte sich Leuthards Gesicht wieder in Gollums grinsende Fratze. »Warum finden Sie es nicht heraus?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »So wie ich es sagte. Finden Sie heraus, ob Sie mit Hilfe der Akte und des Engländers Harris vor Gericht festnageln können.«
    »Wollen Sie etwa behaupten diesen Schraubenschlüssel gibt es noch?«
    »Ganz genau.«
    »Wie bitte?« Nick machte große Augen.
    »Du meine Güte! Wo ist er?«, fragte Emma aufgeregt.
    »Wo er seit vierzig Jahren darauf wartet, dass ihn endlich jemand an sich nimmt. Auf der Independence.«
    »Wollen Sie uns verarschen?«, fragte Nick.
    Ungläubig sah Emma den Greis im Rollstuhl an. »Woher wollen Sie wissen, dass er sich noch immer dort befindet? Was macht Sie so sicher, dass ihn in der Zwischenzeit niemand entdeckt hat?«
    »Glauben Sie mir, ich weiß es.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das reicht mir nicht.«
    Er seufzte. »Der Engländer befindet sich in einem Hohlraum unter einer der Gasturbinen der Verdichterstation auf Plattform drei. Sie haben kleine Hände. Es könnte Ihnen gelingen, durch den Lüftungsschlitz zu greifen. Ich habe mir bei dem Versuch damals fast die Hand gebrochen. Ein perfektes Versteck.«
    »Mag sein, aber was ist mit der Turbine?«, gab Emma zu bedenken. »Sie wurde mit Sicherheit irgendwann gewartet, repariert, vielleicht sogar ausgetauscht. Irgendjemand hat Ihren Engländer bei einer dieser Gelegenheiten garantiert entdeckt und entfernt.«
    »Ausgeschlossen. Diese Turbinen sind deutsche Wertarbeit. Sie liefen noch, als man die Independence vor fünf Jahren stilllegte. Ein ehemaliger Techniker und Freund kennt sich damit bestens aus. Er hat mir versichert, dass man den Hohlraum unter der Bodenplatte selbst bei einem Komplettaustausch der Turbine nicht angetastet hätte. Nein, der Engländer wird das Tageslicht erst erblicken, wenn die Independence eines Tages verschrottet wird.«
    »Oder wenn wir ihn uns holen.« Emma sah Nick herausfordernd an.
    »Bist du völlig übergeschnappt?« Er zeigte ihr den Vogel. »Du willst auf die Independence und einen beschissenen Schraubenschlüssel suchen, der sich höchstwahrscheinlich nicht einmal mehr dort befindet? Sag mal, hast du sie noch alle?«
    »Der

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