Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
Vom Netzwerk:
damals nicht zu töten, war schlichtweg idiotisch gewesen. Donovan hatte nie verstanden, wie man jemanden am Leben lassen konnte, der hinter das Geheimnis von Projekt Morgenröte gekommen war. In unzähligen Gesprächen hatte er versucht, vor der Gefahr zu warnen, die ein lebender Roman Leuthard darstellte. Jetzt, fast vierzig Jahre später, schien sich seine Prophezeiung zu erfüllen. Aber noch war es nicht so weit. Noch blieb genügend Zeit, Fisher und Schäfer zu stoppen.
    Endlich öffnete sich die Tür, und Foster trat ins Freie. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, stellte der Butler keine Gefahr mehr dar. Foster trat neben Donovan und flüsterte ihm ins Ohr: »Ich habe den Botschafter vorsichtshalber ebenfalls in der Vorratskammer abgelegt. Man wird ihn dort nicht vor morgen früh entdecken.«
    Donovan dachte nach und traf eine Entscheidung. Er winkte Laymon heran. »Lassen Sie den Jet startklar machen. Wir werden in etwa zwanzig Minuten am Flughafen sein.«
    »Welches Ziel?«
    Donovan erörterte den beiden Agenten das weitere Vorgehen.
    Laymon und Foster grinsten.
    »Sie verlassen Berlin?«, fragte Collins und fügte rasch hinzu: »Entschuldigen Sie, Sir, ich habe nicht gelauscht, aber es war unvermeidbar mit anzuhören, wie Sie befahlen, den Jet startklar zu machen.«
    »So ist es.«
    »Bedeutet dies, die Angelegenheit Fisher ist erledigt?«
    »Für Sie und Ihre Leute ja.«
    »Ich verstehe.« Er zögerte.
    »Was gibt es noch?«, fuhr Donovan ihn an. »Herrgott, raus mit der Sprache. Ich habe es eilig.«
    »Es ist nur …« Collins senkte die Stimme. »Sir, Sie stellten mir einen Job in Ihrem Team in Aussicht. Darf ich mit Ihrem Anruf rechnen, sobald diese Sache endgültig vom Tisch ist? Wie stehen meine Aktien?«
    »Ihre Aktien?« Donovan schmunzelte. »Tut mir leid, Mr Collins, aber Penny Stocks kann ich in meinem Depot nicht gebrauchen.« Er schritt zur Limousine und nahm auf dem Beifahrersitz Platz.
    Collins lief ihm nach. »Aber Sir, Sie sagten …«
    »Sie müssen noch viel lernen, mein Junge«, schnitt Donovan ihm das Wort ab und zog die Tür zu, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen.
    Laymon gab Gas. Zurück blieb ein zutiefst gedemütigter Jason Collins, der ihnen fassungslos hinterherstarrte.
    85
    Die Luft in der winzigen Küche konnte man förmlich schneiden, so stickig war es inzwischen geworden.
    »Wie meinen Sie das?«, hakte Nick ungläubig nach.
    »Was ist daran so schwer zu verstehen?«, schnaubte Leuthard. »Der Mann, den Sie beide unter dem Namen Randall T. Donovan kennen, hieß nicht immer so. Ich machte seine Bekanntschaft noch unter seinem richtigen Namen. Ein kleiner Hinweis: Es war am 15. November 2015.«
    Jegliche Farbe wich aus Nicks Gesicht.
    »Harris!«, rief er aus. »Lieutenant Harris, der Marine, der Ihre Kollegen ermordet und Sie zum Krüppel gemacht hat. Sie wollen behaupten, das war Donovan?«
    Leuthard nickte knapp.
    Nick knetete seine Ohrläppchen und sah zu Emma, die das Ganze anscheinend ebenfalls kaum glauben konnte. »Wie ist das möglich?«, fragte er.
    Leuthard lachte heiser. »Die CIA macht alles möglich.«
    »Ich brauche frische Luft.« Emma öffnete das Fenster. Eine angenehme Kühle strömte herein und mit ihr der Lärm und die Abgase von Hopetown.
    Nick dachte nach. Harris und Donovan waren ein und dieselbe Person. Diese Information musste er erst einmal verdauen. Schlagartig wurde ihm klar, dass Franklin und Donovan sich kennen mussten, schließlich waren sie beide auf der Independence gewesen und hatten gemeinsam an der Vertuschung der Morde mitgewirkt. Mit einem Mal änderten sich die Vorzeichen, und neue Perspektiven taten sich auf. Die Möglichkeit, nicht nur Franklin ans Messer zu liefern, sondern mit ihm auch den Mörder von Rochas, Chevallier und Maddox, ließ Nicks Puls in die Höhe schnellen.
    »Das ist kein Zufall«, stellte er fest.
    »Natürlich nicht.« Leuthard schüttelte langsam den Kopf. »Während ich damals im Sanatorium allmählich aus dem Tranquilizersumpf auftauchte, stand eines Tages plötzlich Harris vor meinem Bett. Ich erinnere mich noch, dass er einen billigen Anzug trug, der ihm mindestens eine Nummer zu klein war. Zuerst dachte ich, die Opiate, die man mir gegen die Schmerzen verabreichte, hätten eine Halluzination ausgelöst. Aber dann machte er den Mund auf, und mir wurde klar, dass es leibhaftig Harris war, der auf mich herabsah.«
    »Du lieber Himmel, Sie müssen Todesängste ausgestanden haben«, stellte Emma

Weitere Kostenlose Bücher