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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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Boden wie ein Sack Kartoffeln.
    »Waffe fallen lassen!«, ertönte eine Stimme, die Emma bekannt vorkam.
    Ein roter Punkt erschien auf Donovans Brust.
    Alle Augen richteten sich auf die Neuankömmlinge, die sich rundherum auf der Plattform verteilten und Waffen mit lasergestützter Zielerfassung auf Donovan sowie die Marines richteten.
    »Sofort die Waffe fallen lassen, Donovan!«
    Diese Stimme …
    Ein Mann löste sich aus der Gruppe und trat in den Schein einer der Notbehelfsleuchten.
    Emma fiel die Kinnlade herunter.
    Unmöglich!
    119
    Leland Franklin hinkte und sah mitgenommen aus. Um seinen Kopf trug er einen Verband, und seine linke Hand war dick.
    Emma traute ihren Augen nicht. Was hatte Franklin hier verloren?
    »Zum letzten Mal, Randall, leg die Waffe nieder!«
    »Sagt wer?« Donovan bleckte die Zähne. Ihm stand der Wahnsinn regelrecht ins Gesicht geschrieben. »Nett, dass du uns besuchen kommst, Leland, aber du hast hier rein gar nichts zu melden. Die Independence untersteht der Befehlsgewalt der US Navy. Da ich der ranghöchste Offizier hier an Bord bin, unterstehen diese Männer somit meinem Kommando.«
    »Sie irren, Colonel Donovan«, erklang eine Stimme, und ein Mann in Uniform trat neben Franklin ins Licht. Auf seiner Brust glänzten beeindruckend viele Abzeichen. »Marines der Vierten US- Marineinfanteriedivision hergehört! Zu Ihnen spricht General James Earl Quentin, und hiermit übernehme ich das Kommando. Haben das alle verstanden?«
    »Sir, jawohl, Sir!«, erklang es einstimmig.
    Donovans Gesichtszüge entgleisten. Er schnappte nach Luft wie ein Fisch an Land. Dann ließ er die Waffe sinken, behielt sie aber in der Hand.
    Emma konnte kaum fassen, was sich hier abspielte. Wer war dieser General Quentin? Weshalb stellte sich Franklin gegen Donovan? Die beiden steckten doch unter einer Decke?
    Mit einem triumphierenden Lächeln trat ein dritter Mann vor und postierte sich neben General Quentin. Jason Collins.
    »Sie hätten mich nicht so abservieren sollen«, sagte der Sicherheitschef der Berliner Botschaft.
    Emma hatte keinen blassen Schimmer, was Collins damit meinte. Hatte er nicht vor wenigen Tagen erst höchstpersönlich versucht, Emma vom Segway zu stoßen? Die Angelegenheit wurde immer undurchsichtiger.
    »Jetzt wird mir einiges klar«, sagte Donovan.
    Collins verzog keine Miene.
    Donovan richtete das Wort an General Quentin: »Wenn das so ist, General, dann nehmen Sie hiermit zur Kenntnis, dass ich, in Verbindung mit Homeland Security Presidential Directive 17, vom Präsidenten höchstpersönlich dazu befugt bin, sämtliche Handlungen vorzunehmen, die der nationalen Sicherheit dienen.«
    »Das wird vor einem Militärgericht geklärt werden«, erwiderte Quentin unbeeindruckt. »Colonel Donovan, Sie stehen ab sofort unter Arrest!«
    Blitzschnell richtete Donovan seine Pistole auf Emmas Kopf. »Niemand rührt sich! Ihr könnt mich umlegen, aber so wahr ich hier stehe, sie nehme ich mit.«
    Unschlüssig, wie es nun weitergehen sollte, rührte sich tatsächlich niemand.
    Von unterhalb der Plattform ertönte einmal mehr das bedrohliche Geräusch, das Emma so sehr an eine Schrottpresse erinnerte. Metall rieb gegen Metall. Ein gewaltiger Ruck ging durch die Plattform, als sich die aufgestaute Spannung in der Stahlkonstruktion explosionsartig löste. Die Schräglage der Plattform war nun deutlich erkennbar.
    Die Situation war unerträglich. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten blickte Emma in den Lauf einer Waffe. Ihre Kopfschmerzen kehrten mit Macht zurück, und sie entschied, zu handeln.
    Sie riss die Augen weit auf und rief voller Entsetzen: »Nick, nein!«
    Der Bluff funktionierte.
    Donovans Kopf zuckte nach hinten, wo Nick noch immer bewusstlos auf dem Boden lag. Für den Bruchteil einer Sekunde ließ der Wahnsinnige sie aus den Augen. Emma schnellte hoch und schlug Donovans Hand mit der Pistole zur Seite. Gleichzeitig trat sie ihm mit voller Wucht zwischen die Beine.
    Donovan stöhnte auf, ging jedoch nicht, wie erhofft, in die Knie. Er packte ihr Handgelenk, verdrehte es brutal und zwang sie zurück auf den Boden. Sie schrie auf vor Schmerzen.
    Aus den Augenwinkeln sah Emma mehrere Marines auf sie zustürmen.
    Erneut drückte Donovan den Lauf seiner Waffe an ihre Stirn. »Bye, bye, Sweetheart.«
    In diesem Augenblick knickte der erste Pfeiler der Independence mit einem gewaltigen Krachen ein, und auf der Plattform brach Chaos aus.
    120
    Die Independence neigte sich zur Seite. Nicht

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