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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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glühende Schrapnelle. Der Alarm galt ihr, daran zweifelte sie keine Sekunde. Sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht.
    Die Botschaft wurde abgeriegelt.
    Hinter ihr schlossen sich die Panzerglastüren rasend schnell, gleichzeitig rasselte davor ein Stahlgitter herab. Sämtliche Fenster sowie Belüftungsöffnungen der Botschaft riegelten sich hermetisch ab, für den Fall eines Giftgas- oder Virenattentats von außen. 25 Meter vor der Umzäunung am Pariser Platz fuhren Panzersperren aus dem Boden. Erschrockene Touristen schrien auf und sprangen zur Seite. Eine Frau auf einem Segway-Roller prallte gegen eine der Sperren und stürzte. Panisch stob die Menge auseinander, fort von der Botschaft. Die über dem Grünstreifen zwischen Umzäunung und Gebäude patrouillierenden Wachdrohnen schalteten in den Verteidigungsmodus. Sie klappten ihre Taser aus und bewegten sich in hohem Tempo auf den Haupteingang zu. Ein Stahlgitter, ähnlich dem vor den Eingangstüren, aber wesentlich massiver, schob sich seitlich aus dem Wachhaus in Richtung Zaun. Mit einem dumpfen Geräusch rasteten die Riegel ein. Genau wie die Umzäunung rund um das Botschaftsgelände stand ab sofort auch dieses Gitter unter Starkstrom. Emmas einzige Fluchtmöglichkeit war versperrt.
    Aus dem Wachhaus stürmte ein Mann. Kenny Porter, Toms Kumpel. Außer ihm war niemand von der Security zu sehen, Emma wusste jedoch, dass sämtliche Sicherheitskräfte der Botschaft innerhalb von zwei Minuten, bis an die Zähne bewaffnet, ihre jeweils zugeteilten Positionen an strategisch exakt definierten Stellen im Gebäude sowie auf dem Dach einnehmen würden.
    Mit weiten Sätzen sprang Porter auf sie zu. Der Taser in seinem Gürtelholster schwang im Rhythmus seiner Schritte hin und her. Emmas Hand verkrampfte sich um den Griff des Aktenkoffers. Schweiß tropfte ihr in die Augen. Sie blinzelte ihn fort und warf einen Blick hinter sich.
    Kyle Zappa und der Hüne starrten sie hinter der Panzerglasscheibe mit grimmigen Mienen an. Der Schließmechanismus der Türen konnte nur von der Zentrale aus deaktiviert werden, weswegen ihnen im Augenblick die Hände gebunden waren. Doch für wie lange noch?
    Porter erreichte sie und baute sich vor ihr auf.
    »Miss Fisher«, sagte er mit einer kräftigen Stimme, die nicht so recht zu seiner drahtigen Statur passte. »Ich habe Anweisung, Sie in Gewahrsam zu nehmen. Machen Sie bitte keinen Ärger.« Er entriegelte den Verschluss seines Holsters und umfasste den Griff des Tasers, ohne diesen jedoch zu ziehen.
    Fieberhaft ging Emma ihre Optionen durch. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte sie die beiden reglos über ihr verharrenden Drohnen, deren Kameras sowie Taser auf Emma gerichtet waren. Der Anflug von Panik auf dem Pariser Platz hatte sich offenbar bereits wieder gelegt. Durch das Stahlgitter hindurch sah Emma die ersten Schaulustigen langsam näher rücken.
    »Sie werden mir doch keinen Ärger bereiten?« Um seine Worte zu untermauern, zog Porter den Taser ein Stück weit aus dem Holster.
    Resignierend schüttelte sie den Kopf.
    »Stellen Sie den Aktenkoffer auf den Boden. Langsam.«
    Sie tat, was der Wachmann von ihr verlangte.
    Mit der freien Hand tippte Porter auf den Knopf in seinem Ohr. »Situation unter Kontrolle. Alarm deaktivieren.«
    Vor der Botschaft schwoll die Menge Schaulustiger stetig an. Man schlug sich förmlich um die Plätze mit der besten Sicht, machte Fotos, zeigte mit Fingern auf sie. Am liebsten wäre Emma im Boden versunken. Sie fühlte sich elend und zutiefst gedemütigt.
    Mit der freien Hand zauberte Porter ein EMD -Sicherheitsarmband mit Kabelbinder hinter seinem Rücken hervor. Dabei handelte es sich um ein aus Spezialkunststoff gefertigtes Armband, welches permanent Aufenthaltsort sowie Vitalfunktionen eines Gefangenen an die Sicherheitszentrale übermittelte. Sollte Emma damit versuchen zu fliehen, konnte auf ein ferngesteuertes Signal hin ein elektrischer Impuls, ähnlich dem eines Tasers, ausgelöst werden und sie handlungsunfähig machen.
    »Strecken Sie Ihre Hände aus«, befahl Porter.
    Sie gehorchte.
    Die Sirenen verstummten.
    Die Botschaft wurde entriegelt. Das Stahlgitter neben dem Wachhaus öffnete sich, die Panzersperren glitten zurück in den Boden, die Drohnen klappten ihre Taser ein und setzten ihre Routinepatrouillen fort, als sei nicht das Geringste vorgefallen. Hinter Emma rollte das Stahlgitter vor den Eingangstüren nach oben.
    Um ihr den Kabelbinder anzulegen, benötigte Porter beide Hände. Er

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