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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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händeringend nach Worten.
    »Du setzt deine Zukunft für vollkommen fremde Menschen aufs Spiel. Hast du mal überlegt, dass diese Menschen mit der Vergangenheit vielleicht längst abgeschlossen haben? Vielleicht wollen sie die Wahrheit gar nicht hören?«
    »Jeder will die Wahrheit wissen.«
    »Sie könnte vernarbte Wunden aufreißen.«
    »Auch vernarbte Wunden bleiben Wunden. Man lernt mit ihnen zu leben, das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass man sie auch akzeptieren muss.«
    Er erwiderte nichts.
    Sie sah ihn eindringlich an. »Warum nur habe ich das Gefühl, dass du gerade versuchst, mir etwas auszureden?«
    »Verdammt, du kennst mich einfach zu gut.« Er sah sie ernst und nachdenklich an.
    »Sprich mit mir, Nick«, beschwor Emma ihn. »Was haben Rochas und seine Kollegen herausgefunden?«
    Er seufzte. »Ich fürchte, du hast nicht die geringste Ahnung, worauf du dich eingelassen hast.«
    Sie fuhr sich durch die Haare und reckte das Kinn vor. »Klär mich auf.«
    Er griff in seine Brusttasche und fischte die Zigaretten hervor. »Keine Diskussionen«, sagte er energisch. Unübersehbar nervös fummelte er eine Kippe aus der zerknautschten Packung.
    Sie ließ ihn gewähren. Offensichtlich war ihr bislang etwas fundamental Wichtiges entgangen. Sie war neugierig, was Nick so aus der Fassung brachte.
    Das Brummen eines vibrierenden Handys ertönte. Es dauerte einen Augenblick, bis Emma realisierte, dass es von ihrem Prepaid-Handy ausging, das sie gestern Abend erstanden hatte. Unter dem Tisch wühlte sie in ihrer Handtasche nach dem Handy, dessen Nummer sie bisher nur einer einzigen Person verraten hatte. Für den Notfall.
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    Stirnrunzelnd blickte sie auf das Display. Zur Sicherheit deaktivierte sie die Bildübertragung, bevor sie den Anruf entgegennahm.
    Sofort plapperte Kiara übertrieben gut gelaunt los. »Hallo Laura! Du, hör mal, wegen heute Abend, du weißt schon, unsere Verabredung bei Luigi zum Pastaessen. Sag jetzt bitte nichts, aber es tut mir furchtbar leid, mir ist da etwas dazwischengekommen. Ich muss unser Date leider absagen. Ein alter Bekannter ist vorhin im del Mar aufgetaucht, und, na ja, du weißt ja, wie das so ist … Ist echt ein cooler Typ. Wir haben über die guten alten Zeiten gesprochen und so. Also, ich habe ihm versprochen, dass ich mich heute Abend mit ihm treffe. Ich hoffe, du bist deswegen nicht sauer auf mich. Wir sehen uns irgendwann, okay? Keine Sorge, ich melde mich wieder, wenn ich Zeit habe. Also, bis dann und pass auf dich auf!«
    Die Verbindung brach ab.
    Konsterniert starrte Emma auf das schwarze Display. Gänsehaut überzog ihre Oberarme und wanderte weiter den Nacken hinauf.
    »Wer war das?«, wollte Nick wissen.
    »Eine Freundin.«
    »Aha. Wir müssen über die Akte reden, Emma!«
    »Er hat sie gefunden.« Sie sah ihn an. »Verstehst du? Shit, nicht einmal drei Stunden, und er hat sie schon gefunden!«
    »Wovon zum Teufel faselst du da?«
    »Das war Kiara, meine Freundin, bei der ich die nächsten Tage unterkommen wollte. Ich hab dir doch vorhin von ihr erzählt.«
    »Was ist los?« Fahrig zog er an seiner Zigarette. »Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.«
    Sie wiederholte, was Kiara am Telefon gesagt hatte, und versuchte, sich dabei an den exakten Wortlaut zu halten.
    »Sie hat dich mit Laura angesprochen«, merkte Nick an. »Vielleicht hat sie sich verwählt.«
    »Nein. Ich selbst habe Ki die Nummer gegeben.«
    »Wie viel weiß sie über diese Sache?«
    »Nicht viel. Ich habe ihr erzählt, ich hätte Probleme in der Botschaft. Über die Akte habe ich kein Wort verloren.« Sie machte eine vage Handbewegung. »Auf jeden Fall weiß Ki, dass man nach mir sucht.«
    »Ja und?«
    Emma begann, vor dem Tisch nervös auf und ab zu gehen. »Ki sollte mich anrufen, falls es Probleme gibt. Sie hat mich Laura genannt, weil das ein alter Insiderwitz von uns ist. Sie ist so klug, am Telefon nicht meinen richtigen Namen zu nennen. Wir haben heute Abend keine Verabredung bei Luigi. Sie selbst wollte Pasta für uns beide kochen. Dann ihre Worte Sag jetzt bitte nichts . Jeder Trottel weiß, dass man mittels Stimmanalysen aus Telefongesprächen Personen identifizieren kann.«
    Nicks Miene verfinsterte sich zusehends. Offensichtlich begriff er allmählich.
    »Sie sagt unser Date ab«, fuhr Emma konsterniert fort. »Mit anderen Worten, ihre Wohnung ist nicht mehr sicher. Der Bekannte, der im Café del Mar aufgetaucht ist, ist niemand anderer als dieser SCS -Agent. Er hat Ki

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