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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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störte, war
die Verniedlichung gewisser Dinge. Ihr Kollege von der Spurensicherung, Jochen
Struck, betrieb das nämlich sehr exzessiv. Er neigte dazu, an alle Namen ein
„´sche“ anzuhängen. Pfeifersche, Beatsche und so weiter. Das trieb sie in den
Wahnsinn. Eines Tages hatte sie sich gedacht, das könne sie auch, und hatte ihn
Joggele genannt. Seinem sauertöpfischen Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war
das nicht gut angekommen. Doch sie hatte damit erreicht, was sie wollte, er
hatte sich danach bemüht, sie nur noch Beate zu nennen. Auch, wenn es
gelegentliche Ausrutscher gab, die sie ihm aber großmütig verzieh.
    Als sie nach gut vierzig
Minuten Fahrzeit im Präsidium ankam, war allerdings von badischer Gemütlichkeit
und heiterer Gelassenheit keine Rede mehr. Sie hörte die lauten Stimmen bereits
draußen auf dem Flur. Es schienen mehrere Männer zu sein, die sich anbrüllten.
Einer davon war Pfeifer, ihr Chef. Den erkannte sie sofort. Die anderen Stimmen
konnte sie nicht einordnen. Nachdem sie vorsichtig geklopft, aber keine Antwort
erhalten hatte, trat sie ein. Beate bot sich ein unglaubliches Bild. Drei
Männer standen sich gegenüber. Alle hatten rote Köpfe, waren verschwitzt und
hatten die Hemdsärmel hochgekrempelt. Es war grotesk. Da standen sich der
Leiter des Dezernats 1, der Leiter des Dezernats 3 und ein Hauptkommissar
gegenüber. Sie schienen nahe dran zu sein, sich zu prügeln, und mittendrin
befand sich Jochen Struck von der Spurensicherung, der hilflos einen Laptop in
der Hand hielt.
    „Was zum Teufel ist denn hier los?“, brüllte Beate so laut sie konnte,
um die Herren zu übertönen.
    „Na
endlich! Beate, wo bleibst du denn so lange?!“, schnauzte Pfeifer seine
Mitarbeiterin an.
    „Beatsche!
Zum Glück bist du da. Hier, nimm den Laptop. Das hält ja kein vernünftiger
Mensch aus.“ Jochen drückte Beate den Laptop in die Hand und verließ
fluchtartig den Raum.
    Verdutzt
blickte Beate auf den kleinen Computer. „Würde mir bitte mal jemand erklären,
was hier los ist?“, versuchte sie es noch einmal. Sie war so überrascht, dass
sie sogar vergaß, Jochen wegen des Diminutivs zu rügen.
    „Ihr
Chef unterschlägt Beweise und mischt sich in Fälle ein, die ihn nichts angehen,
das ist los“, knurrte Frank Stein. Jetzt dämmerte es ihr. Die beiden hatten
wohl herausgefunden, dass sie hinter ihrem Rücken im Fall Schirrer ermittelten,
und es schien ihnen nicht besonders zu gefallen.
    „Jetzt
halt aber mal den Rand, Frank!“, blaffte Pfeifer. „Das geht uns sehr wohl etwas
an. Dieser Fall ist höchstwahrscheinlich mit einem alten Mordfall verlinkt und
somit sind wir dabei. Basta!“ Verdutzt warf Beate ihrem Vorgesetzten einen
kurzen Blick zu.
    „Beate,
gib mir den Computer“, wies er sie an. Sie tat, wie ihr geheißen.
    Dem
Aussehen nach zu urteilen würde Tom Roth gleich einen Herzinfarkt erleiden.
„Das wird Konsequenzen haben, verlass dich drauf. Du hast es nicht anders
gewollt“, zischte er seinen Kollegen Pfeifer an und verließ wutschnaubend das
Büro. Frank Stein folgte seinem Freund wortlos.
    Einen
Moment herrschte betretene Stille in dem kleinen Büro des leitenden
Hauptkommissars. Dann wagte Beate einen vorsichtigen Vorstoß: „Also, ich weiß
nicht, ob das so geschickt war. Vielleicht sollten wir lieber versuchen, mit
dem Dezernat 1 zusammenzuarbeiten? Und was für ein alter Fall?“ Pfeifer sah sie
ernst an. „Dafür ist es jetzt zu spät. Ruf Jochen an. Er soll herkommen und mir
endlich seine Untersuchungsergebnisse mitteilen. Über den Rest informiere ich
dich danach.“
    Fünf
Minuten später streckte der Techniker vorsichtig seinen Kopf durch die Tür.
„Luft rein?“, wollte er wissen. Aber Pfeifer war nicht zum Scherzen aufgelegt.
Ungeduldig winkte er ihn herein. „Jetzt komm schon. Und verkneif dir bitte
jeglichen Kommentar zum Geschehen. Was hast du gefunden?“
    „Das
ist es ja, was ich vorhin die ganze Zeit sagen wollte. Nichts. Rein gar nichts.
Diese Frau hatte nichts auf ihrer Festplatte. Zero. Nada. Nothing.“
    Pfeifer
und Beate starrten ihn mit offenen Mündern verständnislos an. „Wie, nichts?“,
fragte Beate schließlich, die sich als Erste gefasst hatte.
    „Na
ja, nichts eben. Keine Programme, keine Anwendungen, keine Dateien, keine
Cookies. Nichts. Die Festplatte ist absolut leer. Jungfräulich sozusagen.“ Er
legte eine Kunstpause ein und fuhr dann fort: „Da war jemand vor uns dran und
er war sehr gründlich.“
    Pfeifer
ließ sich

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