BLUE - toedliche Magie
schüttelte nur indigniert den Kopf über so viel Verschwendung von Energie.
„So also sieht deine Strafe in Wirklichkeit aus! Du wurdest gezeichnet von den Göttern und mit unglaublich starker Magie versehen, aber du bist einfach zu unfähig, um sie zu nutzen. Und dann gerätst du auch ständig in Gefangenschaft und musst niedere Sklavendienste tun.“ Merenpath schüttelte bedauernd den Kopf und Blue hörte endlich auf zu brüllen. Er stand immer noch aufrecht, doch er riss nicht mehr an seinen Ketten, wollte hören, was der Widerling zu sagen hatte. Aber in seinen Augen stand nun die blanke Mordlust. Merenpath hatte mit Vanessa geschlafen und das schmerzte ihn so unglaublich, dass er kaum atmen, geschweige denn in seinem Meditationszustand zurückfinden konnte. Alles an ihm roch nach ihr und nach ihrer Erregung. Er schluckte die bittere Enttäuschung herunter. Erregung bedeutete, dass es ihr gefallen hatte.
Sein Körper zitterte und dieser Merenpath kam gerade mal so nahe, dass er immer noch außer Gefahr war. Feigling!
„Aber so ist da nun einmal mit den Gefäßen, die wir Körper nennen“, spottete der Halbgott und kam einen Schritt näher. „Sie können mit den wunderbarsten Dingen gefüllt sein und doch liegt es dann an uns, etwas daraus zu machen. So bleibt der eine eben der geborene Herrscher und der andere wohl für immer der Sklave. Und unter uns, blauer Mann: Es sind die Herrscher, die immer die besten Mädchen bekommen.“ Er lachte laut und grollend, während Blue die Zähne fletschte und alles dafür gegeben hätte, seine Magie auch auf Entfernung einsetzen zu können. „Machen wir uns doch nichts vor, Blue! Eigentlich bist du der größter Looser auf Gottes beschissener Erde.“ Merenpaths Worte waren eine klare Beleidigung, aber zu Blues Überraschung schien sein Bedauern echt zu sein.
„Und was willst du dann von mir?“, fragte Blue und seine Stimme wirkte gepresst, weil er meinte an jedem Wort ersticken zu müssen.
„Hm. Lass mich überlegen!“ Sein Mund verzog sich spöttisch. „Vielleicht möchte ich, dass du bei meiner Hochzeitsnacht dabei bist. Schließlich soll ihre Entjungferung etwas Besonderes werden. Ihre WAHRE Entjungferung, denn wir wissen beide, dass du hier ganz schön getrickst hast, mein Lieber. Du und Maslov habt mich betrogen und Betrug wird nun einmal bestraft. Ganz gewaltig bestraft. Immerhin habt ihr mir eine Menge Zeit gestohlen!“ Nun brüllte er so laut, wie Blue zuvor und brachte nun seinerseits die Wände zum Vibrieren. „Wie hast du es eigentlich angestellt? Hast du ihr einen Besenstiel bis zum Anschlag in den Leib gerammt?“ Merenpaths Stimmer war ruhiger geworden, aber seine Augen blieben so grell wie die Schriftzeichen einer Leuchtreklame. Seine Wut war offensichtlich, brachte selbst seine widerliche Aura zum Pulsieren und Blues Zeichen zum Leuchten. Blue gab keine Antwort, weil Merenpath auch keine erwartete. Außerdem hatte er gerade etwas Wesentliches begriffen: Merenpath hatte noch nicht mit Vanessa geschlafen! Die Hoffnung, die ihn bei dieser Erkenntnis durchflutete, war womöglich dumm, aber auch sein einziger Lichtblick.
„Diese Nacht wird dann perfekt sein, wenn ich in dieser Frau zum Höhepunkt komme, ihr Blut trinke und deine Magie dabei aufsauge. DAS wird dann der ultimative Höhepunkt, den du – armer, blauer Mann – nie erreichen wirst. Vielmehr wirst du leiden wie ein junger Hund, dem man die Zitze aus dem Maul gerissen hat und dennoch ständig vor Augen hält. Unerreichbar, versteht sich.“ Er lachte kurz und hatte offensichtlich ein klares Bild vor Augen. „Trotzdem wirst du unser Bündnis segnen, weil du nicht anders kannst.“
„Davon träumst du wohl“, zischte Blue, weil er nicht denken konnte und auch kaum ein vernünftiges Wort hervorbrachte. Die Macht dieses Ägypters war so niederschmetternd und seine Worte so entsetzlich, dass Blue in erster Linie damit beschäftigt war die schrecklichen Bilder aus seinem Kopf zu löschen. Die Vorstellung von Vanessa und Merenpath direkt vor ihm in Aktion riss ihm die Eingeweide entzwei.
„Du hast keine Ahnung Andreas.“ Einen Moment war Blue überrascht. Merenpath entging diese Reaktion nicht. „Ah, da staunst du wohl? Natürlich kenne ich deinen richtigen Namen. Von Brandt weiß ich, dass du Andreas Sternitzer heißt und angeblich einen Engel getötet hast. Keiner will so recht daran glauben, doch ich weiß, dass es stimmt. So etwas spricht sich schließlich herum. Und natürlich
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