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BLUE - toedliche Magie

BLUE - toedliche Magie

Titel: BLUE - toedliche Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabineee Berger
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eine Nuance heller.
    „Die Frage ist ... deiner nicht würdig“, zischte er und Vanessa bekam große Augen. Eben noch war er der Charmeur gewesen, schon hatte er wieder auf Herrscher ohne Rücksicht umgeschaltet. Automatisch zog sie sich mehr in sich zurück und wurde still.
    „Was hast du?“, fragte er ungeduldig, während seine Augen sie durchbohrten. Aus irgendeinem Grund war er plötzlich völlig unrund geworden und dadurch auch wieder furchteinflößend. Offenbar bemerkte er nicht einmal etwas von seiner Ausstrahlung.
    „Ich habe Angst vor ... dir“, antwortete sie, weil sie sich für Ehrlichkeit entschieden hatte. Für Ehrlichkeit, aber nicht für absolute Offenheit, denn dann hätte sie ihm vorhalten müssen, dass er ein Verbrecher war und sie hier gegen ihren Willen festgehalten wurde. Ach, ja ... und dass sie Stimmungsschwankungen hasste! Die ehrliche Antwort aber schien ihm zu gefallen, denn er begann zu lächeln.
    „Oh, natürlich! Das verstehe ich und es ist gut, wenn du Angst hast. Es zeigt, dass du gesunden Menschenverstand besitzt. Allerdings wird das nichts daran ändern, dass du meine Frau wirst. Du bist meine Auserwählte und wirst es immer sein. Von dem Tag unserer Hochzeit an, wird es keine andere Frau mehr für mich geben. Ich werde dich achten, ehren und bis zum Ende deiner Tage lieben.“ Vanessas Augen wurden eine kleine Nuance grüner. Merenpath bemerkte es mit unverhohlener Faszination.
    „Bis zum Ende MEINER Tage?“, hakte sie nach und schluckte deutlich. Den klitzekleinen Nachteil in seiner einfachen Darstellung hatte sie sofort entdeckt. Merenpath lachte los, ergriff ihre Hand und begann sie zu streicheln.
    „Da habe ich mich wohl versprochen, Liebste. Das Kleid steht dir übrigens prächtig“, lenkte er ab, doch Vanessa war nicht entgangen, dass dieses Bündnis auf Lebenszeit ausschließlich auf IHRE Lebenszeit Bezug nahm. So wie sie das verstanden hatte, würde er sie kühl lächelnd umbringen, wenn er ihrer überdrüssig wurde. Dieser Mann mochte ein Bedürfnis nach Liebesglück haben, doch von Liebe selbst konnte bei ihm wohl noch nicht die Rede sein. Zumindest witterte sie diesbezüglich kein bisschen Gefühl.
    „Ich werde dir die Zeit lassen, die du brauchst, Vanessa, aber ich bin kein Mann mit überdurchschnittlich ausgeprägter Geduld. Ich will dich in meinem Bett haben und das rasch.“ So direkt hatte er es vielleicht nicht sagen wollen, doch sie war schlau genug, um es zu begreifen und sah einfach zum Anbeißen aus. Intelligenz und Schönheit waren eine Kombination, die ihn absolut heiß machte. Vanessa hätte schockiert sein müssen, doch je länger sie hier bei Merenpath saß, desto klarer konnte sie erkennen, was er tat und was er war.
    „Darf ich vorher noch essen?“, fragte sie trocken und verblüffte ihn offenbar mit ihrem Humor. Einen Moment starrte er sie völlig entgeistert an. Als hätte er mit dieser Facette ihres Charakters nicht gerechnet und müsste seine Meinung über sie aktualisieren. Dann aber begann er schallend zu lachen.
    Er lachte und lachte und seine Augen wurden dabei dunkelbraun und weich. Merenpath wirkte stets streng oder zumindest beherrscht, war meist auf überirdische Art über alles erhaben. Doch jetzt sah er ziemlich menschlich aus. Ein Anblick, der Vanessa erstaunte und der ihr mehr gefiel, als ihr lieb war. Instinktiv horchte sie in sich hinein und überlegte, warum sie von diesem Mann gleichermaßen fasziniert wie abgestoßen war. Er war attraktiv, aber sie spürte instinktiv, dass es nicht mit ihm, sondern mit ihr zutun hatte.
    Die Erkenntnis traf sie wie ein Schock: Sie war diejenige, die seine Seele retten konnte. Um nicht mehr oder weniger ging es hier. Sie hatte die Macht und auch die Kraft ihn zu vervollständigen, auf den Weg zu bringen ... zu retten eben. Kribbeln erfasste ihren ganzen Körper und sie atmete plötzlich viel tiefer, schwerer. Es war eine Erkenntnis, die sie beflügeln sollte, doch in Wahrheit machte ihr all das Angst, weil es ihr zeigte, wie wenig sie über sich selber wusste oder großartige Vernetzungen begriff. Das Gefühl aber blieb und mit einem Mal wunderte es sie kein bisschen mehr, dass er sie ausgewählt hatte. Etwas in ihrem Wesen war offenbar eine Heilerin für Gigantisches. Gigantisches, wie Halbgötter oder wie ... Blue.
    Merenpath war so beschäftigt mit seinem ungewollten Lachanfall, dass er von ihrem kleinen Schock nichts bemerkte. Als er dann endlich wieder zu Atem kam, war von Vanessas

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