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BLUE - toedliche Magie

BLUE - toedliche Magie

Titel: BLUE - toedliche Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabineee Berger
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war. Merenpath aber war ein ganz anderes Kalber und ein Halbgott. Dummerweise war er auch noch an derselben Frau interessiert. Scheißkarten , wie man so schön sagte, denn er war es, der schon wieder in Ketten hing und angreifbar geworden war. In mehr als nur einer Bedeutung. Blues tödliche Magie war wirkungslos bei Merenpath und wenn es nach dem Halbgott ging, sollte er sogar in der Hochzeitsnacht von Merenpath und Vanessa dabei sein und wie ein lebendiges Aufladegerät für Magie fungieren. Qual und Zorn würden ihn von innen heraus verschlingen und seine Eingeweide verbrennen. Sein Herz würde brechen und seine Magie für immer schwinden. Es war mit Sicherheit ein furchtbares Ende, das ihm hier bevorstand, aber es war zumindest die Aussicht auf ein Ende.
    „Lass den Kopf nicht hängen, Blue!“ Es war Annika, die plötzlich wie aus dem Nichts hinter Brandt hervorschaute und das Wort an Blue richtete. Der hatte nicht einmal bemerkt, dass sie zu zweit gekommen waren. Überrascht sah er auf.
    „Du bist doch diese ... Anni-ka, oder?“, fragte er verwundert und Annika nickte, obwohl sie auch ein wenig enttäuscht war, weil der magische Mann sich nur mit Mühe an ihren Namen erinnern konnte. Selbst wusste sie mittlerweile alles von ihm. Zum Teil von Isidora, zum Teil von Martin. Die Erinnerung zu der verhängnisvollen Entführung vor zwei Jahren war nur schleppend in Gang gekommen, doch mittlerweile wusste sie von dem Urlaub, dem grässlichen Maslov, von Blue und dem mögliche Martyrium, das er ihnen allen erspart hatte.
    Blue bemerkte ihren gekränkten Stolz, weil er sie beinahe Anni statt Annika genannt hatte. In den letzten zwei Jahren hatte er wahrlich gelernt Emotionen von Gesichtern anderer abzulesen.
    „Sorry, ich merke mir Namen nicht so gut. Gesichter vergesse ich dafür nie.“ Er lächelte ihr versöhnlich zu und Annika bekam große Augen. Lachend hatte sie den blauen Mann noch nie gesehen. Auch Martin Brandt schien verblüfft zu sein. Doch das Lächeln hielt nicht lange. Blues Ernsthaftigkeit und sein Leidensdruck wischten es wieder viel zu schnell von seinen Lippen. Die Verblüffung aber blieb an Annika haften wie klumpiger Sand, der nicht gleich mit einem Handstreich abzuklopfen war. Blue war für sie immer ein furchteinflößendes Wesen mit überirdischer Schönheit gewesen. Allerdings mit einer Schönheit, wie sie auch fleischfressenden Pflanzen innewohnte. Seine Magie war tödlich, sein Aussehen die pure Anziehung und wie geschaffen, um Beute anzulocken. Offenbar war sie bis jetzt davon ausgegangen, dass seine Magie eine gewisse Menge lebendiger Nahrung brauchte , um zu funktionieren. Das aufrichtige Lächeln von vorhin passte da irgendwie nicht ganz in dieses Bild. Verlegen senkte Annika den Kopf. Sie hatte ihrem Lebensretter gerade unterstellt ein Monster zu sein und das sollte er nicht unbedingt sehen.
    „Für Höflichkeiten haben wir keine Zeit!“, zischte Martin, der allmählich die Geduld verlor. „Wir holen dich hier raus, dann suchen wir Vanessa und du kümmerst dich um Merenpath.“ Martin nestelte die ganze Zeit schon am Schloss der Zelle herum und schaffte es endlich die Tür zu öffnen.
    „Da gibt es nur ein Problem, Martin. Meine Magie wirkt nicht bei Merenpath.“ Martin Brandt zuckte nur kurz mit seinem rechten Auge, doch bei Annika kam diese Gefühlsregung an, als wäre er gerade von einer unsichtbaren Wand zurückgeprallt. Innerlich schien der Söldner schockiert zu sein. Äußerlich war davon kaum etwas zu bemerken.
    „Scheiße, ist das wahr?“
    „Leider ja. Der Typ hat mich vorhin berührt und ist nicht in Flammen aufgegangen.“ Blue schien von dieser Tatsache ebenso schockiert zu sein wie Martin Brandt. Annika hingegen fand das nicht weiter schlimm.
    „Dann knallen wir ihn eben ab“, meinte sie mit vorgerecktem Kinn und kam sich dabei vor wie ein Kind, das hinter zwei riesigen Männern hin und her hüpfte, um auf sich aufmerksam zu machen. Wo war das Problem, wenn man Waffen hatte? Und Martin Brandt hatte ein ganzes Arsenal an seinem Körper und auch Annika mit ein paar Waffen ausgestattet.
    Beide Männer blickten daraufhin zu ihr. Martin drehte sich dafür sogar um.
    „So einfach wird das bei einem Halbgott wohl kaum werden“, meinte er nur und wandte sich dann den Ketten von Blue zu. Die Schlösser seiner Fesseln waren bei weitem nicht so kompliziert wie die an der Zellentür. Er musste nur aufpassen, nicht an seiner Haut anzukommen.
    „Vorsicht, mein Freund!“

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