Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)
ein Gürtel oder so was Ähnliches fiel auf den Boden. Imogen war fassungslos. Wenn das der Hausmeister war, würde sie ihm was erzählen. Jedenfalls schienen es keine Einbrecher zu sein. Die ließen ja keine Gürtel auf den Boden fallen und stöhnten. Trotzdem war es frech. Und pervers, einfach in eine fremde Wohnung zu gehen und dort heimlich Sex zu haben. Das kam ja noch nicht mal in Shades of Grey vor, obwohl es da schon heftig zur Sache ging, jedenfalls auf den Seiten, die sie schon gelesen hatte.
Ach, hätte sie doch bloß eine innere Göttin, die ihr sagen könnte, was sie tun sollte.
»Komm rein in die Dusche, du kleine Sau«, sagte der Mann, und jetzt raste Imogens Herz bis zum Hals.
Diese Stimme kannte sie. Ralle!
Nein. Das konnte nicht sein. Das durfte es einfach nicht! Auf keinen Fall kam ihr Mann hier einfach mit einer anderen Frau in die Wohnung spaziert. Und doch war es so.
Die Gedanken schossen nur so durch Imogens Kopf. Ihre Ehe war eine komplette Lüge. Alles war eine Lüge. Nein, Ralle war der Lügner. O Gott, was sollte sie denn jetzt nur tun??? Vor Aufregung bekam Imogen einen Schluckauf. Schnell ließ sie ihr Gesicht so tief ins Wasser sinken, dass man das Glucksen hoffentlich nicht mehr hörte.
Das war ja nun wirklich die Demütigung pur, dachte sie. Wie konnte Ralle so etwas tun! Wenigstens hatte der Schluckauf etwas nachgelassen. Vorsichtig hab Imogen den Kopf.
»Und du bist ganz sicher, dass deine Alte nicht früher nach Hause kommt?« Die Frau.
»Ganz sicher. Das wäre das erste Mal. Hab ihr extra noch eine SMS geschrieben und gefragt. Was soll sie auch alleine hier? Die weiß doch nix mit sich anzufangen.«
»Nach dem, was du so erzählt hast, muss sie eine ganz schön taube Nuss sein. Oh ja, saug an meinen Titten«, sagte die Frau, und Imogen klapperte mit den Zähnen.
»Mmmmm«, machte Ralle und schien sein Tun zu genießen. »Sie ist einfach total langweilig und abgehalftert. Ende 30 und hat an nix mehr Interesse. Im Bett läuft’s auch schon lange nicht mehr.«
»Ach du Armer«, sagte die Frau gespielt mitleidig. »Aber dafür hast du ja jetzt mich. Und bald sind es zwei Jahre, hihihi!«
Zwei Jahre. Imogen hickste und musste aufpassen, dass ihr nicht die Galle hochkam.
»Komm jetzt«, sagte Ralle, und dann hörte Imogen das Wasser rauschen, ein paar Sekunden später kamen noch andere Geräusche hinzu. Geräusche, die sie selbst von ihrem Mann noch nie gehört hatte.
Sie blieb einfach in der Wanne sitzen und tat gar nichts.
*
Elsa saß an ihrem Schreibtisch und überarbeitete ihre Liste. Dann rief sie in der Firma an und bat Claudia, ein paar wirklich scharfe Dessous zurechtzulegen, damit Imogen ihren Ralle mal so richtig wild machen konnte.
»Und dann noch einen Dildo Fever Dreams und unseren Dauerbrenner-Vibrator«, sagte sie zu Claudia, weil sie gerade etwas beschlossen hatte.
»Okay, einmal Fever , einmal Greatest Pleasure .« Claudia notierte sich alles. »Wie scharf dürfen die Dessous denn sein?«
»Nimm einmal Carmen und einmal das Angelique -Catsuit aus Spitze, die Ouvert-Variante.«
»Nur oben offen oder auch unten?« Claudia war sehr penibel, und sie kannte die Kollektion auswendig.
»Beides.« Elsa nickte zufrieden. »Größe …«, sie überlegte kurz. »Nimm mal Größe 40.«
»Gut. Ist vorrätig. Noch was?«
»Das war’s«, sagte Elsa. »Ich komm übrigens erst morgen wieder rein. Mir geht es heute nicht so gut.«
»Das habe ich schon gehört«, sagte Claudia fröhlich. »Ein bisschen zu viel Sekt, was?«
»Ja, ein bisschen …«
»Erhol dich. Hier läuft alles rund. Frau Heinz ist ja auch wieder da.«
Bärbel Heinz war Elsas Sekretärin, Anfang 60 und seit Firmengründung dabei. Glücklicherweise war sie aus dem Urlaub zurück. Wenn Bärbel in der Firma war, lief alles wie geschmiert. Da konnte Elsa auch mal zu Haus bleiben.
»Ach Claudia«, sagte sie. »Eine Sache noch: Berti hat sich mal die Zahlen angeschaut. Die Toyverkäufe sind rückläufig.«
»Echt?«, fragte Claudia.
»Du hast doch neue Sachen entworfen«, redete Elsa weiter. »Wie kommen die denn an? Und was sind das überhaupt für Toys?« Plötzlich ärgerte sie sich total über sich. Was war sie denn für eine Unternehmerin, die noch nicht mal wusste, was sie verkauften? Das musste sich unverzüglich ändern.
»Berti hat die Sachen gesehen. Er fand sie okay. Ein bisschen mehr Technik und so. Schon verrückt, was man da so alles machen kann.«
»Aha«, sagte Elsa, die sich
Weitere Kostenlose Bücher