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Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Titel: Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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einschätzt. So oder so. Es scheint, ich bin nicht besonders toll in puncto Menschenkenntnis. Ach ja, als ich Ryder sagte, dass ich ihm etwas schulden würde – was glaubt ihr, was er sich wünschte?«
    »Jetzt wird’s interessant.« Avery füllte ihr Weinglas neu und schaute die Freundin erwartungsvoll an.
    »Einen Kuchen.«
    »Ist das ein Code für irgendwas?«
    »Nein, einen ganz normalen Kuchen mit Kirschbelag.«
    »Hinter seiner ruppigen Fassade ist er manchmal unglaublich lieb«, meinte Clare.
    »Sieht so aus. Jedenfalls hab ich den Kuchen für ihn gebacken – und damit kommen wir zum letzten Punkt. Nämlich dass wir uns vorhin, als ich ihm den Kuchen brachte, ganz normal unterhalten haben. Zweimal an zwei Tagen! Und als wir dann gemeinsam zum Parkplatz gegangen sind und bei seinem Wagen ankamen, hat er mich gepackt und mich noch einmal geküsst.«
    »Darauf müssen wir anstoßen«, sagte Avery fröhlich und hob ihr Glas. »Und wie ging’s weiter?«
    »Dann ist er rüber ins Vesta, und ich bin zurück ins Hotel.«
    »Also bitte!«
    »Nein, das war völlig in Ordnung – man soll es schließlich nicht übertreiben.« Zufrieden trank Hope von ihrem Wein. »Ich weiß nicht, ob ich die Sache vertiefen möchte oder nicht. Der Gedanke ist natürlich ausnehmend verführerisch, aber ich muss mir sicher sein, dass ich nicht aus einem reinen sexuellen Notstand heraus handele. Vor allem nachdem ich wieder Blut geleckt habe … Auf alle Fälle betrachte ich es als verlockende Möglichkeit, vielleicht aufgrund unserer unterschiedlichen Mentalität nicht unkompliziert, jedoch reizvoll. Nur wie gesagt, ich möchte mir sicher sein.«
    »Wieso glaubst du überhaupt, dass es kompliziert werden könnte?«, protestierte Clare.
    »Weil Ryder von Haus aus nicht unkompliziert ist und weil ich beim Familienunternehmen angestellt bin, selbst wenn ich weitestgehend bloß mit Justine zu tun habe.«
    »Na und?«
    »Wie gesagt, ich muss mir erst darüber klar werden, was das möglicherweise bedeutet. Und ich möchte einfach mehr über diesen Mann wissen. Im Gegensatz zu mir kennt ihr ihn seit Ewigkeiten. Vielleicht könnt ihr mir das eine oder andere über ihn verraten.«
    »Sofern ich erst etwas zu essen bekomme …«, bat Clare und wandte sich an Avery. »Was hast du überhaupt Gutes mitgebracht?«
    »Salat, Lasagne, Knoblauchbrot – meinst du, du wirst damit satt?«
    »Und Kirschkuchen«, ergänzte Hope.
    »Her damit.« Clare hievte sich vom Sofa hoch und ging Richtung Tisch.

6
    Männerabend. Ryder hatte eigentlich nicht vorgehabt, den Abend in Gesellschaft dreier Kinder und genauso vieler Hunde zu verbringen, doch es passierte einfach irgendwie.
    Außerdem spendierte Beckett Spaghetti mit Hackfleischbällchen aus der Küche des Vesta, die seit seinem ersten Essen mit den drei Jungs zum festen Bestandteil eines Männerabends gehörten.
    D.B. mochte es ebenfalls, wenn sie einen Abstecher zu Becketts Haus machten, denn zusammen mit den beiden jungen Labradormischlingen Ben und Yoda fühlte er sich im Hundehimmel.
    Und zu Hause wären sie beide alleine gewesen.
    Ryder hatte keine Ahnung, welche Regeln bei Clare galten – am Männerabend jedenfalls durfte jeder machen, was er wollte. Weshalb die Jungs wie die Wilden durch die Gegend rannten, wie die Wölfe die Spaghetti runterschlangen, einander wie Todfeinde bekämpften und Momente später wie die Irren lachten. Genauso war es früher bei ihnen in ihrer Kindheit gewesen, dachte Ryder wehmütig.
    Zum Glück war das Haus ausreichend groß. Offen, großzügig und bunt, ein ideales Heim für eine wachsende Familie. Lange hatte Beckett es vorgezogen, in der Stadt zu wohnen, und das Haus, das außerhalb lag wie die anderen Anwesen der Montgomerys, einfach als Rohbau stehen lassen. Als dann aus ihm und Clare ein Paar wurde, vergrößerte er das Gebäude, damit es für viele Kinder reichte, und stellte es fertig. Jetzt hatten die Jungs neben ihren Schlafräumen sogar ein großes Spielzimmer mit eingebauten Schränken und Regalen für den ganzen Krimskrams. Insbesondere für Unmengen von Actionfiguren, an denen die Kinder hingen.
    »Yoda hat den grünen Kobold gefressen«, teilte ihm Murphy mit, der ihn gleich ins Spielzimmer lotste.
    »Die beiden leben doch in vollkommen verschiedenen Universen.«
    »Nicht der echte Yoda. Unser Yoda. Er hat ihn gefressen, als er noch ein bisschen jünger war. Jetzt tut er das nicht mehr. Außerdem hat mir Santa Claus einen neuen grünen Kobold gebracht und

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