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Blütenrausch (German Edition)

Blütenrausch (German Edition)

Titel: Blütenrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mila Herbst
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auch noch scheiden lassen will und ich stehe mit nichts als Unterhosen da.«
    Seine grünen Augen sind so schön . Das war das Einzige in dem Moment, was durch meinen Kopf ging. Dann blendete ich seine Augen aus und dachte nur noch an eins: Ich würde dich gerne in Unterhose sehen ... Als Nächstes blickte ich auf seine Hände, auf der Suche nach einem Grund weshalb ich ihn nicht sofort auf der Stelle küssen sollte. Ich ließ mich nie mit verheirateten Männern ein, aus Prinzip. Er trug keine Fesseln, was ja auch nichts zu bedeuten hatte, denn viele Männer ließen ihre Eheringe in der Hosentasche verschwinden, sobald sie ausgingen.
    »Das war nur ein Scherz, ich bin nicht verheiratet«, versicherte mir Brad. »Ich war es einmal, aber das ist schon lange her. Ich lade dich trotzdem gerne ein, wenn du es erlaubst.«
    Ich antwortete nicht, daf ür lächelte ich ihn verführerisch an und bestellte mir noch einen Wodka.
    »Ich heiße Uwe«, verriet mir Brad, gerade als ich dabei war, mir meine nächste Portion Alkohol reinzukippen, und so schaffte er es, dass ich mich beinahe verschluckte.
    Uwe . Das passte doch gar nicht zu ihm. Das war so, als ob Till Schweiger, Klaus Müller hieße oder George Clooney, Andreas Hetztberger. Es gibt einfach Namen, die einem nicht stehen, genau so, wie es Männer gab, die den falschen Namen trugen.
    Um die Illusion eines prickelnden Flirtanfangs nicht gänzli ch zu zerstören, stellte ich ihm eine merkwürdige Bitte: »Macht es dir etwas aus, wenn ich dich Brad nenne?«
    »Bist du in Brad Pitt heimlich verliebt?« Meine Bitte schien ihn zu amüsieren.
    »Nein, überhaupt nicht, es ist nur so ... Ich hatte mal einen Freund, der hieß so wie du. Das war keine gute Beziehung, und ich möchte nicht an ihn denken müssen, jedes Mal wenn ich deinen Namen ausspreche.«
    Wenn es ei ne Weltmeisterschaft im Lügen gäbe, dann müsste ich mir so langsam den Loorberkranz aufsetzen können.
    » Um so etwas wurde ich noch nie gebeten. Wenn es dich aber glücklich macht ...«
    »Danke.«
    »Und wie heißt du?«
    »Therese.«
    »Oh, das tut mir aber leid ... Weißt du, ich hatte mal eine Freundin, die ...«
    »Ja, ist ja gut .«
    » Scherz beiseite, das ist ein schöner Name. Hört sich irgendwie Französisch an.«
    » Meine Mutter ist Französin.«
    »Und dein Vater?«
    »Er ist Deutscher. Er verliebte sich in sie, als er auf Geschäftsreise in Toulouse war.«
    »Wie romantisch.«
    »Ja, das ist es. Aber jetzt erzähl doch etwas über dich.«
    » Was möchtest du wissen?«
    »Lebst du in Berlin?«
    »Nur gelegentlich, aus beruflichen Gründen. Ich arbeite beim Film.«
    »Schauspieler?«
    »Set Designer.«
    »Das ist ja mal was anderes, sonst trifft ma n in Berlin ja nur Schauspieler«, sagte ich lächelnd und nippte kokett an meinem Glas Wodka.
    Es entstand eine kurze Pause, Brad stand dann auf und streckte mir seine Hände entgegen. »Sollen wir tanzen?«
    Ich überlegte, wann ich das letzte Mal zum Tanz aufgefordert wurde. Es fiel mir nicht ein, so lange war es schon her. Ich ließ mich nicht zweimal bitten, wer wusste schon, wann ich wieder mit so einem attraktiven Mann auf die Piste durfte.
    Ich reichte ihm meine Hand und er führte mich in einee dunklen Ecke des Lokals. Ich habe keine Ahnung, zu was wir tanzten, ich achtete nicht auf die Musik. Meine ganze Aufmerksamkeit galt den Handlungen meines Tanzpartners, der mich mit gekonntem Griff und sanftem Blick durch die Melodie der Musik führte. Nach einigen Takten schmiegte er sich näher an mich heran und hielt mich etwas fester in den Armen. Ich konnte seinen Atem in meinem Ohr spüren, und als mein Puls anfing, schneller zu schlagen und sich ein angenehmes Kribbeln im Bauch meldete, da wusste ich es: Diese Nacht würde ich nicht alleine verbringen.
     

Samstag
     
    »Guten Morgen, hast du gut geschlafen?«
    Bis ich realisierte , wer mir diese Frage ins Ohr flüsterte, vergingen einige Sekunden. Zeit, die ich brauchte, um zu begreifen, dass ich nicht in meiner Wohnung aufgewacht war. Der Duft frischen Kaffees, den mir dieser halb nackte Fremde ans Bett servierte, ließ mich sofort stutzig werden. Morgens trank ich für gewöhnlich Tee, meinen ersten Kaffee nahm ich immer im Büro zu mir. Und dann dieser Mann, wer war er? Ich fasste mir an den Kopf. Dieser hämmernde Schmerz an der Schläfe ließ keinen klaren Gedanken zu.
    Plötzlich erinnerte ich mich . An die letzte Nacht. Brad. Unsere Begegnung endete nicht im Lilo , sondern hier. Nach

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