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Blütenrausch (German Edition)

Blütenrausch (German Edition)

Titel: Blütenrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mila Herbst
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grübelte nach. »Kurz vor der Hochzeit waren wir beide beruflich sehr eingespannt. Vor den Flitterwochen gab es Einiges zu organisieren, sodass wir keine Zeit hatten, einen Junggesellenabend, Polterabend oder desgleichen zu feiern. Aber Natalie wollte vor der Hochzeit zumindest noch ein paar Freundinnen einladen und auf ihr zukünftiges Leben anstoßen. Drei Tage vor der Hochzeit lud sie während der Mittagszeit ihre besten Freundinnen zu uns ein. Sie hatte ein Cateringservice bestellt, Beltrani . Natalie sagte mir, sie und ihre Freundinnen seien zwei Stunden da gewesen, und dann wieder alle zur Arbeit gegangen.«
    »Dann kann es ja sein, das s das Heft einer dieser Freundinnen gehört. Haben Sie diese Möglichkeit nicht in Betracht gezogen und es Natalie gesagt?«
    »D aran habe ich nicht gedacht, aber jetzt wo Sie es sagen ...«
    » Wissen Sie, welche Freundinnen zur Feier kamen?«
    »Natürlic h. Das waren Hannah, Monika, Louise und Nicole.«
    Ich prägte mir die Namen ins Gedächtnis. »Und Sie kennen sie?«
    »Ja, das tu ich , alles nette Frauen.«
    » Und keine hat Sie oder Natalie wegen des Heftes angesprochen?«
    Behring schüttelte verneinend den Kopf. Plötzlich ging sein Piepser wieder los. Bevor er sich erkundigte, wer ihn da anrief, wollte er von mir wissen, ob ich denn noch mehr Fragen hätte.
    »Wissen Sie, wo ich diese Frauen erreichen kann?«
    »Mal sehen, Hannah kennen Sie bereits, das ist Frau Kraft. Louise Bauer besitzt eine Boutique in der Mommsenstraße, Ecke Bleibtreustraße. Die Nummer von Nicole Siebert kann ich Ihnen gleich geben, allerdings werden Sie sie wahrscheinlich nicht antreffen. Zurzeit befindet sie sich in Südvietnam. Sie kauft dort Spezialitäten für deutsche Gourmetläden ein.« Er griff nach seinem Handy und suchte die Nummer raus. Als er sie fand, schrieb er den Namen der Freundin und die Telefonnummer auf einen Zettel und reichte ihn mir. »Sie ist eine alte Freundin von mir, ich habe beide vor einiger Zeit einander vorgestellt. Sie fanden sich auf Anhieb sympathisch und unternahmen viel miteinander. Von Monika weiß ich leider nicht viel. Auch nicht ihren Nachnamen. Sie ist aber sehr nett. Vor ein paar Tagen kam sie einmal vorbei, um ihre Hilfe anzubieten, falls ich etwas bräuchte. Natalie kannte sie noch nicht lange, aber sie mochte sie sehr. Sie hat sie auf einem Kongress in Hannover kennengelernt. Ihre Telefonnummer müsste auch auf ihrem Handy gespeichert sein, aber das hat mir die Polizei noch nicht zurückgegeben, also kann ich Ihnen da nicht weiter helfen.«
    » Sonst noch irgendein Besuch?«, fragte ich.
    Behring überlegte angestrengt. »Mal sehen ... Am nächsten Abend schauten Natalies Eltern vorbei. Kurz zuvor war Monika da gewesen. Sie brachte eine Flasche Champagner, irgendeine verlorene Wette oder so was, wenn ich Natalie recht verstanden habe. Sie blieb aber keine halbe Stunde, denn sie wollte noch auf ein Konzert. Einen Tag danach, also ein Tag vor der Hochzeit, kam meine Mutter und brachte uns Geschenke von irgendwelchen entfernten Verwandten. Natalies Bruder ließ sich kurz blicken. Ach ja, und mein Freund Max Tillo war auch da. Er brachte Blumen mit und wünschte uns alles Gute zur Hochzeit. Er kam mit seiner Freundin Andrea. Beide blieben aber nicht lange.«
    Langsam fing Behring an, wegen der Arbeit nervös zu werden. Er hielt schon den Hörer in der Hand, ein Zeichen, dass er jetzt wirklich an die Arbeit musste.
    Ich stand auf. »Da wäre noch etwas: Sie wissen nicht zufällig, wo sich dieses schwarze Heft jetzt befindet?« Behring schüttelte den Kopf. »Gut, dann danke ich Ihnen für Ihre Zeit«.
    »Keine Ursache. Ich will, dass der Tod meiner Frau so schnell wie möglich aufgeklärt wird. Und bitte vergessen Sie nicht, was wir ausgemacht haben.«
    Ich schaute ihn fr agend an. »Ach so, ja klar, ich werde Sie auf dem Laufenden halten.«
    Behring reichte mir zum Abschied seine nackte Hand. Er trug keinen Ehering. Während ich aus dem Zimmer spazierte, hämmerte es leicht in meinem Kopf. Ich fühlte mich unruhig, ich konnte mein Unbehagen aber nicht so recht einordnen. Waren es Kopfschmerzen oder nagte es an meinem Verstand, weil eine Horde unbeantworteter Fragen drauf und dran waren, sich dort einzunisten?
     
    Warum trug David seinen Ehering nicht? War ihm sein Anblick zu schmerzhaft, oder fühlte er sich als Witwer nicht daran gebunden, ihn zu tragen? Und konnte es sein, dass das schwarze Heftchen tatsächlich einer von Natalies Freundinnen

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