Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)
möglicherweise einen Peilsender bräuchten, um dieses Lokal zu finden, du kannst mich also lotsen, falls wir uns verirren. Anscheinend müssen wir von der Straße nach Fiddlesticks abbiegen, dann an der Abzweigung nach Lovers Knot vorbei und immer geradeaus weiter an allen anderen Verzweigungen. Wir müssen eine Straße namens Cattle Drovers Passage finden, und an deren Ende ist es dann.«
»Kinderspiel.« Frankie lachte leise. »Und wirklich ab vom Schuss. Wusstest du, dass es den Leuten gehört, die letztes Jahr Dewberry’s Dinners gewonnen haben?«
»Brian hat es mir heute Vormittag erzählt. Ich habe die Sendung nicht gesehen. Zu der Zeit war ich mit anderem beschäftigt, aber ich kenne sie. Ich bin beeindruckt.«
»Genauso beeindruckt wie Cherish von Brian?«
»Was? Ich meine, ich weiß, dass die beiden Freunde sind – ein seltsames Paar –, aber willst du etwa andeuten, dass es mehr ist als das?«
»Ich will überhaupt nichts andeuten – oh, war das die Abzweigung nach Lovers Knot? Sollten wir daran vorbei oder hier abbiegen?«
»Ein schöner Lotse bist du mir.« Dexter lachte. »Wir sind genau richtig. Also erzähl weiter – von Cherish und Brian.«
»Da gibt es weiter nichts zu erzählen, ehrlich. Aber Cherish blüht deutlich auf und redet wie ein Wasserfall. Außerdem bringt Brian sie mit dem Auto zur Arbeit und wieder nach Hause, obwohl es ein großer Umweg für ihn ist. Und seit Brian angefangen hat, bei dir auszuhelfen, kommt sie mir immer mit dem Kaffee zuvor.«
»Meinst du, sie steht auf Brian?« Dexter seufzte. »Ist sie deshalb zu meiner Morgenkaffee-Lieferantin geworden? Und ich war schon so verblendet anzunehmen, dass sie hoffnungslos verschossen in mich ist, während ich mich danach sehne, mit kochend heißem Kaffee aus den Händen einer attraktiven Dame in kurzem Kleid und hohen Stiefeln aufgetaut zu werden, und stattdessen immer nur die unscheinbare, muttimäßige Cherish zu sehen bekomme.«
Frankie lachte. »Jetzt komm mal wieder runter. Nicht jede Frau auf dieser Welt fliegt auf dich, weißt du?«
»Nicht?«
»Nein.«
»Zu dumm aber auch.« Dexter verlangsamte die Fahrt und spähte durch die Windschutzscheibe. »Dann muss ich an meiner Technik wohl noch arbeiten. Ich finde es schön, dass Cherish und Brian sich angefreundet haben. Zwei einsame Herzen. Und außerdem zwei wirklich nette einsame Menschen.«
»Das sind sie«, bestätigte Frankie. »Ich weiß, dass Brian große Hoffnungen in seine Romanze mit Rita gesetzt hatte und es ihn sehr verletzt hat, als es dann vorbei war. Und Cherish scheint von allen, die sie je gekannt hat, immer nur ausgenutzt worden zu sein. Aber ich glaube nicht, dass daraus die Romanze des Jahrzehnts werden wird. Du etwa?«
»Wahrscheinlich nicht. Und vielleicht würden sie das auch gar nicht wollen. Vielleicht sind sie mit Freundschaft und Kameradschaft mehr als zufrieden, das wäre nur gut für sie. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht sind sie genau richtig füreinander, vielleicht überhaupt nicht. Wer weiß? Sich in die falsche Person zu verlieben kann meiner Erfahrung nach zu teuflischen Problemen führen. Also, hast du irgendeine Ahnung, wo wir hier sind?«
Frankie, die eben gerade ein weiteres Detail aus Dexters Vergangenheit aufgeschnappt hatte, blickte suchend durch die Windschutzscheibe und schüttelte dann den Kopf. »Es ist zu finster da draußen, und ich habe keine Wegweiser oder Straßenschilder gesehen. Allerdings sind wir nirgendwo abgebogen, von daher müssten wir auf dem richtigen Weg sein. Ach schau, da drüben sind Lichter, und dort vorn fährt ein Auto. Vielleicht ist es das ja?«
So war es.
Nachdem sie die enge und gewundene Cattle Drovers Passage hinter sich gelassen hatten, fuhren sie einen gut beleuchteten Kiesweg entlang, der an einem wunderschönen alten Bauernhaus vorbeiführte und schließlich an einem weitläufigen und gut gefüllten Parkplatz endete.
»Wow.« Mit großen Augen betrachtete Frankie das Restaurant Hideaway Home . Es war eine riesige und stilecht renovierte Scheune, durch zahlreiche geschickt platzierte Lampen sanft beleuchtet. »Sieht herrlich aus.«
»Nicht wahr?« Dexter schaltete den Motor aus. »Und ich bin am Verhungern. Ich könnte ein Pferd essen.«
»Pferd«, sagte Frankie lachend und löste ihren Sicherheitsgurt, »steht hier bestimmt nicht auf der Speisekarte.«
Sie eilten durch die bitterkalte, stürmische, winterdunkle Nacht in die wunderbar goldene Wärme.
Das Innere von Hideaway
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