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Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Titel: Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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ich es anprobieren?«
    »Gerne doch«, murmelte Frankie und sah die Kleider durch, um etwas zu finden – egal was –, das geeignet wäre, um Rubys und Gerties offensichtliches, äh, Totsein zu vertuschen.
    »Das hier wäre hübsch für dich.« Sie zog ein dunkelrotes Wollkleid in einer recht kleinen Größe heraus und zeigte es Ruby. »Du bist sehr zierlich.«
    »Ich war früher ein ausgesprochen kräftiges Mädchen«, sagte Ruby im Plauderton und strich liebevoll über das rote Kleid. »Bis zu meiner tödlichen Krankheit.«
    Frankie zuckte zusammen. Zu wissen, dass sie tot waren, war eine Sache, sich damit auseinanderzusetzen, warum, etwas völlig anderes. »Tut mir wirklich leid. Ich wollte dich nicht kränken.«
    »Oh, das hast du nicht«, sagte Ruby vergnügt. »Ich fand es toll, dünn zu sein, zumindest eine Zeit lang. Und jetzt bin ich immer dünn, und es gefällt mir gut.«
    Begeistert schlüpfte sie aus dem angegrauten Nachthemd und stand splitternackt im Ladenraum.
    Dexter, Ernie und Jared wandten rasch die Blicke ab.
    »Um Gottes willen, du hast ja gar keine Unterwäsche an«, keuchte Frankie. »Wäsche führe ich leider nicht.«
    »Für Geister ist das kein Problem«, versicherte ihr Ruby, schlüpfte in das rote Kleid, das ihr perfekt passte, und drehte sich im Kreis. »So, bitte! Wie sieht es aus?«
    »Wirklich hübsch.« Frankie nickte. »Wie für dich gemacht. Schade, dass keine von euch Schuhe anhat. Schuhe würden die Kleider noch besser zur Geltung bringen.«
    »Das ist hier doch keine verdammte Modenschau«, sagte Dexter gereizt. »Sie sind tot, Frankie, nicht auf dem Sprung zu einer großen Veranstaltung mit rotem Teppich. Sie brauchen keine passenden Accessoires. Sorg einfach dafür, dass sie irgendwas anhaben, und dann nichts wie raus hier.«
    »Ja, aber«, zischte Frankie, »wenn man sieht, wie sie mitten im Winter barfuß im Laden herumlaufen, wird es den Leuten auffallen, nicht wahr?«
    »Hmm, schätze schon.«
    »Ach, jetzt wünschte ich, Rita hätte nicht Maisie all ihre Schuhe vermacht.«
    »Dann wird Maisie eben ein paar davon wieder rausrücken müssen«, sagte Dexter. »Ich nehme welche mit, wenn ich sie nach Hause bringe. Auch wenn sie vielleicht nicht ganz genau passen. Was hatte Rita denn für eine Schuhgröße?«
    »Neununddreißig«, sagte Frankie. »Meine Damen? Wären Schuhe in Größe neununddreißig für Sie in Ordnung? Ich kann nicht garantieren, dass Sie zu Ihren Kleidern passen, aber …«
    »Schuhe, egal welcher Art, wären sehr willkommen«, sagte Bev. »Ich habe ohnehin neununddreißig. Aber die Größe dieser beiden weiß ich natürlich nicht.«
    »Ich glaube, ich hatte achtunddreißig«, sagte Ruby, »aber ich hatte immer nur Schuhe aus zweiter Hand und kann ruhig die Spitze mit Zeitungspapier ausstopfen.«
    »Ich habe Größe vierzig«, ergänzte Gertie. »Aber ich kann die Hacken runtertreten. So musste ich es immer machen, wenn ich mir Schuhe von meiner Schwester geborgt habe. Die hatte auch Größe neununddreißig, das geht also gut. Ich bin auch nicht wählerisch, was Form oder Farbe betrifft.«
    Frankie tat einen tiefen Seufzer der Erleichterung. Schuhe, so schien es, waren im Jenseits wohl eher nebensächlich. Das sollte man Lilly gegenüber lieber nicht erwähnen.
    »Wir werden schon zurechtkommen mit dem, was du auftreiben kannst, vielen Dank. Und dieses Kleid gefällt mir gut.« Bev drehte in ihrem blauen Kleid eine Pirouette. »Ich hatte ein ganz ähnliches, bevor wir ausgebombt wurden. Versetzt mich direkt in alte Zeiten zurück.«
    »Es steht dir wirklich gut«, sagte Frankie. »Ähm, war es der Bombenangriff, durch den du, öhm, dahingegangen bist?«
    »Gestorben«, sagte Bev, die sich im Standspiegel bewunderte. »Ja. Wir verwenden keine Euphemismen. Wir sprechen nicht von dahingehen, verscheiden, hinüber sein, das Zeitliche segnen oder solchem Unfug. Wir sind gestorben, und wir sind tot. So ist es nun mal.«
    »Äh, richtig.«
    »Kannst du jetzt mir ein Kleid suchen?«, fragte Gertie quengelig, die ihr Laken hinter sich herzog. »Vergiss mich nicht.«
    »Als ob das möglich wäre«, sagte Dexter.
    Frankie warf ihm einen strengen Blick zu.
    »Wie wäre es mit einem hübschen kräftigen Gelb? Etwas Heiteres vielleicht.« Frankie schob die Kleiderbügel hin und her. »Ich finde, Gelb bringt in den trübsten Tag ein bisschen Sonnenschein, meinst du nicht?« Lieber Himmel, sie klang ja schon fast wie Cherish. »Ach, das hier ist hübsch und sieht aus, als

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