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Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)

Titel: Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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unerwartet, dass alle zusammenzuckten. »Geht! Kehrt zurück in euer anderes Leben!«
    Im Geschäft war es jetzt eisig, und es herrschte eine noch tiefere Finsternis.
    Maisies Kopf sank nach vorn, und sie murmelte noch irgendetwas Unverständliches. Es klang wie ein Gedicht.
    Die Kälte nahm zu. Lilly schluchzte ein bisschen. Dexter trat näher zu Frankie, legte den Arm um sie und zog sie an sich.
    Maisie hörte auf zu murmeln und richtete sich auf ihrem Stuhl plötzlich ruckartig auf. »Wir brauchen Lärm! Lärm! Jede Menge Lärm! Lärm kann die Geister von ihren Erdenbanden lösen!«
    »Was für Lärm?« Lilly kicherte. »Sollen wir alle buh-hu-huu rufen?«
    »Klatscht in die Hände und stampft mit den Füßen und schreit laut«, sagte Maisie streng. »Ihr alle.«
    Obwohl sie sich total albern dabei vorkamen, klatschten Frankie, Dexter und Lilly in die Hände und stampften und schrien.
    »So ist es gut.« Maisie nickte. »Lauter! Weiter so, ihr Süßen. Jetzt, verschwindet! Verschwindet! Hinfort, ihr Geister! Ruhet in Frieden! Ruhet in Frieden! In alle Ewigkeit!«
    Aus der Dunkelheit im Geschäft wurde undurchdringliche Schwärze. Ein schneidender Wind heulte um sie her, die Kerzenflammen flackerten heftiger und heftiger und erloschen dann, sodass der Raum im Nichts versank.
    Dann erklang ein Donnergrollen ringsum, und irgendwer schrie und schrie immer weiter, es war ein gellender Schrei, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ und sich allmählich weiter und weiter in die Höhe entfernte.
    Der Wind toste und brauste und schien alles Leben aus dem Raum zu saugen. Da war keine Luft mehr, keine Empfindung. Nur noch ein Vakuum.
    Alle hörten auf zu stampfen und zu klatschen und zu schreien.
    Das Kreischen schwoll an.
    Außer sich vor Angst klammerte Frankie sich fest an Dexter und hoffte, dass der Schrei nicht aus ihrem Mund kam.
    Maisie, nachdem sie eine weitere verworrene Beschwörung ausgerufen hatte, gab ein Schluchzen und einen Seufzer von sich und brach dann zusammen.
    Augenblicklich hörte der Wind auf zu heulen, die Schwärze hellte sich etwas auf, und alles war still.
    Totenstill.
    »Äh«, flüsterte Dexter schließlich stockend Frankie ins Ohr, »ich glaube, sie könnte es geschafft haben. Ich glaube, es könnte ihr tatsächlich gelungen sein. Bleib hier stehen – ich mach die Lichter an.«
    »Geh nicht«, wimmerte Lilly. »Bitte geh nicht weg.«
    Frankie hielt Lillys Hand und sammelte etwas Speichel im Mund. »Ist schon gut, Lilly. Ist schon gut. Du wirst es gleich sehen, wenn Dexter die Lichter anmacht. Jetzt ist alles vorbei. Na bitte.«
    Der Laden war in das angenehme, freundliche, warme Leuchten moderner Elektrizität getaucht.
    »Siehst du?« Frankie drückte Lillys Hand. »Jetzt ist alles vollkommen in Ordnung und … ach, Scheiße.«

19. Kapitel
    Die gespenstische Frauenschar war verschwunden. Tja, größtenteils, aber nicht ganz.
    Bev und Jared standen noch immer mitten im Laden und starrten einander an. Auch zwei ältere Frauen, die sich zuvor um ein trägerloses rosa Abendkleid im Empirestil gestritten hatten, schlichen bedrückt zwischen den Kleiderstangen umher.
    Ernie stand neben Frankie und machte ein niedergeschlagenes Gesicht.
    »Mist.« Dexter schüttelte den Kopf. »Was ist da schiefgegangen?«
    »Sieht aus, als hätten wir den Bus ins Jenseits verpasst, mein Hübscher«, flötete Jared mit kokett gespitzten Lippen.
    »Nein!«, schrie Bev. »Nein! Bin ich immer noch hier? Ich will heim!«
    »Ich auch.« Ernie seufzte. »Und jetzt habe ich keine Chance mehr.«
    »Und was ist mit denen?« Frankie sah zu den Frauen hin, die noch immer bedrückt bei den Siebzigerjahre-Kleidern umherwanderten. »Wer zum Teufel sind die? Wieso sind die noch hier?«
    »Frag mich nicht.« Mit unbeirrt selbstgefälligem Blick setzte Maisie sich auf. »Ich habe mein Bestes gegeben. Und die meisten bin ich ja auch losgeworden, nicht wahr? Könnte mir bitte mal jemand einen Schluck Wasser holen?«
    »Hol ihn dir doch selbst«, erwiderte Frankie erschöpft. »Ein schöner Schlamassel ist das jetzt. Zuerst hatte ich einen Geist, und jetzt habe ich fünf. Du musst es noch mal versuchen, Maisie. Du hast es einmal geschafft. Du kannst es wieder tun.«
    »Und du, Süße, machst wohl Scherze. Ich fühl mich wie ein ausgewrungener Putzlappen. Total erledigt. Ich habe kaum noch Energie zum Atmen, geschweige denn um meine Kräfte einzusetzen.«
    »Kräfte!«, schnaubte Ernie. »Kräfte nennt sie das. Pah!«
    »Du

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