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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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ihr hin.
    »Ein sehr akzeptabler Tropfen, das. Eine großartige Entdeckung meinerseits.«
    Der junge Mann mit der Straßenkarte kam zur Theke. Mr. Troughton zwinkerte Meredith freundlich zu und widmete sich seinem neuen Gast. Meredith nahm ihren Wein mit zu einem Sessel vor dem kalten Kamin, in dem ein Arrangement vergoldeter Tannenzapfen aufgebaut war, und schlug eine alte Ausgabe von Horse and Hound auf.
    Schon nach wenigen Augenblicken materialisierte sich Mavis Tyrrell neben ihr. Sie hielt einen Stapel Aschenbecher in der Hand.
    »Ich hab Ihnen einen frischen mitgebracht.«

    »Oh, danke. Aber ich rauche nicht.«
    »Macht nichts.« Mavis stellte einen großen Aschenbecher aus glasiertem Porzellan mit dem Namen einer Whiskeymarke neben ihr auf.
    »Wie kommen Sie voran?« Worauf diese Frage zielte, war Meredith nicht ganz klar. War Mavis vielleicht auf irgendeine ihr selbst schleierhafte Art und Weise dahinter gekommen, was sie, Meredith, in Wahrheit vorhatte? Sicherlich nicht.
    »Sehr gut, danke sehr. Äh, Mrs. Constantine ist nach Chipping Norton gefahren. Ich bin über Mittag allein, und da habe ich mir gedacht, ich komme zum Essen hierher.«
    »Haben Sie schon bestellt?«
    »Ich denke, ich nehme die Kalbsnieren-Pastete«, antwortete Meredith vorsichtig.
    »Mr. Troughton hat sie empfohlen.«
    »Er ist ein sehr guter Koch, unser Mr. Troughton.«
    »Was ist mit Mrs. Troughton?«, fragte Meredith ganz unverblümt. Mavis senkte die Stimme.
    »Eine sehr schwierige Frau! Ausländerin, wissen Sie! Ich weiß nicht genau, woher sie kommt. Mr. Troughton hat früher im Ausland bei einem CateringService gearbeitet. Eine von diesen großen Gesellschaften, die eine Menge Leute im Nahen Osten beschäftigen. Mrs. Troughton mochte Lynstone nie, und heute gehen sie und Mr. Troughton getrennte Wege. Sie wohnt noch immer hier, aber sie lassen sich niemals zusammen sehen! Sie kommt und geht, wie sie will. Eine sehr merkwürdige Frau.«
    »Wer ist merkwürdig? Ich?«, mischte sich eine neue Stimme ein, und Molly James erschien auf der Bildfläche.
    »Oh, hallo Molly! Nein, nicht du, Liebes. Wir haben über Mrs. T. gesprochen.«
    »Ach so.« Molly ließ sich Meredith gegenüber in einen Sessel fallen.
    »Ich nehme einen Gin Tonic, Mavis, wenn du Zeit hast.« Als Mavis gegangen war, fixierte Mrs. James ihr Gegenüber mit durchdringendem Blick.
    »Hier bin ich! Sie haben mich doch erwartet, oder nicht?«
    »Ja, habe ich.«
    »Dacht ich’s mir, dass Sie zur schlauen Sorte gehören. Ich wusste, dass Sie es kapieren.« Molly kramte in den Taschen ihres khakifarbenen Safarihemds und brachte ein zerknittertes Päckchen Zigaretten zum Vorschein.
    »Mögen Sie auch eine? Oh, Sie rauchen nicht, was? Stört es Sie, wenn ich …?«
    »Nein, nur zu.« Molly steckte sich ihre Zigarette an und lehnte sich mit dem Glimmstängel im Mund zurück. Eine kleine Rauchwolke stieg ihr ins rechte Auge. Sie blinzelte Meredith verschwörerisch an, entweder wegen des Rauchs oder um Meredith besser abschätzen zu können, während sie das Päckchen zurück in die Tasche steckte.
    »Wir könnten ein paar helle Frauen wie Sie gut brauchen in unserer Gegend. Andererseits gibt es für jemanden wie Sie kaum einen Grund, in Lynstone herumzuhängen …« Sie zögerte und nahm zu Merediths Erleichterung die Zigarette aus dem Mundwinkel. Mollys Gesichtsmuskeln hatten sich zu erschreckenden Grimassen zusammengezogen, um den Rauch aus der Zigarettenspitze zu meiden.
    »Eine Schande, wirklich …«, fuhr Mrs. James nachdenklich fort.
    »Eine Schande, dass es keine hellen Mädchen hier in der Gegend gibt. Früher hab ich das anders gesehen, aber ich war im Irrtum. Heute bezahle ich dafür.« Sie betrachtete ihre Zigarette mit philosophischer Gelassenheit. Molly hatte sich die Mühe gemacht, ein wenig billigen roten Lippenstift auf den wettergegerbten Mund aufzutragen, bevor sie sich zum Hotel aufgemacht hatte, doch das meiste davon klebte inzwischen an der Zigarette. Obwohl Meredith, wenn auch vage, ahnte, worauf Molly James mit dieser rätselhaften Bemerkung anspielen wollte, war es nicht das, was sie interessierte. Da es bei dieser Frau sinnlos schien, um den heißen Brei zu reden, kam Meredith direkt zur Sache.
    »Worüber wollten Sie mit mir sprechen?« Molly war dankbar für diese Direktheit.
    »Nevil. Sehen Sie, ich bin nicht von vorgestern. Ich weiß nicht, wer Sie sind. Schön und gut, Sie sind eine Freundin von Rachel Constantine, aber Sie waren vorher noch nie in

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