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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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hätte umbringen wollen. Er war so ein anständiger Kerl! Unterhaltsam, spendabel, hat immer ein wenig Geld aus der Tasche gezogen, wenn jemand mit der Sammeldose geklappert hat. Er hätte seine Frau besser unter Kontrolle halten müssen, aber er dachte wohl, sie wäre die Allergrößte, und sie durfte tun und lassen, was auch immer sie wollte. Manche gehen so mit ihren Hunden um – sogar ziemlich viele, glauben Sie mir! –, und das führt dann immer zu Problemen. Aber selbst da hat die Leine irgendwann ein Ende! Hätte sie wirklich Anstalten gemacht, mit einem anderen Mann Dummheiten zu begehen, hätte er sie zurückgepfiffen, und zwar scharf! Verstehen Sie jetzt? Ich hatte mehr Grund als die meisten, ihn mir munter und lebendig zu wünschen, sicher und unauflöslich mit dieser Frau verheiratet!« Molly beendete ihren Monolog mit einem mahnend geschwenkten Zeigefinger. Unglücklicherweise kam genau in diesem Augenblick, als sie aufhörte zu sprechen, »diese Frau« in das Restaurant.
    KAPITEL 10

    »Ich hatte Schuldgefühle, weil ich dich ganz allein dir selbst überlassen habe.« Rachel stand vor Meredith und musterte die Pastete mit einem misstrauischen Blick.
    »Also habe ich mich beeilt, so weit das ging, und bin gleich wieder zurückgefahren in der Hoffnung, ich könnte dich davon abhalten, hier zu essen. Zu spät, wie ich sehe. Dann kann ich mich auch zu dir gesellen, schätze ich. Ich frage mich, ob der gute Jerry mir einen Salat machen könnte? Hallo Molly.« Der Gruß wurde beiläufig eingeworfen, und Rachel machte sich nicht die Mühe, der Angesprochenen einen Blick zu schenken.
    »Hi, Rachel«, erwiderte Molly und hob ihr leeres Gin-Glas.
    »Wenn Sie zum Tresen gehen, sagen Sie doch Troughton bitte, er soll mir noch einen bringen, ja?« Rachel zuckte die Schultern und ging zur Theke, wo Mr. Troughton sie bereits erwartete, die Hände auf die Arbeitsfläche gestützt, sodass sein Kreuz noch breiter wirkte. Molly stieß ein heiseres Kichern aus.
    »Das hat sie ganz schön aus der Fassung gebracht. Mit mir reden zu müssen und auch noch meine Bestellung weiterzugeben!« Meredith, die Molly eigentlich ganz gerne mochte, aber bei Rachel zu Gast war, fand sich unvermittelt in einer schwierigen Situation wieder. Sie machte sich über ihre Pastete her, um nicht antworten zu müssen. Rachel schien ihre Bestellung aufgegeben zu haben und ging nun zu dem Tisch, an dem die beiden älteren Gentlemen saßen. Sie erhoben sich höflich, um Rachel zu grüßen, und ein kleines Gespräch bahnte sich an.
    »Spielt überhaupt keine Rolle, wie alt sie sind«, sagte Molly abfällig.
    »Sehen Sie sich nur diese beiden alten Trottel an! Geil wie zwei Ziegenböcke!«
    »Kommen Sie, Molly, seien Sie nicht unfair!«, tadelte Meredith. Das ging nun wirklich entschieden zu weit.
    »Mir doch egal!«, erwiderte Molly.
    »Ich rede so, wie mir der Schnabel gewachsen ist!« Mr. Troughton kam herbei. Er brachte Molly einen neuen Gin Tonic. Dann deckte er den Tisch gewissenhaft mit einem Glas Wein und dem in einer roten Papierserviette eingerollten Besteck für die abwesende Rachel.
    »Der Salat kommt gleich. Sind Sie mit der Pastete zufrieden?«
    »Wunderbar, danke. Der Wein ebenfalls.« Er war es tatsächlich.
    »Ich kenne einen Händler …«, sagte Mr. Troughton geheimnisvoll und zog sich zurück, bevor Meredith ihn nach der Identität seines mysteriösen Lieferanten ausfragen konnte. Rachel kam zu ihrem Tisch und ließ sich in dem Sessel nieder, der kurze Zeit zuvor von Mavis Tyrrell geräumt worden war.
    »Ich habe die Blumen für Alex bestellt, als ich in der Stadt war. Ich hoffe, sie sind richtig. Ich hab auch einen Kranz in deinem und Alans Namen bestellt, Meredith. Hoffentlich ist es dir recht. Ich habe dich mit der Beerdigung überfallen und wusste, dass du keine Gelegenheit dazu hattest.«
    »Nein, hatte ich nicht. Danke sehr.«
    »Und was hast du den ganzen Morgen über gemacht?« Rachel ignorierte Molly demonstrativ, was Meredith ärgerte. Ihre Zeit war ihr zu schade für diese dummen Spielchen, und außerdem war es nicht ihr Streit.
    »Ich hab deinen fantastischen Park bewundert und mich mit Mrs. James hier unterhalten.« Nun blieb Rachel kaum noch etwas anderes übrig, als sich der dritten Person am Tisch zuzuwenden.
    »Erzählen Sie all die schmutzigen Geschichten, Molly?«
    »Gibt es denn welche?«, schoss Molly James mit unüberhörbarem Sarkasmus zurück.
    »Ich bin sicher, wenn es welche gäbe, würden Sie sie alle

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