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Blut im Schnee

Blut im Schnee

Titel: Blut im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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Lebensgefährte als Mitglied bei einer schwulen Website registriert war?“
    „Nein, aber das verwundert mich nicht. Er nutzte gerne die Social Networks – im Gegensatz zu mir, ich bin kein Freund davon.“
    Gruber rieb sich mit der Hand über das Kinn und deutete ein Nicken an. Dann nahm er ein Blatt Papier von seinem Schreibtisch, drehte es um und hielt es Thorsten hin.
    „Kennen Sie diesen Mann?“ Gruber blickte Thorsten forschend an.
    Auf dem Ausdruck war ein anzügliches Bild von einem Mann zu sehen, der sich nackt und erigiert präsentierte. Thorsten hatte keine Ahnung, wer das sein sollte.
    „Nein, sollte ich?“
    „Sagen Sie es mir. Dieser Mann hat sich mit ihrem Lebensgefährten verabredet und zum Sex getroffen. Wussten Sie davon?“
    Thorsten war sprachlos. Martin sollte sich mit dem Kerl getroffen haben? Das konnte und wollte er nicht glauben. Der Mann auf dem Bild sah aus, wie ein russischer Elitesoldat und hatte einen Megaschwanz … seine Statur war ja nicht schlecht, aber Thorsten war sich sicher, das war nicht der Typ Mann, auf den Martin scharf gewesen wäre. Oder?
    „Wann soll das gewesen sein?“, erkundigte er sich tonlos.
    „Kurz bevor ihr Lebensgefährte das Testament gemacht und die Lebensversicherung abgeschlossen hat – vor zweieinhalb Monaten.“
    Thorsten schloss die Augen und rieb sich mit den Händen über das Gesicht. Das konnte wirklich nur ein schlechter Scherz sein! Martin hatte doch nie und nimmer einen Grund gehabt, es mit einem anderen zu treiben! Ihn zu betrügen – an Sexmangel konnte das Abenteuer im fremden Bett nicht gelegen haben.
    „Sie wussten es also nicht“, schlussfolgerte Gruber.
    Thorsten riss die Augen auf und starrte den Kommissar an.
    „Nein, ich wusste es nicht. Wenn es so gewesen wäre, hätte ich ihn fragen können, warum – jetzt bleibt er mir die Antwort schuldig.“
    „Dieser Mann hat mir gegenüber ausgesagt, dass das Treffen einmalig war. Die Verabredung dazu erfolgte über diese Website, wir haben Einsicht in die Kommunikation bekommen. Martin Brauer war dort als Smart Gay angemeldet, weshalb wir ihn nicht direkt fanden.“
    „Ich verstehe das nicht. Was ist das für eine Seite?“
    „Laut meinem Kollegen, der die Ermittlungen in diesem Bereich aufgenommen hat, ist die Seite eine reine Kontaktbörse, wo schwule Männer sich zu eindeutigen Treffen verabreden. So ganz unter uns: Jedes der Opfer war dort mit einem Profil vertreten, weshalb der Täter auch von dort aus agieren könnte.“
    Thorsten blinzelte. Das war ja unglaublich! „Sie gehen also davon aus, dass der Täter sich die Männer bei dieser Fickbörse heraussucht?“
    „Wir ziehen es in Betracht, dass der Täter sich auf hotnaturegay.de, so heißt die Seite, umschaut.“
    „Und weil Sie herausgefunden haben, dass Martin mich betrogen hat, dachten Sie, ich könnte sehr wohl etwas mit seinem Tod zu tun haben. Ist es so? Deshalb Ihr Anruf, ich solle vorbeikommen!“ Ärger machte sich in Thorsten breit. Auch wenn er den Beamten zumindest ansatzweise verstehen konnte, ein Seitensprung würde doch keinesfalls einen Mord rechtfertigen!
    „Sie haben mich durchschaut. Ja, ich dachte, Sie könnten – obwohl ich Sie bereits ausgeschlossen hatte – an dem Mord irgendwie beteiligt gewesen sein. Wenn auch nur als Auftraggeber.“
    „Das ist doch Schwachsinn und das wissen Sie. Meine Güte, ich hätte ihm wahrscheinlich eine Szene gemacht, wenn ich es rausbekommen hätte. Aber nur, weil er sich diesen“, er zeigte auf den Ausdruck, „Riesenhammer in den Arsch schieben ließ, lasse ich ihn nicht umbringen! Noch abwegiger, dass ich es selbst getan hätte.“
    Gruber erwiderte nichts, er zuckte bloß mit den Schultern. Thorsten schnaubte und ließ damit seinen Ärger heraus. Als er aufstand und sich zum Gehen umdrehte, sah er kurz zu Gruber zurück. „Melden Sie sich wieder, wenn es weitere Neuigkeiten gibt?“
    „Wenn Sie das möchten, halte ich Sie auf dem Laufenden“, sagte er zu. „Vor allem, wenn die Staatsanwaltschaft den Leichnam zur Bestattung freigibt.“
    Thorsten stockte. „Was denken Sie, wie lange das noch dauert?“
    „Das kann ich nicht genau sagen. Ein paar Tage vielleicht – ich rufe Sie an.“
    „In Ordnung“, erwiderte Thorsten und verließ das Büro.
     
    Kaum dass er am Auto angekommen war, notierte er sich den Namen der Website, ehe er ihn vergessen konnte. Enrique könnte seine Fühler auch in diese Richtung ausstrecken, denn es sah tatsächlich auch für

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