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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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und Ernestines Rückkehr zusammen.
    „Das wäre Uberstanden“, ließ mein Vater verlauten, schnappte sich die fast leere Whiskyflasche und nahm ein neues Glas aus dem Regal. „Jetzt noch ein kleiner Absacker und dann ab ins Bett. Oder wollt ihr Jungs noch auf Beutezug?“
    „Für heute reicht es“, entschied Darian und Alistair nickte zustimmend.
    „Wie spät haben wir es überhaupt?“, meinte Ernestine, nahm meinem überraschten Vater dabei das gefüllte Glas aus der Hand und leerte dessen Inhalt in einem Zug.
    Verdattert sah er erst seine Partnerin, dann das Glas an, das sie ihm wieder reichte. Schließlich füllte er den Rest aus der Flasche ein und leere es schnell selbst. Ein kurzes, wohliges Schütteln, gefolgt von einem Grinsen und den anschließenden Worten: „Frag Darian. Er trägt doch diesen schicken Wecker am Handgelenk.“
    Während Darian seinen Ärmel zurückschob, zwinkerte ich meinem Vater zu. „Nur keinen Neid, Dad.“
    „Es ist bereits weit nach Mitternacht“, antwortete mein Mann und öffnete die Schließe seiner Uhr. Dann nahm er sie ab und drückte sie meinem Vater spontan in die Hand. „Du mochtest dieses klobige Ding schon immer, Duncan. Dann sollst du sie auch haben.“
    Dad glotzte die Uhr entgeistert an, riss seinen Anblick nur mühsam davon los und schüttelte dabei energisch den Kopf. „Du bist irre, Darian. Das kann ich nicht machen. Die kostet glatt ein Vermögen.“
    „Schlappe 28.000 €, Dad. Ein Klacks für deinen Schwiegersohn“, ließ Alistair verlauten und grinste, als sämtliche Blicke ihn erfassten. „Schaut mich nicht so an. Bin ich etwa der Einzige hier, der nach so etwas googelt?“
    „Es sieht ganz danach aus“, entgegnete Ernestine und Dad wirkte, als habe er plötzlich eine giftige Schlange in der Hand. „Das kann ich unter keinen Umständen annehmen, Darian.“
    Mein Mann ließ entnervt die Luft entweichen, warf Alistair einen grimmigen Blick zu und wandte sich danach an meinen Vater: „Tust du mir einen Gefallen, Duncan?“
    Dad nickte. „Jeden. Das weißt du.“
    „Gut. Dann tu mir den Gefallen und behalte diese verdammte Uhr. Dort, wohin es mich jetzt führt, kann ich sie ohnehin nicht gebrauchen. Also mache sie um und lass uns nicht weiter darüber diskutieren.“
    „Wüstensand ist wirklich nichts für das edle Teil.“ Alistair nahm meinem Vater die Uhr aus der Hand und legte sie ihm um. „An deinem Handgelenk ist sie weitaus besser aufgehoben.“
    Erneut schüttelte Dad fassungslos mit dem Kopf. „Ihr seid vollkommen verrückt. Du bekommst sie zurück, sobald du wieder da bist. Versprochen.“
    Darian winkte lächelnd ab. „Lass es gut sein, Duncan.“ Dann eroberte sein Arm erneut meine Taille. „Wenn ihr nichts dagegen einzuwenden habt, werden wir uns nun zurückziehen. Ich befürchte, morgen wird es ein verflixt langer Tag werden. Und ich weiß nicht, wann wir das nächste Mal in den Genuss eines weichen, warmen Bettes kommen werden.“
    „Klar. Schlaft gut. Ich werde Jason wissen lassen, dass ihr im Bett seid. Bis morgen.“ Dad nahm Ernestine bei der Hand und zog sie zur Tür. Ich verkniff mir ein Grinsen, als ich ihn beim Hinausgehen ehrfürchtig flüstern hörte: „Hast du das gesehen, Ernie? Er hat mir glatt seine Uhr gegeben.“
    Meine Augen umfingen bewundernd Darians Gesicht. „Das war sehr großzügig von dir.“
    Er hingegen küsste mich sanft auf den Mund und führte mich in das Schlafzimmer. „Nein, Faye, das war es nicht. Er ist dein Vater und der Großvater unserer Tochter. Er wacht mit Argusaugen über sie, während wir nicht da sind. Ich würde ihm dafür die Welt zu Füßen legen. Was ist im Gegensatz dazu eine schnöde Uhr?“
    Während Darian die Bettdecke zurückschlug, stand ich vor dem Kinderbett und beobachtete Lilianna im Schlaf. Erst jetzt ging mir auf, was es bedeutete, sie für eine längere Zeit nicht sehen zu können. Mein mütterlicher Instinkt begann zu protestieren, obwohl ich wusste, dass sie während meiner Abwesenheit wohl behütet und in Sicherheit war.
    Ihr kindliches Gesicht wirkte so friedlich, so entspannt, als könne kein Leid ihr jemals etwas anhaben. Für einen Moment erinnerte ich mich an den Anblick, als ich sie zum ersten Mal im Arm gehalten hatte. Wie viele Monate war das schon her? Es schienen mir nur wenige Wochen zu sein. Wie schnell die Kleine größer wurde. Es war schon erstaunlich.
    „Meinst du, du kannst die längere Trennung von ihr ertragen?“ Darian war hinter mich

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