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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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finden Sie nicht?«
    »Ich ... Ja, da haben Sie wahrscheinlich recht.« Heather spürte das Gewicht eines Körpers, der sich zu ihr ins Bett legte.
»Und vergessen Sie nicht das Messer«, sagte Duncan.
»Ja«, meinte Mister Neu und setzte sich ihm gegenüber auf die Matratze, sodass sie Heather zwischen sich unter der Bettdecke einklemmten, »Sie haben jetzt das Messer.«
Selbst mit geschlossenen Augen konnte sie es in der Dunkelheit blass blau schimmern sehen, wie es da an der Seite ihres gemütlichen neuen Betts steckte. Sie hatte das Messer - das Messer, das klirrend gegen die Gitterstäbe geschlittert war, als Mister Neu die Blechwanne des Fleischers umgestoßen hatte. Das Messer war lang und scharf und schimmerte bedrohlich.
»Sie könnten Ihn töten.«
»Er ist zu groß, Mister Neu. Man kann Ihn nicht töten. Er ist das Dunkel. Das ist Er von Anfang an gewesen.«
Duncan tätschelte ihre Schulter. »Sei doch kein Dummerchen,
    Heather. Ein Mensch kann gar nicht das Dunkel sein. Das Dunkel ist etwas ganz und gar Eigenes. Der Fleischer ist nur ein Mensch, aber das Dunkel ... das Dunkel ist ewig.«
    Heather versuchte, eine bequemere Lage zu finden. »Kannst du ein bisschen rüberrutschen?«
»Bist du glücklich?« »Duncan,
sei doch nicht so-«
»Ich bin gar nichts.« Er schlug die Decke zurück, sodass sie sein Gesicht sehen konnte. »Ich habe dich etwas gefragt. Bist du glücklich?«
Sie dachte an Ihn, wie er da gestanden hatte in seinem Metzgerkostüm, wie er schwer atmend den blutverschmierten, rostigen Boden geschrubbt hatte. Und wie der Geruch nach Desinfektionsmittel nach und nach den Gestank von Mister Neus Tod und ihrer eigenen Lebensmittelvergiftung verdrängt hatte. »Ich habe es nicht gekonnt.«
Duncan beugte sich herab und küsste sie auf den Scheitel. »Ich  weiß, Schatz, ich weiß. Aber du hättest frei sein können.«

35
    Es war zehn Uhr, und Logans Nerven flatterten von den drei großen Espressi, die er in der Kantine gekippt hatte, um sich für die Obduktion von Thomas Stephen wach zu halten. Dr. Isobel MacAlister hatte den Vorsitz. Weitere Anwesende: DI Steel, Des Bain, der Assistant Chief Constable, die Staatsanwältin, ein grüngesichtiger Constable, ein Fotograf vom kriminaltechnischen Labor und schließlich der alte Doc Fraser mit seinen haarigen Ohren als vorgeschriebener zweiter Rechtsmediziner. Volles Haus. Isobel hatte Thomas Stephen auf dem größeren der zwei Seziertische »rekonstruiert« und seine Knochen, an denen kein Fleisch mehr hing, in anatomisch korrekter Lage arrangiert. Die Innereien hatte sie zwischen den zwei Hälften des durchtrennten Brustkorbs platziert, und ganz oben den ramponierten, zerschrammten Kopf. In all den Jahren, die Logan diesen makabren Veranstaltungen schon beiwohnte, war dies wohl der mit Abstand surrealste Anblick: ein Knochenmann mit einem Haufen glitzernder Eingeweide und einem menschlichen Kopf. DI Steel rümpfte die Nase. »Was riecht denn hier so komisch?« Logan warf ihr einen finsteren Blick zu. »Ich habe geduscht, okay?Zweimal gestern Abend und heute Morgen noch dreimal. Es ist diese verdammte Tierkörperverwertungsanlage - das schmierige Zeug zieht in die Haut ein wie Bräunungscreme.« Jedes Mal, wenn er sich die Nase putzte, schlug ihm wieder der Gestank des ausgelassenen Fetts entgegen, und zusammen mit dem scharfen Formalingeruch der Leichenhalle verursachte es ihm ein ziemlich flaues Gefühl im Magen - oder lag es an dem vielen Kaffee? Vielleicht lag es auch an Isobel, die jetzt Thomas Stephens abgetrennten Kopf betastete - ihre Finger wanderten über sein angeschwollenes Gesicht, als versuchte sie sich seine Züge allein durch Berühren einzuprägen. Sein Schädel war kahl, mit einem Kranz von grauen Haaren und einem kleinen weißen Kinnbart. Die Nase war relativ frisch gebrochen, die Haut mit Blutergüssen und Kratzern bedeckt. IsobeIlegte den Kopf auf den Seziertisch zurück und betrachtete eingehend den kahlen Schädel. »Hier ist ein Loch '" es wurde eine Art Füllmaterial in die Wunde geschoben ... « Sie zog einen dunkelrot verfärbten Pfropfen heraus. »Kreisförmige Stanzwunde im Scheitelbein. Weiches Gewebe in der Wundumgebung ist nicht zerfetzt, der Knochen weist keine Furchen auf, es wurde also wahrscheinlich kein Bohrer verwendet. Der Gegenstand muss mit hoher Geschwindigkeit vertikal auf den Schädel getroffen sein. Sieht aus wie ein aufgesetzter Schuss, aber es ist keine Schmauchhöhle zu erkennen ... « Sie drehte den

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