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Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Lyga
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die Brille in einen Abfalleimer, riss sich die Haube vom Kopf und ließ ihre geflochtenen Zöpfe mit den Perlen am Ende klackernd auf die Schultern fallen.
    Sie fragte sich, was der Hinweis sein würde. JFK war riesig, und selbst ein konkreter Bereich wie die Ankunftshalle eines einzelnen Terminals bot Hunderte oder Tausende Möglichkeiten, einen Hinweis zu verstecken.
    Andererseits fragte sie sich, wie versteckt der Hinweis überhaupt sein konnte. In Flughäfen gab es schließlich ungeheure Sicherheitsmaßnahmen. Wer immer den Hinweis versteckt hatte, konnte nicht davon ausgehen, dass er versteckt bleiben würde. Möglicherweise war der Hinweis also nichts, was jemand hinterlegt hatte – vielleicht war er ein Teil des Terminals selbst, etwas, das immer da war …
    Bring Bargeld mit, war sie angewiesen worden. Sie brauchte also Geld, um Zugang zu dem Hinweis zu erhalten.
    Sie stand in der Mitte des Ankunftsbereichs und kam sich außerordentlich verdächtig vor, als sie sich mit Trippelschritten langsam im Kreis drehte und alles in ihrem Blickfeld aufnahm. Gleichzeitig überlegte sie, was sie sagen sollte, falls sie von einem Sicherheitsbeamten angesprochen wurde. Ich suche nach meinem Dad … meinem Freund … meiner Mitfahrgelegenheit. Ich war noch nie in New York und sehe mir nur alles genau an. Es klang lahm, und sie wusste nicht, ob es ihr jemand abkaufen würde.
    Während ihr Gehirn laufend neue Ausreden produzierte, fiel ihr Blick auf ein Schild: GEPÄCKAUFBEWAHRUNG .
    Bring Geld mit …
    Sie näherte sich dem Gepäckaufbewahrungsschalter langsam und mit einem Gefühl, als würde sie beobachtet. Dann kam sie sich sofort lächerlich vor. Natürlich wurde sie beobachtet. Das war ein Flughafen hier. Wahrscheinlich sahen ihr in diesem Augenblick drei Kameras und eine Schar Sicherheitsbeamter zu. Alle Leute wurden beobachtet.
    An dem Schalter arbeiteten zwei Personen, und beide hatten alle Hände voll zu tun – die Schlangen waren lang und undiszipliniert. Terminal vier war für internationale Flüge, wie Connie nun klar wurde, und zusätzlich zur Gepäckaufbewahrung bot der Schalter offenbar eine Reihe weiterer Dienste von Hotelbuchung bis Geldwechsel an. Die Kundschaft war ein Flickenteppich aller Rassen und Herkunftsländer.
    » Ich muss eine Tasche abholen « , sagte Connie aufs Geratewohl.
    » Ihr Beleg? « , sagte die asiatische Frau hinter dem Tresen.
    Mist. » Den hab ich verloren « , sagte Connie.
    Die Frau verzog das Gesicht, und ihr Blick ging rasch zu der langen und ungeduldigen Schlange hinter Connie.
    Connie sah ihre Chance. Jazz nannte es » social hacking « , als würde man in einen Computer eindringen, nur bei Menschen. Sie zappte auf den Typ seichter Cheerleader, jung, harmlos und dumm, aber süß, und ächzte: » Es tut mir sooo leid. Mein Dad wird mich umbringen. «
    Schade, dass sie keinen Kaugummi hatte, den sie platzen lassen konnte.
    Die Frau seufzte. » Wie ist der Name? «
    » Connie Hall. « Sie setzte darauf, dass der Anrufer es unter ihrem Namen abgegeben hatte.
    Die Frau tippte in den Computer, brummte einmal kurz und fragte: » Eine Tasche? «
    » Ja. «
    » Wann abgegeben? «
    Sie musste erneut raten. Sie setzte ein höchst konzentriertes Gesicht auf à la » Ich bin nicht die Hellste « . » Auweia … ich schätze mal, das muss … äh … irgendwann im Lauf des Tages gewesen sein? « Sie hoffte, der Anrufer hatte den Hinweis nach dem Telefongespräch mit ihr hier abgeliefert. » Vor ein paar Stunden? « Sie blies die Backen auf, als würde das viele Denken sie erschöpfen. » Ich bin einfach durch die Stadt gelaufen und habe total das Gefühl für die Zeit verloren. « Sie lächelte. » Und meinen Beleg. « Sollte sie noch ein Hi-hi einstreuen? Lieber nicht, zu viel des Guten.
    » Das sagten Sie schon « , erwiderte die Frau ohne jede Regung. » Ausweis mit Foto, bitte. «
    Ausweis mit Foto. Hieß das, sie hatten ein Bild der Person, die die Tasche abgegeben hatte? Wenn sie eins hatten und Connie nicht aussah wie diese Person, wäre sie geliefert. Aber wie wahrscheinlich war es, dass es so ein Foto gab? Waren die Sicherheitsmaßnahmen derart irrsinnig?
    » Ich habe nichts mit meinem Bild dabei « , platzte sie heraus. Lieber auf der sicheren Seite bleiben.
    Die Frau knirschte mit den Zähnen. Hinter sich hörte Connie die Leute murren, und der Kollege der Frau, ein älterer, ebenfalls asiatisch aussehender Mann, sah zu ihr hinüber. » Wo hakt es? «
    Bevor die Frau es

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