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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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Tanzen bringe.‹«
    Krähenbein unterbrach sich. » Jetzt, wo ich darüber nachdenke, glaube ich fast – nein, ich bin mir sicher –, dass dieser Mann Hrolfr hieß.«
    Die Männer lachten und klopften dem Mann aus Nowgorod auf den Rücken, und er strahlte zurück. Krähenbein sah Bergliot an, die große runde Augen machte.
    » Und doch«, sagte Krähenbein, während noch mehr Männer hinzukamen, um die Geschichte nicht zu verpassen, » manchmal war Hrolfr einsam. Die Mädchen, die so fröhlich zu seiner Musik tanzten, schenkten ihm wohl manchmal ein Lächeln, und mehr als einmal hatte er sich heftig verliebt. Aber sie waren reich, und er lebte von kleinen Münzen, die man ihm zuwarf, und von Essensresten, und es wäre keiner von ihnen eingefallen, sich mit ihm einzulassen. Eines Abends ging Hrolfr traurig zum Stadttor hinaus und dorthin, wo der große Wolchow floss. Er ging zu seinem Lieblingsplatz am Flussufer und nahm seine Gusli auf den Schoß. ›Mein schöner Wolchow‹, seufzte er. ›Wenn du doch nur ein Mädchen wärst, ich würde dich sofort heiraten und zusammen mit dir hier in dieser Stadt wohnen, die ich so liebe.‹«
    » Ganz richtig«, platzte Hrolfr heraus. » Gibt es in der ganzen Welt eine Stadt wie Nowgorod die Große? Kann es irgendwo noch schöner sein?«
    » Noch schöner wäre es, wenn du ruhig wärst«, sagte Holzgucker im Hintergrund. Hrolfr hätte sich am liebsten auf ein Streitgespräch darüber eingelassen, doch von allen Seiten wurde ihm mit Zeichen bedeutet, gefälligst still zu sein.
    » Hrolfr spielte, und die Klänge seiner Gusli hallten über den Wolchow«, fuhr Krähenbein fort. » Plötzlich erhob sich eine große Gestalt aus dem Wasser, und Hrolfr schrie vor Entsetzen laut auf. Vor ihm stand ein Riese mit einer Krone, die mit Edelsteinen besetzt, aber schlammverkrustet war, dazu trug er eine große Perlenkette um den Hals. Seine Haarmähne aus Seetang wallte ihm bis auf die Schultern. ›Spielmann‹, sagte das Wesen, ›du hast Ägir, den König aller Flüsse und Meere vor dir. Ich bin hierhergekommen, um eine meiner Töchter zu besuchen, die Prinzessin Wolchowa. Deine liebliche Musik drang bis zu uns auf den Grund des Stroms, und sie gefiel uns ganz außerordentlich.‹ Hrolfr konnte nur mit Mühe einen Dank stammeln. Der Riese sagte, er werde bald in seinen Palast zurückkehren, und er wolle, dass Hrolfr dort bei einem Fest aufspiele. ›Gerne‹, sagte Hrolfr, ›aber wo ist das? Und wie komme ich dorthin?‹ Der Riese lachte. ›Nun, am Meeresgrund natürlich. Du wirst schon hinfinden – aber auf deine Belohnung musst du nicht bis dahin warten.‹ Und damit warf der Riese Hrolfr einen großen Fisch vor die Füße. Einen Fisch mit goldenen Schuppen, die zu solidem Gold wurden, als der Fisch starb und steif wurde. Hrolfr war völlig verblüfft, aber der Riese machte eine abwehrende Handbewegung. ›Kein Wort darüber‹, sagte er. ›Musik ist mehr wert als Gold. Wenn es gerecht in der Welt zuginge, wärest du reich und Rosen hätten keine Dornen.‹ Und damit versank er in den Fluten und war verschwunden.«
    » Heya!«, schrie jemand. » Ich bin aus Nowgorod, und das Einzige, was ich jemals vom Wolchow bekommen habe, war ein Schnupfen.«
    » Du kannst ja auch nicht mal auf einer Knochenflöte spielen, Wermund, es ist also kein Wunder«, rief jemand zurück und andere lachten. Krähenbein wartete einen Moment, dann fuhr er fort.
    » Hrolfr verkaufte den goldenen Fisch an einen Händler, der aus dem Staunen kaum herauskam, und verließ noch am selben Tag Nowgorod auf einem Schiff, das ihn den Wolchow hinunter, über den Ladogasee und auf die Ostsee trug. Als er über das tiefe Wasser hier fuhr, sah er über die Reling. ›Das Meer ist so groß, dass Wale darin Platz haben‹, murmelte er. ›Wie soll ich jemals den Palast finden?‹ In dem Moment kam das Schiff erzitternd zum Stillstand. Der Wind füllte die Segel, doch das Schiff rührte sich nicht vom Fleck, als würde es von einer riesigen Hand festgehalten, und die Mannschaft bekam es mit der Angst zu tun.«
    » Diese Seefahrer kenne ich«, unterbrach ihn Adalbert. » Illi robur et aes triplex circa pectus erat, qui fragilem truci commisit pelago ratem primus.«
    » Nein, nein«, rief Krähenbein, als Adalbert anfangen wollte zu übersetzen. » Lass mich versuchen. So hart wie – irgendwas – Holz, glaube ich – und drei Bronzen … war … das Herz dessen, der … der … der …«
    » Kommt in der Geschichte auch

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