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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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halten.
    Congalachs Gesicht wurde freundlich.
    » Dann seid ihr im Land der Ui Neill willkommen«, sagte er.
    » Gott segne die Ui Neill«, sagte Murrough fröhlich und bekreuzigte sich über dem Thorhammer, der sicher unter seiner Tunika hing.
    » Amen«, sagte Krähenbein scheinheilig.
    Insel Iona, zur gleichen Zeit
    Die Mannschaft der Hexenkönigin
    » Ich dachte, ihr seid Christen«, sagte der Abt, und Gudrod verbeugte sich mit einem spöttischen Lächeln. Die Tranlampen flackerten im Wind und ließen ihre Schatten auf den Steinwänden tanzen.
    » Das sind wir auch, so wie du«, erwiderte er. Dem Abt blieb der Spott nicht verborgen, denn er hatte in der Tat sofort die Tür des Klosters verriegelt, als das Schiff erschienen war. Er hatte sich schon bei seinem Anblick gefürchtet und auch das Entfernen des Drachenkopfes am Bug war keine ausreichende Geste, um ihn dazu zu bringen, ihnen christliche Gastfreundschaft zu gewähren. Die Tür hatte sich zwar kurz geöffnet, war aber sofort wieder geschlossen und verriegelt worden, denn der Abt war ein Franke und noch dazu aus den östlichen Gebieten des Frankenlandes, wo man niemandem traute.
    Od hatte sich erst mit einigen Mönchen befassen müssen, die außerhalb des Klosters lebten und betend in ihren Zellen, die an Bienenkörbe erinnerten, gehockt hatten, ehe das Tor endlich geöffnet wurde. Inzwischen war Gudrod vom Regen völlig durchnässt und äußerst schlecht gelaunt. Er hielt dem Abt das beschriebene Stück Pergament unter die Nase und verlangte, er solle es in einer verständlichen Sprache vorlesen, doch als Antwort erhielt er lediglich einen Schwall fränkischer Gebete. Also war es für Erling nicht weiter überraschend, dass der Abt bald darauf an den Füßen gefesselt über seinem eigenen Altar hing. Aber was ihn noch mehr überraschte, war der Mut der anderen Mönche, die keinen Widerstand leisteten, sondern einfach niederknieten und anfingen zu beten. Der eine oder andere stand auf und rief: » Sankt Blaithmac«, nur um dann wieder auf die Knie zu fallen und weiter zu beten.
    » Wer ist dieser Blaithmac?«, wollte Od wissen.
    Erling wusste es nicht, deshalb fragte er, und schließlich erhielt er die Erklärung von einem Priester mit bleichem Gesicht, der ein gebrochenes Nordisch sprach. Es sei ein Mönch gewesen, der vor etwa hundert Jahren auf Iona den Märtyrertod gestorben war, weil er sich geweigert hatte, Plünderern den Schrein von Columban auszuhändigen.
    » Also ist er tot?«, fragte Od, und Erling nickte, worauf der Jüngling die Schultern zuckte. Ein Gott, der seine Anhänger nicht vor dem Tod bewahren konnte, konnte nicht ernst genommen werden – obwohl das Haus, das diese Leute ihrem Gott hier gebaut hatten, durchaus eindrucksvoll war. Ein Haus aus Stein, solide wie eine Festung.
    Erling wies darauf hin, dass die Priester hier aus demselben Holz geschnitzt sein mussten wie dieser Heilige, denn Od hatte bereits drei von ihnen umgebracht, und der Abt weigerte sich immer noch, etwas vorzulesen, was diesen heidnischen Mördern helfen würde. Er fuhr fort, in seiner eigenen Sprache Gebete zu murmeln.
    » Denkt auch an die ausgebrannten Ruinen, die wir auf dem Weg hierher gesehen haben«, sagte Erling, als sie im flackernden Halbdunkel standen und darauf warteten, was Gudrod als Nächstes tun würde. » Hier auf Iona hat es schon früher gebrannt. Damals war vielleicht der Alte von meinem Alten dabei.«
    Ihr Gelächter hallte von den steinernen Pfeilern der Halle wider, sodass die Mönche die Augen schlossen und noch lauter beteten. Sie versuchten nach Kräften, die grinsenden Gesichter der Männer zu ignorieren, die dort im Schatten standen und schlecht gelaunt waren, weil man sie so lange in Wind und Regen hatte warten lassen.
    » Fater unser, thu thar bist in himile, si giheilagot thin namo …«, keuchte der Abt, dem der Sabber in die Nase lief. Erling seufzte. Er hatte nicht den Eindruck, dass der Mann tun würde, was sie von ihm verlangten, und das sagte er auch den anderen. Gudrods Gesicht wurde noch finsterer, und er versetzte dem Abt zwei kräftige Schläge mit dem Handrücken, dann sah er ihn wütend an und blies sich auf die Knöchel, während der Priester wie eine missgestaltete Glocke hin und her schwang.
    » Spielst du Hnefatafl?«, fragte er plötzlich, aber der Abt, der blutend über dem Altar pendelte, stöhnte nur. Gudrod seufzte.
    » Dachte ich mir. Denn wenn du es könntest, dann wüsstest du, dass es besser ist, aufzugeben,

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