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Blutbahn - Palzkis sechster Fall

Blutbahn - Palzkis sechster Fall

Titel: Blutbahn - Palzkis sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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übrigens am liebsten Pils.«
    Gerhard, der
alles mitbekommen hatte, meinte, als wir außer Hörweite waren: »Na, zur Abwechslung
mal eine kleine Bestechung mit dem Hinweis auf’s Bier?«
    »Ich doch nicht«,
verteidigte ich mich. »Das war nur ein allgemeiner Hinweis.«
    Wir sahen, wie der dritte Kollege
des Bewachungsteams schnaufend angerannt kam und einstieg. Sekunden später waren
sie verschwunden.
    Gerhard und ich gingen um das Haus.
Knapp fünf Minuten mussten wir warten, bis jemand zur Tür heraus kam und wir hinein
konnten, ohne zu klingeln.
    Nach dem zweiten Klingeln öffnete
Pit Teufelsreute persönlich, nachdem er sich mit einem Blick durch den Spion von
uns überzeugt hatte. Es sah ein wenig seltsam aus, als wir uns mit unseren Kopfbandagen
gegenüberstanden. Mit seiner Heinobrille toppte er allerdings das Gesamtbild.
    »Guten Tag, die Herren«, begrüßte
er uns. »Ich hoffe, Sie bringen erfreuliche Nachrichten.«
    »Eigentlich schon. Wir kennen den
Täter. Dürfen wir reinkommen?«
    Ahnungslos geleitete er uns ins
Wohnzimmer. Der Fernseher lief und in einem Sessel saß sein Sohn Martin vertieft
in ein Notebook. Er begrüßte uns artig durch Handschlag und legte, neugierig geworden,
seinen Computer zur Seite.
    »Sie wissen also, wer die beiden
Menschen umgebracht und uns beide verletzt hat?«
    Er ging zum Schrank und goss sich
einen Jägermeister ein.
    Soll er, dachte ich. Es wird für
längere Zeit sein letzter sein.
    Gerhard und ich setzten uns auf
einen strategisch günstigen Platz, der für Teufelsreute fluchterschwerend war.
    »Drei, Herr Teufelsreute. Drei Menschen
wurden getötet.«
    »Oh Gott! Wurde wieder jemand in
der S-Bahn ermordet? Herr Palzki, ich will Personenschutz direkt in der Wohnung
haben. Da draußen läuft ein Verrückter herum!«
    »Ich weiß«, antwortete ich und hatte
wieder Doktor Metzger im Sinn. »Verrückte gibt es überall.«
    Sein Sohn Martin mischte sich ein.
»Herr Palzki, Sie müssen doch einsehen, dass mein Vater in Gefahr ist, nachdem so
viel passiert ist.«
    Ich nickte ihm freundlich zu.
    »Wollen Sie wissen, wie das dritte
Opfer hieß?«
    Auch wenn ich keine Antwort erwartete,
ließ ich ein paar psychologische Sekunden verstreichen.
    »Josefine Teufelsreute. Na, klickt’s
so langsam?«
    Pit sprang erschrocken auf. Gerhard
ging in Habachtstellung, um eine eventuelle Flucht zu vermeiden.
    »Josefine? Nein, das kann doch nicht
sein!«
    Damit hatte er sich verraten.
    »Ich dachte, Sie hätten keine Verwandten
außer Ihrem Sohn?«
    »Ja, das heißt, nein.« Teufelsreute
geriet ins Stottern.
    »Josefine ist meine Tante. Ich habe
aber seit Jahrzehnten keinen Kontakt zu ihr. Damals hat sie irgendwo in Norddeutschland
gewohnt. Ich wusste nicht einmal, ob sie noch lebt.«
    »Gelebt hat«, korrigierte ich ihn.
»Wie sind Sie mit Willibald Teufelsreute, dem ersten Opfer und Astrid Leinhäuser,
geborene Teufelsreute verwandt?«
    Er starrte mich an. Es war das erste
Mal, dass er mit diesen Namen konfrontiert wurde. Pit schien ein guter Schauspieler
zu sein, seine Verwunderung wirkte echt.
    »Die Namen sind mir absolut unbekannt,
Herr Palzki. Bisher ging ich davon aus, dass mein Name einmalig ist, von Josefine
abgesehen.«
    Er wandte sich an seinen Sohn. »Kennst
du die beiden?«
    Martin schüttelte den Kopf. »Ne,
Vater, nie was von gehört.«
    Irgendwie hatte ich keine Lust mehr
zu weiteren Spielchen.
    »Herr Teufelsreute, wir haben bei
Ihrer Tante den Beweis gefunden, dass Sie vor Kurzem persönlichen Kontakt mit ihr
hatten.«
    »Ich? Nie im Leben! Ich war seit
Jahren nicht mehr in Mann –, äh, in Norddeutschland.«
    Gerhard hatte diesen Versprecher
ebenfalls vernommen.
    »Sprechen Sie ruhig aus, dass Sie
von dem Umzug Ihrer Tante nach Mannheim wussten.«
    Er schaute verlegen zu Boden. »Ja,
ich wusste es. Als ihr Mann starb, das ist aber schon Jahrzehnte her, schickte sie
mir eine Karte. Sie schrieb, dass sie nach Mannheim gezogen ist. Mehr weiß ich aber
nicht. Ich habe nie Kontakt mit ihr aufgenommen.«
    »Haben Sie die Karte noch?«, fragte
Gerhard.
    »Wissen Sie, wie lange das her ist?«
    Es klingelte. Gerhard stand auf.
»Ich öffne die Tür.«
    Rund ein halbes Dutzend Beamte,
die von Jutta geschickt waren, betraten die Wohnung.
    »Was soll das?«, ereiferte sich
der Hausherr.
    »Herr Teufelsreute, wir nehmen Sie
vorläufig fest wegen des Verdachts der Tötung von Willibald und Josefine Teufelsreute
sowie Astrid Leinhäuser. Sie brauchen im Moment weder zu Ihrer

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