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Blutbeichte

Blutbeichte

Titel: Blutbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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helfen?«, fragte Buck.
    »Ich habe mit Mark Branham von der Schwulenvereinigung gesprochen. Er hat gesagt, Sie wären der richtige Ansprechpartner für uns«, sagte Joe. »Nun, Mr Torrence, wir ermitteln in mehreren Fällen sehr brutaler Angriffe auf Männer, die im Laufe des letzten Jahres verübt wurden.«
    »Homosexuelle?«, fragte Buck.
    »Einer von ihnen war homosexuell. Wir würden Ihnen gerne ein paar Fotos zeigen …«
    »Klar. Kein Problem.« Buck nahm die Fotos entgegen. »Nein, den hier kenne ich nicht. Den auch nicht … ja, das Gesicht von diesem Burschen kenne ich. Das ist William Aneto.«
    »Kennen Sie ihn persönlich?«
    »Nein, ich habe ihn nur öfter gesehen … in Kneipen, im Club und so, darum kenne ich sein Gesicht. Im letzten Jahr, nach dem Mord, hingen im Club ja überall die Plakate herum. Die Leute haben auf der Straße vor dem Club Kerzen für ihn angezündet. Aber näher habe ich ihn nicht gekannt. Tut mir leid.«
    »Haben Sie ihn mal mit einer Clique oder einem bestimmten Mann gesehen?«
    »Wie ich schon sagte, so gut kannte ich ihn nicht. Wollen Sie die Fotos hierlassen? Dann könnte ich mich für Sie umhören«, erbot sich Buck.
    »Nein. Die Fotos brauchen wir noch. Danke für Ihre Hilfe.«
    »Gern geschehen. Wenn Sie noch etwas wissen müssen, melden Sie sich.«
    »Klar«, sagte Danny.
    »Müssen die Jungs sich Sorgen machen?«
    »Nein«, sagte Joe. »Sie wollen doch sicher auch nicht, dass Ihnen die Kunden wegbleiben, weil Sie ihnen Angst machen.«
    »Und wer soll all die Hunde in der Gegend ausstaffieren, wenn Sie Ihren Laden aufgeben?«, fügte Danny hinzu.
    »Mein Geschäft aufgeben? Um Gottes willen! Was soll dann aus den Hündchen werden und ihren Besitzern? Mein Geschäft ist schließlich auch ein beliebter Szenetreff. Gehen Sie nur mal zum Hundetreffpunkt im Waterside Park. Setzen Sie sich da auf eine Bank, und in null Komma nichts haben Sie ein Date.«
    »Nein, danke«, sagte Joe.
    Danny stand vor einem der Regale und wollte soeben etwas zurücklegen, das er sich angeschaut hatte.
    »Dieses kleine rote Hundehalsband passt nicht zu Ihnen«, meinte Buck.
    »Sie kennen seine Frau nicht«, sagte Danny.
    »Sehr lustig.« Buck verzog das Gesicht. »Jetzt mal ganz ehrlich, ich weiß, es ist schwer für Sie, in einem solchen Fall zu ermitteln. Ich verstehe das. Ich meine, Homosexuelle kommen viel herum und erfahren schnell, wer es gerne auf die harte Tour mag und so. Wenn ich etwas höre, melde ich mich bei Ihnen.«
    »Aber seien Sie vorsichtig. Dieser Bursche ist wirklich verdammt brutal«, sagte Joe. »Dem möchte keiner im Dunkeln begegnen.«
    »Machen Sie sich um mich keine Sorgen.« Buck lachte. »Ich bin normal, Süßer.«
    Danny und Joe zögerten kurz, ehe sie auf die Straße traten und auf ihren Wagen zusteuerten.
    »Der meint das ernst.« Danny winkte Buck zu.
    »Stimmt«, sagte Joe.
    Als sie ins Büro zurückkehrten, rief Reuben Maller an.
    »Joe? Ich habe ein vorläufiges Täterprofil für dich erstellt. Soll ich es dir faxen?«
    »Unser Faxgerät ist kaputt«, sagte Joe. »Könnten wir am Telefon darüber sprechen? Jetzt gleich?«
    »Okay. Also, wir vermuten, dass es sich um einen Weißenum die dreißig handelt, der vermutlich allein lebt. Ein ganz normaler Typ, der nicht besonders auffällt. Er wohnt in der Stadt – wir haben ein Opfer in SoHo und zwei in der Upper West Side. Er ist mobil und fährt mit dem Wagen zum Tatort und wieder zurück. Ziemlich stabile Arbeitsverhältnisse, aber vermutlich mit zeitlichen Lücken zwischen den einzelnen Anstellungen. Oder er hat einen Job, den er alleine ausübt und der nur ab und zu Kontakt zu anderen Menschen erfordert. Er wird vermutlich viel Zeit alleine verbringen, damit er seine Fantasien entwickeln kann. An den Tatorten gibt es Hinweise, dass er einer mörderischen Wut freien Lauf gelassen hat, was darauf hindeuten könnte, dass es eine Täter-Opfer-Beziehung gab. Deshalb solltet ihr versuchen, eine Verbindung zwischen den Opfern herzustellen. Es könnte sich auch um Personen handeln, die den Täter irgendwann gekränkt haben. Hast du so weit alles mitbekommen?«
    »Ja«, sagte Joe. »Nur weiter.«
    »Der Täter hat vermutlich bereits früher Verbrechen begangen. Er plant seine Taten sehr sorgfältig: Er verschafft sich anscheinend mühelos Zugang zu den Wohnungen. Es gibt keine Spuren gewaltsamen Eindringens, also geht er offenbar sehr clever vor. Er bringt Werkzeug mit, außerdem seinen Hammer und eine Waffe vom Kaliber

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