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Blutbeichte

Blutbeichte

Titel: Blutbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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versteckten Tür ging und in einer schummrigen Diele verschwand. »Ich bin gleich wieder da«, sagte er.
    Joe stand auf, trat ans Fenster und schaute auf einen kleinen gepflasterten Platz mit Bäumen und gepflegten Blumenbeeten. Auf der Fensterbank stand ein gerahmtes Foto. Joe nahm es in die Hand und betrachtete es genauer. Es war ein verblichenes Farbfoto, das aussah, als wäre es in den frühen Achtzigern aufgenommen worden. Es zeigte ein älteres Paar – einen dürren Mann mit finsterer Miene und eine rundliche, stark geschminkte Frau mit glücklich strahlenden Augen.
    »Meine Eltern«, sagte Blake, als er mit dem Kaffee zurückkam. »Sie haben sich sehr geliebt.« Er stellte das Tablett auf die Polstertruhe zwischen ihnen.
    »Wie lange wohnen Sie schon hier, Mr Blake?«, wollte Joe wissen und stellte das Foto zurück.
    »Mein ganzes Leben. Meine Eltern sind verstorben, und Geschwister habe ich nicht.«
    »Was machen Sie beruflich?«
    »Ich bin Schmuckdesigner.«
    »Haben Sie das entworfen?«, fragte Joe und zeigte auf das schwarze Lederarmband, das Blake trug.
    Blake nickte.
    »Mein Sohn trägt auch solchen Schmuck«, sagte Joe.
    »Tatsächlich? Oben in meinem Atelier habe ich eine größere Auswahl. Ich zeige Ihnen gern …«
    »Tut mir leid«, sagte Joe. »Ich wollte nicht …«
    »Kein Problem. Vielleicht ein anderes Mal.«
    Joe lächelte. »Gern. Aber ehe mein Junge nicht richtig für die Schule paukt, komme ich bestimmt nicht mit unverhofften Geschenken nach Hause.«
    »Sagen Sie mir Bescheid, wenn er’s geschafft hat.«
    »Sicher. Und wo arbeiten Sie, Mr Blake?«
    »Hier.« Blake zeigte nach oben.
    »Heißt das, die Kunden oder Lieferanten kommen zu Ihnen nach Hause? Ich frage deshalb, weil ich mir ein Bild davon machen möchte, welche Personen Sie und Ihr Haus kennen.«
    »Ich habe bloß einen kleinen Kundenstamm und fertige Einzelstücke auf Bestellung an. Ich treffe mich mit den Kunden bei ihnen zu Hause, spreche über das Design und fertige den Schmuck dann hier an. Niemand von ihnen kommt hierher.«
    »Verstehe. Und Ihre Lieferanten?«
    »Ich lasse mir das Leder und andere Materialien herschicken. Metalle und Edelsteine kaufe ich in der Siebenundvierzigsten Straße.«
    »Wird Ihnen sonst noch etwas zu Ihnen nach Hause geliefert?«
    »Nein.«
    »Haben Sie eine Putzfrau?«
    »Ich bin meine eigene Putzfrau.«
    »Sie putzen das ganze Hause allein?«
    »Ich habe viel Zeit.«
    »Sind Sie schon einmal Opfer eines Verbrechens geworden?«, fragte Joe.
    »Zum Beispiel?«
    »Ist bei Ihnen mal eingebrochen worden, oder wurde Ihnen etwas gestohlen?«
    Blake schüttelte den Kopf. »Nein. Warum?«
    »Wurde Ihnen mal die Brieftasche gestohlen?«
    Blake runzelte die Stirn. »Nein. Warum fragen Sie?«
    »Ist nicht weiter wichtig«, sagte Joe. »Glauben Sie, Sie könnten uns erzählen, was in jener Nacht geschah?«
    »Ich weiß nicht …«
    »Lassen Sie sich Zeit«, sagte Danny. »Es wird schon gehen. Darum sind wir schließlich hier.«
    Blake nahm die Baseballkappe ab, strich sich das schwarze, borstige Haar glatt und setzte die Kappe wieder auf. Dann atmete er tief ein. »Es war an einem Montagabend. Ich war zu Hause und schaute mir einen Film an … genauer gesagt, zwei Filme hintereinander.«
    »Und was war am Morgen dieses Tages geschehen?«, fragte Joe. »Ich brauche so viele Details wie möglich. Was haben Sie an dem Tag gemacht? Wo waren Sie? Mit wem haben Sie gesprochen? Es tut mir leid, dass ich Sie mit diesen Fragen löchern muss, aber es ist wichtig. Es könnte sein, dass der Täter Sie als Opfer ausgewählt hat, weil Sie aus irgendeinem Grund von Ihrer üblichen Routine abgewichen sind und daher seinen Weg gekreuzt haben. Auch scheinbare Kleinigkeiten können sehr bedeutsam sein, verstehen Sie?«
    »Ja, sicher«, sagte Blake. »Also, ich bin aufgestanden und habe sofort mit der Arbeit angefangen. An dem Tag habe ich das Haus nicht verlassen. Und niemand rief hier an. Manchmal vertiefe ich mich so sehr in die Arbeit, dass ich kein Zeitgefühl mehr habe.« Er lächelte. »Ich kann noch nicht einmal sagen, um wie viel Uhr er bei mir vor der Tür stand. Ich bin wohl kein sehr zuverlässiger Zeuge.«
    »Das wird sich zeigen«, sagte Danny. »Keiner von uns weiß, welche Details letztendlich wichtig sind. Beantworten Sie einfach nur unsere Fragen. Dann werden wir sehen, was dabei herauskommt. Ist das okay?«
    Blake nickte. »In Ordnung. Aber es ist furchtbar schwer, wissen Sie.«
    »Das verstehe ich«, sagte

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