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Blutbeichte

Blutbeichte

Titel: Blutbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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Verletzungen im Bereich des Mundes, doch seine Nase war unversehrt.
    »Ich glaube nicht, dass der Täter es darauf angelegt hat, bei allen Verbrechen seine Handschrift zu hinterlassen«, fuhr Joe fort. »Ich glaube, er macht einfach sein Ding, wie es ihm gerade einfällt und wie es am besten klappt. Man kann jedoch eine Art Ablauf erkennen. Er beginnt damit, die Gesichter seiner Opfer zu zerschmettern, so wie bei Aneto und bei Ortis. Beide Male ist er ähnlich vorgegangen. Aber dann gelingt es Mary Burig, einer Frau, mit dem Leben davonzukommen. Und Preston Blake überlebt ebenfalls. Dann schlägt der Täter bei Ethan Lowry erneut zu, wobei er seine Vorgehensweise ein wenig abgewandelt hat. Diesmal benutzt er einen Hammer, anstatt das Gesicht auf einer Arbeitsplatte zu zerschmettern. Er geht systematischer vor. Als würde er sich stärker konzentrieren. Ethan Lowry ist sicherlich ein gutes Beispiel für das,was er wirklich vorhatte.« Joe hielt kurz inne. »Aber was hat er letztendlich vor? Was will er wirklich ?«
    »Es ist ihm wichtig, die Gesichter seiner Opfer zu zerschlagen«, sagte Danny. »Auf diese Weise tötet er sie ja nicht. Es muss also etwas damit zu tun haben. Und das Ersticken …«
    »Ich glaube, er hat zuerst gar nicht bemerkt, dass er ihnen die Luft abschnürt«, sagte Joe. »Ich glaube, er war weggetreten, mit den Gedanken ganz woanders …«
    »Vermutlich«, pflichtete Rencher ihm bei.
    »Wir müssen mit Marys Bruder sprechen, mit diesem David. Mal sehen, ob wir mehr über Mary herausbekommen«, meinte Joe.
    Es war acht Uhr abends. David Burig stand in seiner Wohnung in der Chambers Street in der Küche. Auf dem Herd kochte ein Topf Chili con Carne. Daneben standen ein Glas Jalapeños und ein geöffneter Becher saure Sahne. Er schaute auf das Durcheinander, das beim Kochen entstanden war, und überlegte, ob er es vor dem Essen beseitigen sollte oder nicht, als das Telefon im Flur klingelte.
    »Mr Burig? Hier ist ein Detective Lucchesi für Sie. Soll ich ihn raufschicken?«
    David atmete tief ein. »Ja, gut.«
    Er legte auf. »Mist«, fluchte er, ging zurück in die Küche, nahm das Chili con Carne vom Herd, stellte den Kessel auf die Platte und nahm ein Paket Kaffee aus dem Schrank.
    Es klingelte. David ging zur Wohnungstür, öffnete und sah im nächsten Augenblick, wie der Mann vor der Tür sich blitzschnell eine Maske übers Gesicht zog. Dann sprang er vor und rammte die Schulter mit voller Wucht gegen Davids Brust, sodass dieser rückwärts in die Diele stolperte. Der Mann schloss die Tür und hielt David eine Waffe vors Gesicht.
    »Ich habe es mir anders überlegt«, sagte der Besucher.
    Danny fuhr die Chambers Street hinunter. Auf beiden Straßenseiten standen Autos.
    »Hat denn keiner einen Platz für mich freigelassen?«
    »Da!« Joe zeigte auf eine Lücke.
    »Zu eng«, sagte Danny.
    »Das schaffst du. Mach schon. Ich sterbe vor Hunger. Ich muss unbedingt was essen.«
    »Bevor wir zu Burig fahren?«
    Joe zuckte mit den Schultern. »Okay, dann esse ich eben hinterher.«
    David, der nackt in seiner Küche stand, hatte keine Kontrolle über seinen erstarrten Körper, der krampfartig zuckte und bebte. Der Besucher beobachtete ihn.
    »Was … was werden Sie mir antun?«, fragte David mit heiserer Stimme, obwohl er wusste, was der Mann vorhatte. Er hatte nie darüber nachgedacht, dass auf den ersten Schock, der durch die Erkenntnis ausgelöst wird, dass ein anderer über Leben und Tod entscheidet, ein zweiter Schock folgte, wenn dem Opfer bewusst wird, wie es sterben soll. In David stieg panische Angst auf. Je länger der Besucher ihn beobachtete, desto schlimmer wurde sein Entsetzen.
    »Was wollen Sie?«, fragte er.
    »Ich will dir zeigen, warum es falsch war, was du gemacht hast. Du wirst die Freude haben, genau das zu durchleben, was auch die anderen durchlebt haben.«
    »Nein«, bettelte David. »Bitte. Ich … nein. Bitte nicht!«
    »Du bist verantwortlich. Gib es zu.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Beichte mir deine große Lüge«, forderte der Besucher ihn auf.
    »Was?«
    »Sag es mir. Jeder hat eine große Lüge. Und jeder hat kleine Lügen.«
    »Was reden Sie da? Ich habe Sie nie belogen. Ich habe geholfen …«
    »Du hast mir nicht geholfen«, entgegnete der Besucher. »Sehe ich aus, als hätte jemand mir geholfen ?«
    »Ich weiß nicht …«
    Der Besucher starrte ihn an und schüttelte den Kopf. »Du hast mich belogen, David. Denk darüber nach. Hast du dich jemals wissentlich eines

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